Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fuer Akkie

Fuer Akkie

Titel: Fuer Akkie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Vriens
Vom Netzwerk:
finde das total doof für dich.
    Danach musste er wieder lange nachdenken, ob man das jemandem schreiben konnte, der so krank war. Er machte aus dem »doof« ein »schlimm« und schrieb weiter:
    Die ganze Klasse ist sehr erschrocken. Ina hat erzählt, was du hast. Bitte werd schnell gesund, wir können nicht auf dich verzichten. Ich habe mich als Rauschgoldengel gezeichnet. Joep wollte das. Er hat sich selbst dafür als Großkotz gemalt.
    Tschüss
    Laurens
    Kurz bevor er seinen Brief abgab, übermalte er mit einem dicken Strich das Wort »Liebe« und schrieb doch noch »Liebste« darüber.
    Joep malte tatsächlich einen supercoolen Muskelprotz. Am liebsten hätte er noch dazu geschrieben, wie erleichtert er war, als er hörte, dass er nicht schuld daran war, dass Akkie jetzt im Krankenhaus lag. Aber dann fand er es doch zu seltsam. Deswegen schrieb er nur:
    Ich habe noch dein Taschentuch. Vielleicht kann ich es ja irgendwann im Krankenhaus abgeben.
    Gute Besserung!
    Joep
    Brammie schrieb:
    Ich musste weinen, weil du so krank bist. Du musst bald wieder in die Schule kommen. Joep hat einen Club nur für Jungs gegründet. Aber das soll noch geheim bleiben.
    Tschüss von Ibrahim
    Ina hatte ebenfalls ein Porträt gemalt. Sie hatte sich besonders dick gezeichnet, mit Lesebrille auf der Nase und einem übertrieben großen Haarknoten.
    Als die Kinder die Zeichnung sahen, mussten sie lachen. Darunter stand:
    Liebe Akkie, das bin ich, wie du siehst. Werd schnell wieder gesund, sonst ferkle ich dich persönlich aus dem Krankenhaus.
    Viele liebe Grüße von Ina
    Als alle fertig waren, sammelte Ina die Bilder ein. »Ich werde mit Akkies Eltern sprechen«, sagte sie. »Entweder schicken wir sie mit der Post, oder ein paar von euch bringen sie ins Krankenhaus.«
    »Wer denn, Ina?«, fragte Arno.
    »Das werden wir dann sehen.«
    »Ich kenne den Weg ins Krankenhaus«, meldete sich Christel wieder. Alle riefen jetzt durcheinander. Plötzlich waren sie alle Akkies beste Freunde und Freundinnen, und jeder kannte sich gut im Krankenhaus aus.
    Kopfschüttelnd schaute sich Ina in ihrer Klasse um. Elise war die einzige, die nichts sagte. Sie hatte den Kopf in die Hände gestützt und starrte traurig vor sich hin. Ina war klar: Wenn jemand zu Besuch kommen durfte, dann war Elise die Erste.

Kareltje und ein besonderer Brief
    Vorläufig durfte Akkie von niemandem Besuch bekommen, aber Ina hielt die Klasse regelmäßig darüber auf dem Laufenden, wie es ihr ging.
    Akkie bekam jeden Tag Medikamente, die sie offenbar noch kränker machten – was ihre Freunde sehr seltsam fanden. Doch Ina erklärte, dass die Medikamente eben auch einen Teil der guten Zellen vernichteten, wenn sie die Krebszellen im Blut aus dem Weg räumten. Nach zehn Tagen würde Akkie keine Medikamente mehr bekommen, und dann hätten die guten Zellen die Chance, sich wieder zu erholen, damit es Akkie bald besser ginge.
    »Aber warum darf denn niemand zu Akkie?«, wollte Elise wissen.
    »Daran ist die Krankheit schuld«, erklärte Ina. »Normalerweise sorgen die guten Zellen dafür, dass man nicht krank wird, aber in Akkies Blut ist alles durcheinandergeraten. Wenn jetzt zufällig jemand von euch ein wenig erkältet ist, könntet ihr Akkie leicht anstecken, und das ist natürlich das Letzte, was sie gerade brauchen kann.«
    »Und was ist mit ihren Eltern?«
    »Die dürfen zwar zu ihr, aber sie müssen Schutzkleidung tragen und ihre Hände desinfizieren.«
    »Was für ein Aufwand«, seufzte Brammie.
    Elise hatte schon einen längeren Brief geschrieben, aber keine Antwort darauf bekommen. Sie vermisste ihre Freundin sehr.
    Eines Nachmittags, als sie an Akkies Haus vorbeikam, sah Elise, dass Akkies Vater daheim war, um Kareltje zu füttern. Er winkte sie herbei und rief: »Elise! Ich soll dir ganz liebe Grüße von Akkie ausrichten. Sie würde dir gern zurückschreiben, aber das schafft sie noch nicht. In ein paar Tagen fühlt sie sich hoffentlich besser. Ich denke, Anfang nächster Woche wird sie etwas von sich hören lassen. Sie will erst einen Brief an die ganze Klasse schreiben, weil sie eure Zeichnungen so toll fand.«
    Er hielt kurz inne, dann bat er sie: »Könntest du dich vielleicht in nächster Zeit um Kareltje kümmern? Loes und ich übernachten in einer Art Hotel in der Klinik. Ich komme zwar ab und zu nach Hause, aber es wäre schön, wenn wir wüssten, dass Kareltje jeden Tag ein bisschen Ansprache bekommt und versorgt wird.«
    Elise war dankbar für die Aufgabe. Sie

Weitere Kostenlose Bücher