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Fuer immer Ella und Micha

Fuer immer Ella und Micha

Titel: Fuer immer Ella und Micha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Sorensen
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hinüber; dann hebt er mich auf die andere Seite.
    »Und wie sieht deine Idee aus?«, frage ich atemlos, weil ich ziemlich laufen muss, um mit ihm mitzuhalten, und meine Schuhe füllen sich mit Schnee. »Gegen eine Wand brettern oder so lange Höchstgeschwindigkeit fahren, bis die Maschine explodiert?«
    Er stößt ein sehr gekonntes Bösewichtlachen aus und öffnet das Garagentor. »Wir lassen das Teil richtig gefährlich schleudern.«
    Sofort schüttele ich den Kopf. »O nein! Beim letzten Mal habe ich mir fast eine Gehirnerschütterung eingefangen, als du in eine Schneewehe gerauscht bist.«
    »Tja, dann musst du jetzt wohl ein ganzer Mann sein.« Er hält mir die Beifahrertür auf. »Denn jetzt wird’s heftig.«
    Ich ducke mich auf den Sitz. »Bin ich nicht. Ich bin ein niedliches kleines Mädchen.«
    Micha lacht schnaubend. »Okay, wenn du es sagst.«
    Er knallt die Tür zu und geht vorne herum auf die Fahrerseite. Sein Blick fällt auf das Sechserpack auf dem Regal zwischen Werkzeugkasten und Öl. Als er merkt, dass ich ihn ansehe, grinst er, steigt in den Wagen und holt den Garagentoröffner unter der Sonnenblende hervor. Dann tritt er das Gaspedal durch, sodass der Wagen rückwärts die Einfahrt hinunterschießt. Auf der vereisten Straße schlittert das Heck zuerst nach rechts und gleich wieder nach links.
    »Tust du mir einen Gefallen?«, frage ich, als er das Lenkrad herumreißt.
    »Jeden«, antwortet er, während er den Wagen ausrichtet.
    »Versuchst du bitte, uns nicht umzubringen?«, sage ich und drehe die Heizung auf. »Jetzt, wo wir angefangen haben, eine Zukunft zu planen, würde ich sie gerne noch erleben.«
    Ethan und Lila folgen uns in Ethans Truck hinauf zur Back Road. Aus dem bewölkten Himmel rieselt lautlos Schnee herab. Etwa auf halbem Weg zur Rennstrecke muss Micha anhalten und die Schneeketten aufziehen. Ich genieße es, ihm zuzusehen.
    Am Ende der Straße steigt Micha aus und nimmt die Schneeketten wieder ab, damit wir »richtig heftig schlittern« können, wie er es nennt. Ethan parkt seinen Truck an einer Schneewehe, und Lila und er kommen zu uns in den Wagen. Der Bereich vor uns ist offen und schneebedeckt. Eiszapfen hängen von den Ästen der Bäume um uns herum, und das Dach vom »Hitch«, einem heruntergekommenen Bau, in dem früher mal ein Restaurant war, ist eingestürzt.
    Mit einer Hand am Lenkrad und den Blick geradeaus gerichtet, tritt Micha mehrmals das Gaspedal, sodass eine Rauchwolke aus dem Auspuff bläst. Die Räder drehen durch, und ich halte mir die Augen zu.
    »Was ist?«, fragt er amüsiert. »Wo steckt mein gefährliches Mädchen?«
    »Ich tue mich eben schwer damit, dass du diesen Wagen schrotten willst«, antworte ich und linse durch die Finger. »Das ist schlicht tragisch.«
    »Ich schrotte ihn ja nicht.« Er nimmt seinen iPod auf und reicht ihn mir. »Möchtest du das übernehmen?«
    Ich gehe die Liste auf dem Display durch und entscheide mich für »Face to the Floor« von Chevelle.
    Micha grinst. »Sehr gute Wahl.«
    Sofort halte ich mich seitlich am Sitz fest, stemme die Füße gegen das Armaturenbrett und ducke mich tiefer in die Polster.
    »Was machst du, El?«, fragt Lila, die sich von hinten zu mir beugt. »Und was ist das eigentlich für Musik?«
    »Das ist Chevelle«, antwortet Ethan in einem Ton, als sollte sie es wissen.
    Sie lässt sich in ihren Sitz zurückfallen und zieht die Brauen hoch. »Okay …«
    »Schnall dich lieber an«, sage ich, während Micha lacht und den Motor zum Röhren bringt.
    Lila gehorcht, klickt ihren Gurt fest, und Ethan lehnt sich vor, sodass er seine Ellenbogen auf die Mittelkonsole stützen kann. »Aber fahr nicht wieder in eine Schneewehe wie beim letzten Mal. Noch eine Gehirnerschütterung muss ich nicht haben.«
    Ethan und ich wechseln einen Blick, denn die Gehirnerschütterung fing er sich ein, als wir beim Aufprall mit den Köpfen zusammenstießen.
    »Mache ich nicht«, versichert Micha ihm und legt den Gang ein. »Denke ich jedenfalls … Falls irgendwer kneifen will, wäre das jetzt der Moment.«
    Wir alle wissen, dass Lila gemeint ist.
    »Hey, ich bin doch kein Weichei!«, sagt sie beleidigt und legt eine Hand aufs Herz. »Und ich bleibe.«
    Micha tritt aufs Gas, und die Räder drehen durch. Wir preschen nach vorn, werden nach und nach schneller und schlittern wild, als der Wagen mit dem tiefen Schnee kämpft. Schnee und Eisflocken wirbeln um uns herum auf. Micha schaltet in einen höheren Gang und beschleunigt. Er

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