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Fuer Elise

Fuer Elise

Titel: Fuer Elise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Melchior
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der Tisch aufhö rte, ging sie ungewollt weiter und blieb dann endlich stehen.
    "Fall nicht." sagte die Stimme voller Häme.
    "Wo bist du?"
    "Hinter der Tür."
    Elise tapste ungewollt vorwärts und stolperte, als ihr Handy erneut vibrierte.
    Für einen Moment riss der Bann und sie versuchte diesen Riss offen zu halten, um sich gegen den Angriff zu wehren. Zitternd legte sie die Spritze ab und griff nach dem Telefon.
    "Ich weiß, dass es schwer ist ihm zu widerstehen," sagte Michael am Ende der Leitung. Jemand hupte, "aber er wird dich umbringen, wenn du nicht dagegen ankämpfst!"
    Durch das Leuchten des Handys, konnte sie erkennen, dass sie nur noch gute drei Meter von der Höhlentür entfernt stand. Endlich fühlte sie die Bedrohung ganz real und ihre Augen malten bunte Flecken auf ihre Netzhaut.
    "Ich schaffe es nicht." sagte sie und meinte hinter der Tür so etwas wie ein Lachen zu hören.
    "Brich die Verbindung zu ihm." sagte Micha, doc h Elise spürte bereits, wie ihre Beine weiter in Richtung Höhle glitten. Panik gewann die Überhand. Ihre Augen füllten sich mit nasser Wut.
    "Es klappt nicht." hauchte sie ins Telefon.
    "Hör zu." sagte Micha und ein Motor heulte auf. Elise presste das Handy ans Ohr. "Er hat uns belauscht, als wir im Labor waren…. Herrgott!" Ein Reifen quietschte, dann schimpfte er, bevor er weitersprach "Ich habe einen furchtbaren Fehler begangen. Ich hätte vor Einbruch der Dunkelheit fort sein müssen."
    Eine Pause folgte und Elise dachte, die Verbindung sei untergebrochen. "Ich habe ihn unterschätzt."
    Elise konnte das Zähneknirschen in den Worten hören.
    "Ich habe keine Zeit für Deine Selbstvorwürfe!" rief sie. Micha schien sich dadurch zu fangen, er sprach jetzt schnell und deutlich:
    "Er weiß, wer ich bin. Deshalb denkt er, du hast ihn verraten und willst ihn töten. Vampirische Wut ist immer gekoppelt mit Blutdurst. Es gibt keine Möglichkeit mit ihnen zu reden, wenn sie wütend sind. Wenn Du die Türschwelle überschreitest, bist du tot."
    Elise fragte sich, wo genau die Neuigkeit lag. Dass er sie nicht zum Kaffee in die Höhle einlud, war ihr klar. Eigentlich, stellte sie wütend fest, gab es nur einen Punkt, den es noch zu klären galt, bevor sie dem Vampir zum Opfer fiel.
" Wer bist du eigentlich?" rief sie in den Hörer. Die Wut und Verletzung über Michas Verhalten unterbrachen das Band zwischen Magnus und ihr, denn plötzlich folgten ihre Muskeln den Befehlen ihres Gehirns und sie blieb stehen; direkt vor der Tür.
    "Das ist nicht der richtige Zeitpunkt." hörte sie Micha sagen.
    "Ich stehe hier im Dunkeln, direkt vor einem Vampir, der mich töten will. Ich glaube es ist der richtige Zeitpunkt !" Elise fühlte wie die angestaute Wut abebbte und der Sog in ihrem Gehirn zunahm. 
    "Ich brauche eine halbe Stunde." sagte Micha.
    "Bis dahin bin ich tot." 
    "Er kann dich nicht retten." fiel die Stimme hinter der Tür gelangweilt in den Streit ein.
    In Elise tauchte unmittelbar der Wunsch auf, es einfach geschehen zu lassen. Magnus war ein faszinierendes Wesen und der Tod machte ihr keine Angst. Nur das Sterben schreckte sie. In Filmen war der Vampirkuss ein reizvoller Akt, aber Elise wusste es besser. Zu verbluten, weil einem jemand bei lebendigem Leib das ganze Blut aus den Adern saugte, musste schrecklich schmerzhaft sein. Aber entgegen jeder Vernunft schlich sich noch ein anderer Gedanke ein: In Magnus' Armen zu liegen war sicher alles andere als schrecklich.
    Wie auf Kommando zog sie ein weiterer Schritt näher an die Tür.
    "Was willst du, Magnus?" fragte sie, aber es klang ängstlich. Sie hielt das Handy ein Stück vom Kopf weg und kniff das Gesicht zusammen, um selbstsicherer zu klingen. "Ich habe das Heilmittel, aber ich brauche eine Sicherheit von dir. Wie soll ich dir vertrauen? Sag mir wenigstens, wie oft du Blut brauchst."
    Michas Stimme klang blechern aus dem Handy.
    "Es ist nicht deine Aufgabe mit ihm zu verhandeln, Elise. Er ist mein Feind."
    Sie ließ das Handy auf Hüfthöhe sinken.
    "Warum will er dann mich töten und nicht dich?" flüsterte sie.
    Was spielte es schon für eine Rolle, ob er es hörte.
    Sie suchte mit dem Zeigefinger die Erhebung oben am Gerät und schaltete das Handy ab. Dann ließ sie es los und mit einem dumpfen Schlag schlug es auf dem Boden auf. Dunkelheit umfing sie.
    Ihre Hand tastete nach der Spritze. Diesmal schob sie sie vorsichtig in die Tasche ihrer Jeans.
    " Du trinkst also jede Nacht?" fragte Elise und klang endlich fest.
"Ist

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