Fuer Elise
Vampirjagd zeigen wollte, das sie in ihrem Zimmer aufbewahrte.
Am schlimmsten war die Bestätigung seines Verdachts. Die Wunde an ihrem Finger ließ keinen Zweifel. Ein schmaler grauer Rand kennzeichnete ihren Ursprung. Sie musste bereits einige Tage alt sein. Aber der Vampir hatte sie gebissen. Unverständlich blieb, wie es zu dieser Art Biss gekommen war. Die Wunde war sehr klein. Der Vampir hatte nur gebissen, nicht gesaugt. Allenfalls ein Milliliter seines Gifts kursierte jetzt in Elises Blutkreislauf, doch die Tatsache genügte, um ihn wahnsinnig zu machen. Es war der gefährliche Cocktail der Eifersucht, den er sich sogleich verbot. Dieses Gefühl stand ihm nicht zu.
Seine Möglichkeit einzugreifen blieb begrenzt. Er musste Elises Entscheidungen respektieren. Er konnte sie beschützen, beeinflus sen - solange sie es zuließ.
Und natürlich gab es auch einen guten Grund, den Vampir nicht zu vertreiben. Wenn er sich entschied, Elise bei ihrer Idee der Heilung zu unterstützen, benötigte sie dafür eine Testperson - einen Vampir. Und obwohl Gabriel das Schloss geweiht hatte, war einer dumm genug, sich direkt darunter zu verstecken. Eine dunkle Ahnung prophezeite ihm, dass dies kein Zufall war.
Mit bleischweren Schritten stieg er die Rundbogentreppe zum ersten Stockwerk hinauf. Er kannte den Weg zu Elises Zimmer, in dem alles so wenig zusammenpasste, wie ihr schönes Gesicht zu ihrer zerbrochenen Seele. Einfachste Möbel inmitten barocken Schicks. Ein ironisches Sinnbild für ihr Leben und jetzt, da sie zu leben beginnen wollte, war er es, der sie daran hinderte.
Micha ließ den Blick schweifen. Die Weihung schwebte in den Räumen wie eine Sommerbrise. Warum half Elise das nicht , sich besser zu fühlen? Die Antwort schmerzte. Seine übernatürliche Ausstrahlung war zu stark.
Er atmete aus und klopfte.
"Komm rein." flötete es von drinnen. Michael presste die Lippen aufeinander und drückte die Klinke. Das Erste was er sah, war weiterer Kerzenschein, der seine Hoffnungen sofort zunichte machte.
Sie hatte es getan.
Elise lag ausgestreckt auf ihrem Bett. Ihr Körper war drapiert in wolkenweißer Bettwäsche und dieses Bild bildete den Mittelpunkt des Zimmers. Ihre Beine lagen halb übereinander. Ihre Scham wurde bedeckt von einem Hauch schwarzer Stickerei auf hautfarbenem Netzstoff. Ihr Haar floss wie das Feuer der Hölle um ihr Gesicht, welches im Kerzenschein einfach atemberaubend schön aussah. Nicht wenige Männer hätten für einen solchen Anblick ihr Land verraten oder Kriege geführt.
Er schaffte es mit Mühe, seine Augen abzuwenden. Aber es brauchte einige Kraft um Elises Weiblichkeit zu den Sünden zu verbannen, die er nicht vorhatte zu begehen.
"Setz dich." lockte sie.
Allein ihre Worte, waren das pure Vergehen. Michas Augen verengten sich, dann sah er sie wieder an.
Wie sie da lag, verwundbar und wehrlos wie ein gefangener Schmetterling. Sein Innerstes zog sich zusammen, als sich Elise auf den Rücken drehte und ein Knie im Bett aufstellte. Dass sie sich dieser Blöße hingab in einem verzweifelten Versuch ihn zu verführen, musste ihr letzter Trumpf sein. Sie spielte ihn aus, weil sie sich nicht mehr anders zu helfen wusste.
Er ging auf sie zu und wusste, was er tun sollte; zweifelte, ob er es tun konnte und setzte sich auf die Bettkante. Ihr stilles Flehen durchflutete seine Seele stärker, als sein eigenes Hadern.
Langsam, um sie nicht zu erschrecken, griff er nach der Bettdecke und zog sie über ihren Körper. Dabei hielt er sich bewusst abgewandt und ihm war, als könnte er die Seide regelrecht spüren, wie sie über ihre Haut glitt. Zentimeter für Zentimeter verschwanden ihre Rundungen unter dem Tuch. Es schmerzte, als er im Spiegel gegenüber sah, dass sie begriff. Das Mitgefühl, zu dem er geschaffen war, drohte ihn umzubringen.
Er tat das Falsche! Er tat ihr weh! Es war unerträglich.
Wie sollte er es jetzt noch schaffen über Nacht im Schloss zu bleiben. Er musste sie unbedingt beschützen.
Zu seinem Erschrecken setzte sich Elise plötzlich im Bett auf, warf die Decke von ihrem Körper und entblößte sich erneut. Er spürte ihre Hand unter sein em Shirt.
Sie nahm die Abfuhr nicht an! Warum hatte ihn der Schöpfer überhaupt mit dieser Begierde ausgestattet? Sie würde spüren, dass er keinen normalen Körper besaß. Seine Haut fühlte sich samtiger an, als die eines normalen Mannes und seine Muskulatur war härter.
Er hielt ihre Hand in der Bewegung fest, einen Moment
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