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Fuer immer du

Fuer immer du

Titel: Fuer immer du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Davis
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nur gut mit Katie.
    »Also gut«, sagte ich kleinlaut und wischte mir über die Stirn, weil es schon wieder von oben herabtropfte.
    Sam räusperte sich und grinste breit. »Das Dach deines Stalls ist kaputt. Wir sollten sie bei uns unterstellen. Ich schau mir die Schäden morgen an.«
    Beruhigend tätschelte ich Katies Hals, die unruhig von einem Bein auf das andere tippelte. »Ich kann sie auch bei meinem Opa unterstellen.«
    »Adrian kann sich um sie kümmern. Er hat heilende Hände, was Pferde betrifft.«
    Ich musterte Adrian von der Seite. Warum auch immer, ich vertraute ihm, also willigte ich ein.
    Adrian zog ein Seil aus dem Inneren seiner Jacke und knüpfte daraus geschickt ein Halfter.
    »Trägst du das immer mit dir herum?«
    »Nein, ich habe sie gesehen, als sie wie wahnsinnig am Gut vorbei gerannt ist«, sagte er, ohne auch nur kurz zu mir aufzusehen.
    »Ich bring dann schon mal die Harley ins Trockene.« Sam zwinkerte mir zu und ließ uns einfach stehen.
    »Deine Jacke«, rief ich hinterher.
    »Bring sie mir morgen mit, wenn du zum Abendbrot kommst. Ich koche«, antwortete er über die Schulter zurück.
    »Das geht nicht.«
    Sam wandte sich zu mir um und ging rückwärts weiter auf die Bäume zu. »Ich muss das wiedergutmachen. Außerdem schuldest du mir noch einen Tanz.«
    »Aber …«
    Sam schüttelte mit dem Kopf und verschwand im Wald.
    Ich nahm mir vor, Sam morgen zu sagen, dass ich nicht auf diese Weise für ihn empfand. Es wäre falsch ihn länger in dem Glauben zu lassen, er und ich könnten ein Paar werden. Ich blickte Adrian an und mein Magen krampfte. Ich war allein mit ihm. Er stand vor mir, hatte sich Katie zugewandt. Seine Finger strichen zaghaft über ihr verletztes Bein. Als ich sah, wie liebevoll er sich um Katie kümmerte, wurde mir umso bewusster, wie sehr ich wollte, dass er mich mochte. Dass er nur etwas mehr so offen wäre wie sein Bruder.
    »Wir sollten uns beeilen«, murmelte Adrian, legte Katie das behelfsmäßige Halfter um und zog sie wortlos hinter sich her.
    Mittlerweile regnete es wieder stark. Meine Haare klebten mir klatschnass im Gesicht. Ich stolperte hinter Adrian her und meine Stiefel sanken bei jedem Schritt in den weichen Waldboden ein, der seine Gefangenen nur schmatzend wieder freigab. Katie lahmte neben Adrian und warf immer wieder zweifelnde Blicke in meine Richtung zurück. Ich lächelte ihr aufmunternd zu.
    »Sie hat Angst vor Fremden«, rief ich Adrian hinterher.
    »Wir werden schon zurechtkommen. Wenn nicht, Samuel ist ja auch noch da.« Bei dem vorwurfsvollen Klang seiner Stimme, zog ich den Kopf ein.
    »Sam ist auch fremd«, sagte ich. Ich beeilte mich, Adrian einzuholen. Jetzt, wo er wirklich anfing, ein paar Worte mit mir zu wechseln – auch, wenn man das, was wir hier führten, nicht gerade als Gespräch bezeichnen konnte -, wollte ich nicht wieder nachgeben. »Du kennst dich also mit Pferden aus?«
    »Ja, etwas.« Er streichelte Katies Nüstern. »Pferde können dein bester Freund sein, dein Beschützer. Sie verstehen uns besser, als wir glauben möchten. Sie haben ein sanftmütig es Wesen und sind gleichzeitig wild.« Adrian lachte leise. »Und sie verraten dich nicht.«
    Verrat? Ob er damit Sam meinte? Ich schluckte einen Kloß herunter. »Wie lange arbeitest du schon mit Pferden?«, fragte ich weniger aus Interesse, als mehr, um das Gespräch am Laufen zu halten.
    »Lange. Aber ich arbeite nicht mit ihnen, ich kümmere mich um sie.«
    Der Stall sah genauso aus wie ich ihn aus meinem Traum und aus meiner Kindheit in Erinnerung hatte. In der Box, in der Katie jetzt untergebracht war, stand in meinem Traum auch Annas Katharina. In dieser Box hatte ich mich als Kind oft versteckt. Es war ein merkwürdig vertrautes Gefühl, hier zu stehen und Adrian dabei zuzusehen, wie er Katies Schienbein abtastete, ihren Huf in seiner Hand hielt und den blutigen Riss an ihrem Bein mit Salbe einrieb. Und der würzige Kräutergeruch, den diese Salbe verströmte … Es war, als würde tief in mir eine Erinnerung schlummern, die es aber nicht schaffte, sich an die Oberfläche zu kämpfen. Die Art, wie er ihre Brust tätschelte, beruhigend auf sie einflüsterte, es fühlte sich an, als würde ich diesen Adrian kennen.
    Ich hatte mich an den Balken gelehnt, an den Anna in meinem Traum die Öllampe gehängt hatte. Meine Augen wanderten am dunklen, verwitterten Holz nach oben. Und wirklich gab es da einen rostigen Nagel. Einen Hufnagel, genau wie in meinem Traum. Erstaunt

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