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Fuer immer Ella und Micha

Fuer immer Ella und Micha

Titel: Fuer immer Ella und Micha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Sorensen
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anzusehen. »Ob Rasensprenger, Dusche oder Springbrunnen, dauernd musst du mich nass machen.«
    Ich kann nicht widerstehen, mit gespreizten Fingern ihren Hintern zu drücken. »Mache ich dich jetzt etwa nass?«
    Sie sieht aus, als würde sie gleich anfangen zu weinen, was ganz und gar nicht die Reaktion ist, die ich erwarte. »Wie kannst du mit mir herumalbern? Nach dem, was ich getan habe?«
    Ich zucke mit den Achseln, ziehe meine Jeans höher und steige ins Wasser, das mir sofort in die Stiefel fließt. »Fuck, ist das kalt!« Trotzdem wate ich zu einer der zahlreichen Fontänen, die zwei Harfe spielende Engelsstatuen umgeben. Meine Jeans saugt sich mit Wasser voll, und ich stelle Ella in die Mitte, sodass sie im Handumdrehen durchnässt ist.
    Sie quiekt und japst vor Kälte. »Du bist der größte Idiot, der mir je begegnet ist!«
    Wasserbäche ergießen sich über ihren steifen Körper. Der Anblick katapultiert mich zurück zu jener Duschszene, als ich sie zum ersten Mal überall berührte. Gott, ich vermisse es unendlich, sie so zu berühren!
    »Du weißt, dass es nicht wahr ist.« Ich gehe einen Schritt vor, auf den Wasserstrahl zu, und mustere ihre nassen Sachen. »Im Grunde denkst du, dass ich der netteste Typ bin, den du je kennenlernen wirst.«
    Sie widerspricht mir nicht, steigt einfach aus dem Wasser und wringt sich das Haar aus. »Ich denke, dass wir reden müssen.«
    Mir fällt ein Stein vom Herzen, und ich will ihr gerade sagen, dass wir irgendwohin gehen sollten, wo wir in Ruhe reden können, als jemand kreischt. Wir sehen beide zum Brunnenrand, wo Lila klatschnass im Wasser sitzt. Und Ethan steht auf den Marmorstufen und lacht sich kaputt.
    Ella lacht ebenfalls, als Ethan in das Brunnenbecken steigt, und zu viert liefern wir uns eine Wasserschlacht. Erst als Sicherheitsleute auftauchen, flitzen wir alle in unseren nassen Sachen in den Park. Ich bin ja kein Künstler, höchstens mit Songtexten, doch falls jemand ein Bild von uns in dem Springbrunnen gezeichnet hätte, wäre es ohne Frage die Abbildung eines absolut vollkommenen Moments gewesen.
    Ella
    So einen Abend habe ich nicht mehr erlebt, seit ich fünfzehn war und Micha und ich den ganzen Tag draußen auf dem See in einem kleinen Floß verbrachten, das wir uns von den Nachbarn »geliehen« hatten. Es war einer von diesen völlig schlichten Tagen, die alles bedeuten, weil sie frei von jeder Dunkelheit sind, nur Licht.
    Wir werden reichlich angestarrt, als wir in unseren tropfnassen Sachen in die Hotellobby kommen und eine Wasserspur auf dem Fliesenboden hinterlassen. Die Jungs haben keine eigenen Zimmer, und anscheinend sind sie abgebrannt, deshalb haben Lila und ich entschieden, sie bei uns schlafen zu lassen, auch wenn mir dabei nicht wohl ist.
    Als wir oben im Zimmer sind, zieht Micha sich sein T-Shirt aus und schmeißt sich aufs Bett. Ethan kickt schon an der Tür seine Stiefel weg.
    Er reibt die Hände aneinander. »Wer ist alles für eine Gruppendusche?«
    »Inklusive Micha?«, scherze ich boshaft, während ich die Schlafzimmertür schließe.
    Er sieht mich finster und angewidert an. »Halt die Klappe!«
    Als ich Micha die Zunge rausstrecke, sieht dieser mich kopfschüttelnd an. »Hübsche, du treibst es zu weit.«
    Ich lache, nehme mir irgendeinen Pyjama aus meiner Tasche und renne zum Badezimmer. »Weil du der warst, der mich in den Brunnen geworfen hat, darfst du als Letzter unter die Dusche.«
    Er läuft mir nach, doch ich knalle lachend die Tür zu. Als ich alleine bin, gehe ich in Gedanken den Abend noch einmal durch. Ich verstehe das alles nicht. Warum ist er so nett zu mir? Ahnt er … Ist er dahintergekommen, dass ich gelogen habe?
    Ich ziehe die nassen Sachen aus und werfe sie in die Ecke, ehe ich die Dusche aufdrehe und warte, bis das Wasser warm ist. Dann steige ich unter den Strahl, wasche meine Haare mit dem Hotelshampoo. In dem Moment höre ich, wie das Schloss klickt.
    Ich weiß, wer es ist, weil er mir beigebracht hat, wie man Schlösser knackt. »Im Ernst, Micha, für heute Nacht reicht es!«
    »Ich bin’s«, sagt Lila und schmeißt irgendwas auf den Waschtisch. »Ich will mir bloß die Zähne putzen, denn ich fürchte, dass ich Brunnenwasser im Mund habe.«
    Seife brennt mir in den Augen. »Hast du das Schloss geknackt?«
    »Nein, das hat Micha für mich gemacht.« Sie dreht kurz den Wasserhahn auf, aber das reicht schon, dass das Duschwasser kälter wird.
    Ich spüle fröstelnd den Rest Shampoo aus dem Haar. Der

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