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Fuer immer du

Fuer immer du

Titel: Fuer immer du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Davis
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wissen, der mit Mel getanzt hatte. Er lehnte aus dem Wagenfenster und steuerte das Auto. Sein dunkelbraunes Haar wurde von einer Windböe ergriffen und herumgewirbelt.
    »Ich laufe, aber danke«, brachte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Das Auto kam noch ein Stück n äher. Mein Herz begann, heftiger zu Klopfen und mein Mund war ganz trocken. Erst versuchte ich, schneller zu gehen, dann merkte ich, wie dumm ich eigentlich war und schwang mein Bein über das Rad. Wenn ich fahren würde, wäre ich schon längst auf der Hauptstraße von Linden. In der Sicherheit von besorgten und neugierigen Dorfbewohnern.
    Noch bevor ich es schaffte, in die Pedale zu kommen, stand das Auto quer vor meinem Rad. Der Beifahrer riss die Tür auf und kam grinsend um den Fiat herum auf mich zu.
    Meine Atmung ging jetzt genauso schnell wie mein Puls. Alles in mir schrie; lauf, lauf, lauf. Und das tat ich auch. Ich ließ mein Fahrrad fallen und rannte in den Wald. Nur ein paar Meter gerade aus, dann würde ich auf der anderen Seite in Linden herauskommen.
    Ich sah mich nicht um, aber ich wusste, dass sie mich verfolgten. So schnell ich konnte lief ich los und bemerkte erst zu spät, dass ich vor lauter Panik gar nicht auf die Richtung geachtet hatte. Nur ein paar Meter, fluchte ich keuchend. War ich denn wirklich unfähig , wenige Meter in eine bestimmte Richtung zu laufen? Ich versuchte mich zu orientieren. Irgendetwas durch das Dickicht, der Bäume hindurch zu sehen, vielleicht ein Auto, ein Haus oder eine verdammte Kuh auf einer beschissenen Wiese. Nichts.
    Zweige knackten unter meinen Füßen. Knackten rechts von mir. Links von mir.
    »Bleib stehen! Wir kriegen dich ja doch.«
    Ich rannte schneller und war mir bewusst, dass ein paar Meter eine wage Schätzung gewesen waren, denn der Wald wurde immer dichter und düsterer. In welche Richtung? Meine Lungen brannten in meiner Brust und ich hörte mein Blut in meinen Ohren rauschen. Ich schwor, wenn ich das hier überleben würde, würde ich mehr Sport treiben.
    Meine Beine fühlten sich schwer an und ich hatte zu tun, meinen Muskeln noch zu befehlen, sich zu bewegen. Ich verfing mich in einer Wurzel und stürzte. Mit den Händen fing ich mich auf dem Waldboden ab. Splitterndes Holz bohrte sich in meine Handflächen. Mein Kinn schlug auf dem Waldboden und meine Zähne aufeinander auf. Stöhnend kämpfte ich mich erst auf alle Vier, dann auf die Füße.
    Eine Hand griff in dem Moment nach mir, als ein schwarzes Pferd an mir vorbeipreschte. Halluzinierte ich, oder war das Adrian, der mir die Hand entgegengestreckt hatte?
    Der Bauarbeiter wirkte nicht weniger verwirrt und schien kurz abgelenkt. Mit voller Wucht trat ich ihm gegen sein Schienbein und rannte. Der Typ fluchte hinter mir und ich erlaubte mir ein zufriedenes Lächeln, bevor ich die Richtung einschlug, in der das Pferd verschwunden war.
    Eine Hand packte mich und zerrte mich hinter einen Baum. Finger legten sich auf meinen Mund, bevor ich laut meine Todesangst hinausbrüllen konnte. Ich behielt meine Augen fest verschlossen. Ich wollte den Typen nicht sehen, der gleich über mich herfallen würde. Sein Körper presste sich gegen meinen, drückte mich gegen den Baumstamm einer Kiefer.
    In diesem Moment wich die Angst einer Wut auf meine Mutter, ohne die ich jetzt gar nicht in dieser Situation wäre. Ich wollte ihr an den Kopf werfen, dass sie mir jetzt sagen sollte, wie viel besser ich in Linden aufgehoben war. Fünf Jahre in Wiesbaden und ich wurde nicht einmal angegriffen. Nur wenige Tage in Linden und ich würde in wenigen Minuten Opfer eines Gewaltverbrechens sein. War dieser Typ mir deswegen in den letzten Tagen immer wieder über den Weg gelaufen? Warum tat er mir das an?
    Ich straffte die Schultern und ergab mich in mein Schicksal. Vielleicht würde er mich wieder gehen lassen, wenn ich mich nicht wehrte. Ein Finger wischte über meine geschlossenen Augen. Jemand flüsterte mir ins Ohr ich solle mich nicht bewegen. »Adrian?«
    »Schscht.«
    Vor Erleichterung liefen mir Tränen über die Wangen. Neben uns knackste ein Zweig. Adrian presste sich noch näher an mich heran, als wolle er meinen Körper unter seinem verstecken. Er starrte mir fest in die Augen und ich wäre am liebsten darin versunken, hätte gerne alles um mich herum vergessen und diesen Augenblick genossen. Ich war mir nicht sicher, weswegen mein Herz schneller rannte, wegen der unmittelbaren Gefahr in der wir uns befanden, oder weil Adrian mir so

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