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Für immer am Meer - Henry, V: Für immer am Meer

Für immer am Meer - Henry, V: Für immer am Meer

Titel: Für immer am Meer - Henry, V: Für immer am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Henry
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Muskelkater nicht ganz so schlimm zu spüren. Im Sand zu laufen war überraschend anstrengend, aber er merkte schon jetzt, dass es ihm guttat, und er nahm sich vor, bis zum Ende des Urlaubs jeden Tag ein paar Kilometer zurückzulegen. Bis zum Ende seines letzten Urlaubs in Everdene.
    David konnte einfach nicht glauben, dass er nie mehr herkommen würde. Denn das würde er sicher nicht, wenn die Hütte nicht mehr da wäre. Er machte sich auf den Rückweg, den Kopf voller Erinnerungen. Die Sommer hier in Everdene hatten über lange Zeit eine so große Rolle in ihrem Leben gespielt, dass er gar nicht wusste, wie sie alle ohne das kleine Strandhaus weitermachen sollten. Nach Everdene zu kommen hatte ihrem Leben einen Rhythmus gegeben. Alles würde anders werden ohne die regelmäßigen Urlaube an der Küste: die paar Tage im Winter, wenn sie herkamen, um die Hütte zu streichen, die Eröffnungsparty zu Beginn der Sommerferien, die Geburtstagsgrillpartys, die berüch tigte Sommerabschlussparty, die gerade wieder vorbereitet wurde …
    Aber das Leben würde sich sowieso ändern. Seit Adrian und Serena die Katze aus dem Sack gelassen hatten, war die Familie gespalten. Es würde lange dauern, bis alle sich an die neue Situation gewöhnt hatten – wenn es denn tatsächlich dazu kommen würde. David würde es Philip durchaus zutrauen, dass er um seine Frau kämpfte, und sei es nur, damit Adrian sie nicht bekam. So war er als Kind schon gewesen – habgierig und unfähig zu teilen –, während Adrian schon immer alles so hingebogen hatte, dass er bekam, was er wollte. Und David hatte immer den Schiedsrichter spielen und für Frieden zwischen seinen jüngeren Brüdern sorgen müssen. Jetzt, dreißig Jahre später, hatte er das Gefühl, es hätte sich an dieser Rollenverteilung nichts geändert. Er, David, hätte wissen müssen, was zu tun war, aber er wusste es nicht. Schließlich stritten sich seine Brüder nicht um einen Cricketschläger, sondern um eine Frau, und die Folgen würden nicht nur Adrian und Philip zu tragen haben. Man musste auch an Spike und Harry und Amelia denken. Das lag außerhalb von Davids Aufgabenbereichs.
    Ihm wurde klar, dass er keine Lust hatte, sich da einzumischen. Falls jemand Rat oder Unterstützung brauchte, würde er zur Verfügung stehen, aber er würde nicht eingreifen und irgendjemandem Vorschriften machen, so wie er es getan hatte, als sie noch Kinder waren.
    Während er den Strand entlanglief, dachte David, wenn die Hütte nicht gewesen wäre, hätten die beiden wahrscheinlich nie eine Affäre angefangen. Es hätte keine langen, heißen, faulen Sommer gegeben, in denen Adrian und Serena sich näher hätten kommen könnten. Die beiden hätten sich vielleicht ein- oder zweimal im Jahr bei irgendwelchen Familienfesten gesehen, aber es hätte sich keine Beziehung zwischen ihnen entwickeln können. Vielleicht kündigte diese Affäre also auch das Ende einer Ära an. Und vielleicht würde sie es allen leichter machen, sich neu zu orientieren.
    Als er die halbe Strecke geschafft hatte, verlangsamte er sein Tempo. Egal, wie das alles ausging, er würde sich seine Erinnerungen nicht trüben lassen. Er schaute aufs Meer hinaus, dachte daran, wie er und seine beiden Brüder zuerst schwimmen, dann bodyboarden und schließlich surfen gelernt hatten. Sie waren alle Wasserratten. Er betrachtete die Dünen, erinnerte sich, wie sie dort hinuntergerollt waren, wie ihm dabei immer schwindliger geworden war und sich um ihn alles gedreht hatte, als er unten ankam, und wie er doch immer wieder hochgekraxelt war, um es noch einmal zu machen.
    Er erinnerte sich, wie sie als Teenager das »Ship Aground« beherrscht hatten, die berüchtigten Milton-Brüder, bei den Mädchen beliebt mit ihren von der Sonne gebleichten Haaren und ihrer braun gebrannten Haut. Schon damals hatten Adrian und Philip miteinander konkurriert. Das hatte immer schon für Spannungen gesorgt, obwohl das Ergebnis natürlich damals längst nicht so eine große Rolle spielte. Damals ging es nur um flüchtige Urlaubsflirts. Aber jetzt wiederholte die Geschichte sich in ganz anderen Dimensionen, und eine Familie drohte auseinanderzubrechen.
    Im Stillen verfluchte er Adrian. Und Philip verfluchte er auch. Wenn Philip ein besserer Ehemann gewesen wäre und nicht so ein schäbiger Schürzenjäger, hätte Serena keinen Grund gehabt, auf Abwege zu geraten.
    Alison deckte den Mittagstisch mit lauter Köstlichkeiten. Frische Brötchen mit Schinken,

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