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Fuer den Rest des Lebens

Fuer den Rest des Lebens

Titel: Fuer den Rest des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zeruya Shalev
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Namen gegeben, sie bewegt sich unbehaglich in ihrem Namen, der nicht für sie bestimmt ist und nichts über sie aussaugt, er ist wie ein kurzer Brief ihres Vaters an ihre Mutter, wie ein Telegramm mit nur einem Wort. Chemda, Lust, das war doch die Lust der beiden, was hat sie damit zu tun, und warum ist sie dazu bestimmt, ein ganzes Leben lang ihre kurze Lust zu bezeugen? Wie dumm die Kinder sind, Chemda ist nicht der Name einer Kuh, der Name ist viel beschämender.
    Was heißt das, Chemda?, hat Elik sie gefragt, als er zum ersten Mal wagte, sie anzusprechen, und sie hat geantwortet, eine Art Spaß, ein kurzes Glück, und er hat ernst genickt und ihren Namen ausgesprochen, mit seinem fremden Akzent, sie war verzaubert von seiner Gefasstheit, und sie nahm irrtümlich an, dass er sie selbst ebenso akzeptieren würde wie ihren Namen, mit der gleichen Selbstverständlichkeit und Ernsthaftigkeit, wenn auch ohne Freude.
    Wie schwer es damals war, ein bisschen Freude zu finden, welche Anstrengung es kostete, einen Tropfen Nektar aus einer vertrockneten Blüte zu saugen, denn so war ihr Elik, er war eine vertrocknete Blüte, verwelkt, bevor sie aufgegangen war, und so war sie, wie alle um sie herum, geschlagen von den Verlusten durch den großen Krieg, geschlagen von den Verlusten des hiesigen Kriegs, unfähig, Trost zu finden. Wie hatte sie sich damals für ihn geschämt, schon in der Anfangszeit ihrer Liebe, wie hatte sie sich für sich selbst geschämt, denn sie begriff, dass sie die Werte ihres Vaters verinnerlicht hatte, sein heldenhaftes Ethos, seine Selbstbeherrschung. Sie wollte, dass ihr Geliebter durch den Kampf für das Land auch für sie kämpfte, dass er für sie die Schmach ihrer gelähmten Kindheit auslöschte, dass er ihrem Vater bewies, dass sie es wert war, aber er lief im Kibbuz herum, zart und dünn wie ein Mädchen mit diesen Geräuschen am Herzen, während die Gleichaltrigen kämpften, war er unfähig, er war sogar unfähig, auch nur zu ahnen, wie entsetzlich ihre Gedanken waren.
    Sie sehnte sich so sehr danach, ihn zu opfern, vielleicht hatte sie ihn deshalb ausgewählt, dieses verwaiste, naive Lamm, das seine Eltern in die Ferne geschickt hatten, um es zu retten, aber auch in der Ferne lauert Gefahr, liebe Eltern, sie bewegte sich mit Schmerzen im Bett. Auch wenn sie nicht seinen endgültigen Tod vor Augen hatte, sondern nur seine Bereitschaft, für sie zu sterben, für ihren Kibbuz, für ihr Land, und er verstand es noch nicht einmal, so fremd war er, denn auch wenn er schließlich ihre schwere, gutturale Sprache gelernt hatte, blieben ihm ihre Gedanken für immer unverständlich.
    Hat sie dreißig Jahre später noch einmal versucht, ihn zu opfern, um ihren Sohn zu schützen, und ist es ihr damals gelungen? Wenn Avni, ein erstaunlich schöner Junge mit seinen schwarzen Haaren und den blauen Augen, seinen Körper auf den Tag der Einberufung vorbereitete, wenn er vom Dauerlauf zurückkam und auf dem dünnen Rasenstreifen am Eingang ihres Hauses seine Liegestützen machte, hatte sie vom Küchenfenster aus seinen muskulösen Rücken betrachtet, seine kräftigen Schultern, wie kann ich deine Pläne zunichtemachen, mein Sohn, schließlich kann ich nicht ohne dich leben. Doch wenige Wochen nachdem ihr Sohn zu der Kampfeinheit eingezogen worden war, kam Rettung von unerwarteter Seite, eine Rettung, die auch eine Katastrophe war - man bekommt nichts geschenkt, vor allem niemand, der nach einem kurzen Glück benannt ist. Ihr Mann, sein Vater, wurde krank, und plötzlich hatte sie die passende Ausrede. Du musst nah bei zu Hause dienen, damit du mit deinem Vater zusammen sein kannst, wer weiß, wie viel Zeit ihm noch bleibt, das Militär geht dir nicht verloren, aber dein Vater, und Avner fügte sich sofort, ohne Kampf verzichtete er auf seinen großen Traum und bat, auf eine Basis in der Nähe versetzt zu werden, und er kam jeden Abend nach Hause, um seinen Vater zu sehen, der in die stehende Luft starrte und ihm weder Anerkennung noch Interesse schenkte, er erkannte noch nicht einmal Chem - das intrigantes Spiel, er verlosch immer mehr, ohne jedoch zu sterben. Ebenso wenig war er bereit, die eine Geste zu machen, die seinen Sohn von der Schande des Verzichts und von seinen Schuldgefühlen befreit hätte, erst ein Jahr nachdem Avner die Armee verlassen hatte, starb er. Zuvor hatte er Chemda gezwungen, verbrecherische Berechnungen von Gewinn und Verlust anzustellen, von Versäumnis und Nutzen, obwohl sie

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