Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fuer Elise

Fuer Elise

Titel: Fuer Elise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Melchior
Vom Netzwerk:
ihnen eine falsche Berührung. Ein Mann, ohne jedes menschliche Bedürfnis… Sie drohte zusammenzubrechen. Er hatte sie von Anfang an getäuscht. Seltsamerweise war es Magnus' Anwesenheit, die sie davon abhielt, in Tränen auszubrechen.
    In Michas Augen tobte ein stiller Schrei, doch Elise war egal, was ihn bedrückte. Sie war sich sicher, dass es keine Reue war und selbst wenn, kam sie zu spät.
    "Nichts war echt?" fragte sie, obwohl sie die Antwort bereits kannte. Sie wartete nicht, sondern wandte sich an Gabriel. "Und wo warst du, als mein Vater getötet wurde?"
    "Es war nicht mehr meine Aufgabe ihn zu schützen." meinte er gelangweilt. "Wir sind nicht hier, um Euch vor Eurer Dummheit zu bewahren."
    Ihre Wut auf Gabriel steigerte sich mit jedem Herzschlag und sie verspürte den unbändigen Drang ihm ins Gesicht zu schlagen. Sie gab dem Gefühl nach, als der Hass tief in ihr eine Energie freisetzte, die sich besser anfühlte, als bloße Trauer. Mit einem Ruck drehte sie sich aus Magnus' Griff und ging auf Gabriel los. Glücklicherweise war der Vampir schneller. Er hielt sie fest.
    "Beruhige dich." flüsterte er ihr ins Ohr.
    Alles verschob sich. Zum ersten Mal drängte sie sich absichtlich und bewusst an Magnus' Körper und es fühlte sich sicher an.
    Im Moor war es unnatürlich still. Kein Luftzug störte die seltsame Zusammenkunft. Sogar der Wind schien der blasphemischen Szenerie sein Beisein zu versagen.
    Elise prüfte Cassys Miene, ohne sie lesen zu können. Bislang verhielt sie sich vor allem auffällig still.
    "Was tut sie hier?" fauchte Elise.
    Der Traum in dem Magnus Cassys Leiche auf ihr Bett geworfen hatte, drängte sich in ihr Bewusstsein und die Befürchtung, sie hatte damit vielleicht nur eine böse Vorahnung gehabt.
    "Ach Schätzchen, ich bin wohl selbst schuld,…" antwortete Cassy, als Gabriel ihr ins Wort fiel.
    "Aus einem unglücklichen Umstand heraus, ist Cassy in dem Pub angestellt, den ich seit einigen Wochen in Galway betreibe. Sie ist leider nicht nur vorlaut, sondern auch sehr neugierig."
    Während er sprach, sah er Cassy in die Augen, ohne deren Arm loszulassen und die Situation veränderte sich, was Elise völlig aus dem Konzept brachte.
    Cassy schenkte Gabriel ein biblisches Lächeln, bevor sie sich mit geradezu verliebtem Blick wieder an Elise wandte.
    "Ich habe mir Sorgen um dich gemacht." sagte sie, aber es klang eher wie eine Warnung und ihr Blick huschte unablässig zwischen dem Vampir und ihr , hin und her.
    "Sie hat nichts mit all dem zu tun." zischte Elise in Michas Richtung. "Warum bringt ihr sie in Gefahr, wenn ihr … Engel seid?" Sie betonte das Wort, als sei es ein Witz.
    Aber es war Cassy, die antwortete:
    "Die Jungs haben mir auf der Fahrt alles erklärt und ich gebe zu, es klingt verrückt. Aber denkst du wirklich, es ist eine gute Idee sich von dem Vampir beißen zu lassen?" Ihr Mund verzog sich zu einer angeekelten Schnute. "Mal ehrlich, er ist nicht gerade ein Rob Pattinson."
    Ihr Blick schweifte zu Magnus und Elise spürte, wie sich sein Griff um ihren Körper verfestigte. Er traute Cassys Überredungskünsten nicht.
    "Du hast Recht, das ist er nicht." antwortete sie. "Er ist kein mieser Schauspieler, wie die beiden da." sagte Elise und nickte mit dem Kinn in Richtung von Micha und Gabriel. Magnus' Griff lockerte sich.
    "Er ist ein tagscheues Tier! Gebrandmarkt mit dem Hauch von Göttlichkeit.
    Der Fehler eines Fluchs!" rief Gabriel.
    Elise zog mit dem Körper nach vorne und Magnus ließ sie los. Eine Viertelsekunde lang war sie über sein Vertrauen so überrascht, dass sie vergas, was sie erwidern wollte. Sie warf ihm einen kurzen Blick zu, fing sich und wandte sich an Gabriel.
    "Dann klär mich auf. Vampire stehen soweit ich weiß, unter dem Schutz des Fluchs. Sie können nicht getötet werden."
    "Kains Leib starb, seine Seele jedoch wandelte ruh elos auf der Erde. Das war kein Schutz, sondern eine Strafe." fiel Micha mit dunkler Stimme in den Streit ein. Es waren die ersten Worte, die er sprach, seit sie hier waren und alle horchten auf. Dass er Elise in den Rücken fiel, machte es jedoch nicht besser.
    "Was für ein dämlicher Fluch, wenn daraus ein Monster entsteht!" gab sie zurück.
    "Oh bitte..." Magnus schnalzte beleidigt mit der Zunge.
    "Eine kleine Ungenauigkeit im Fluch." erklärte Micha, "Ein Geschöpf, das für einen Mord verflucht wurde, mutierte zum Menschenkiller. Ein Paradoxon, das niemand vorhersehen konnte."
    Elise stieß einen abwertenden Laut

Weitere Kostenlose Bücher