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Fuer immer du

Fuer immer du

Titel: Fuer immer du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Davis
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bekommen, diesen Fehler wieder gut zu machen.« Er sah mir in die Augen und wirkte zufrieden mit dem Gedanken.
    Wir saßen einige Minuten schweigend nebeneinander und ich grübelte darüber nach, was Sam getan haben könnte, was beide so unglücklich machte. In mir regte sich Mitleid für Sam, der sich offensichtlich bemühte, von Adrian aber scheinbar genauso weggestoßen wurde wie ich. Zumindest hatte ihr kleiner Streit hinter dem Festzelt in mir diesen Eindruck erweckt. Ich war neugierig und vermutete, dass es vielleicht sogar mit diesem Mädchen zusammenhing. Aber ich wollte nicht nachfragen, wenn Sam es mir hätte erzählen wollen, hätte er es getan.
    Ich dachte an meinen Bruder und hatte plötzlich das Bedürfnis, ihn anzurufen. Ich sah Sam an und konnte mich des Gefühls nicht erwehren, dass es mit ihm fast so war wie mit Tom. Ich fühlte mich sicher bei ihm. Ich hatte keinerlei romantische Gefühle für Sam, aber er schenkte mir eine Sicherheit, die ich verloren hatte, seit Tom weggegangen war.
    »Es hat aufgehört zu Regnen.« Sam stand auf und zog mich mit einem schiefen Lächeln so schwungvoll hoch, dass ich in seinen Armen landete. »Schaffen wir dich nach Hause. Ich sehe dir an, dass du dir Sorgen um dein Pferd machst.«
    »Mach ich das?« , fragte ich und ließ mich von Sam zur Harley ziehen. Er zog eine Packung Tempos aus einer der Satteltaschen und wischte die Sitze trocken.
    Der Regen hatte den schmalen Feldweg in einen Bach verwandelt und auf der Wiese rund um die Scheune hatten sich vereinzelte Seen gebildet. Wir mussten das Bike bis zur Straße schieben. Meine Schuhe versanken tief im Schlamm und ich war froh, dass ich noch immer meine Reitstiefel trug, weil ich am Nachmittag Katies Stall ausgemistet hatte. Mit meinen Sandalen hätte ich jetzt nur halb so glücklich gewirkt.
    Auf der Straße nach Hause mussten wir immer wieder größeren Ästen ausweichen, die auf die Fahrbahn gefallen waren. In der Scheune hatten wir es zwar Donnern gehört und das Rauschen des Regens war auch n icht gerade leise gewesen, aber dass das Unwetter solche Ausmaße angenommen hatte, damit hatte ich nicht gerechnet. Mit jeder Gefahrenquelle, der wir ausweichen mussten, wuchs meine Angst um Katie. Hätte ich sie doch nur in ihren Stall gesperrt. Wäre ich gar nicht erst mitgefahren mit Sam. Oder hätte ich ausnahmsweise einmal den Wetterbericht geschaut.
    Bis nach Hause waren es nur wenige Minuten und Sam hielt auch gar nicht erst vor unserem Haus, sondern fuhr gleich daran vorbei zu Katies Weide, wofür ich ihm dankbar war.

    Erst konnte ich nur Großvaters Traktor sehen, der dort stand, wo heute Nachmittag noch der Lieblingsapfelbaum meiner Mutter in den Himmel geragt hatte. Dann konnte ich den umgerissenen Zaun sehen, der wohl Opfer des Baums geworden war. Mein Großvater stand hinter seinem Traktor und löste gerade ein Seil von der Abschleppvorrichtung. Sam hielt direkt neben ihm an. In meiner Brust machte sich ein beklemmendes Gefühl breit. Meine Augen huschten über die Weide, am Traktor vorbei und dorthin, wo der Baum, den Zaun umgerissen hatte. Von Katie keine Spur.
    »Da bist du ja, Mädchen. Ich habe mir schon Sorgen gemacht.«
    »Wo ist Katie?« , fragte ich Opa mit zitternder Stimme. Ich konnte kaum atmen vor Angst. Sam kam um die Harley herum und legte mir einen Arm um die Schulter. Vielleicht eine Geste, die mich beruhigen sollte, doch in diesem Augenblick kam mir der Arm so erdrückend vor wie ein Felsbrocken. »Wo ist Katie, Opa?«, rief ich aufgebracht und meine Augen zuckten immer wieder über die Weide, als würde Katie sich jeden Moment aus dem Nichts materialisieren und alles wäre wieder gut.
    » Ich weiß es nicht. Ich bin nach dem Unwetter heruntergekommen, um nach dem Rechten zu sehen. Da niemand ans Telefon gegangen ist, hatte ich Angst, es könnte was passiert sein. Und dann hab ich den Baum gesehen und … Ich hätte fast einen Herzinfarkt bekommen, sage ich dir. Aber du warst nicht hier … Gott sei Dank und …« Mein Großvater fuhr sich nervös über seine hohe Stirn, wischte dann mit dem Ärmel seiner Stalljacke über seine knubbelige Nase und schniefte. »Ich hab gedacht, du liegst da drunter.«
    Ich lief auf ihn zu, ein paar Zweige knacksten unter meinen Fü ßen, und nahm ihn in die Arme. »Mir geht es gut.« Ich spähte über die Schulter meines Großvaters auf den kaputten Zaun und wusste, dass der Baum mich wirklich hätte, unter sich begraben können. Der Sturm kam so

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