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Für immer, Emily (German Edition)

Für immer, Emily (German Edition)

Titel: Für immer, Emily (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilka Hauck
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was ich hier gerade so sehe, würde ich sagen, ja.“ Die Schwestern sahen sich an, und Dorothy strich Kate über den Rücken. „Mach dir keine Sorgen, wir passen schon auf sie auf. Mara verteidigt sie wie eine Löwenmama.“
    Kate lächelte. „Das weiß ich doch. Es ist nur“, sie seufzte, „sie ist so verletzlich. Nicht, dass ich Niclas nicht trauen würde, wie käme ich dazu, aber, ach, ich weiß auch nicht. Vermutlich bin ich nur eine olle Gluckenmutter.“
    Dorothy drückte ihre Schwester lachend an sich. „Na ja, sind wir das nicht alle?“
    „Du bist aber nicht so schlimm wie ich. Emily fühlt sich sehr wohl bei euch. Viel wohler als zuletzt bei uns zuhause. Und sogar heute haben wir es nicht geschafft, ein paar Stunden ohne Streit hinzubekommen.“ Kate lehnte den Kopf an den ihrer Schwester. „Sie hat mir erzählt, es gäbe etwas, was Niclas bedrücken würde, sie würde spüren, dass er oft traurig sei. Weißt du, was mit ihm ist?“
    Dorothy ließ den Blick zu Niclas schweifen. „Ich weiß nur, dass seine Mutter vor einigen Jahren bei einem Unfall ums Leben kam. Seitdem lebt er alleine mit seinem Vater, der offenbar nicht genug Zeit für ihn hatte. Mehr weiß ich eigentlich auch nicht.“
    Kate betrachtete den hübschen, groß gewachsenen jungen Mann und fühlte tiefes Mitleid in sich. „Der arme Junge. Wie schrecklich.“ Sie ließ den Blick weiterschweifen. „Und wer ist das dort? Der Junge mit den dunkelblonden Haaren, der neben Thomas sitzt?“
    Dorothy folgte dem Blick ihrer Schwester. „Das ist Jeffrey Barkley, er ist schon lange mit Mara befreundet. Warum?“
    Kate zuckte mit den Schultern. „Er scheint auch Interesse an Emily zu haben, jedenfalls war er oft in ihrer Nähe heute Abend, und dass sie nun die ganze Zeit neben Niclas sitzt, scheint ihm nicht besonders zu gefallen.“
    Dorothy lachte. „Wow, Sherlock Holmes ist ja gar nichts gegen dich.“
    Kate sah sie an und stimmte dann in das Lachen ein. „Na ja, oder doch eher Gluckenmutter.“
    Sie verdrehte die Augen.
    „Komm, lass uns in die Küche gehen und zusammen einen Schnaps trinken, ich glaube, der schadet heute nicht.“
    Kate zog erstaunt die Augenbrauen hoch. „Du trinkst Schnaps? Nun gut, von mir aus, gerne.“
    Und so zogen die Schwestern gemeinsam in die Küche, um Emilys Geburtstag mit einem Obstschnaps zu begießen.
     
     

 
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    K apitel 24
     
    In den nächsten Tagen verbrachten Emily und Niclas jede freie Minute miteinander. Sie redeten über Gott und die Welt, er zeigte ihr, wie man schnitzt und sie las ihm aus ihren Lieblingsbüchern und selbst geschriebenen Geschichten vor. Zwischenzeitlich hatte er auch die Restaurationsarbeiten an der alten Kommode beendet, die, nun zum Schmuckstück erstrahlt, in Emilys Wohnzimmer stand. Sie konnte es kaum glauben, wie wunderschön der kleine Schrank nun wieder aussah und war ganz glücklich damit. Sie gingen zusammen mit Ben spazieren, Emily zeigte Niclas, wie man Muffins backte, und er ihr, wie man eine köstliche Lasagne zauberte. Beide genossen diese neue Nähe sehr, und dennoch stand immer noch etwas zwischen ihnen, über das sie einfach nicht reden konnten.
    Heute war Freitag. Emily stand missmutig in ihrer Küche am Herd und erwärmte etwas Milch. In der Nacht hatte sie kaum geschlafen, ihr Hals schmerzte und alle Glieder taten ihr weh. „Blöde Erkältung, ausgerechnet heute.“ Sie nahm den Topf vom Herd und goss die Milch in einen Becher. Heute fand der Fahrradausflug mit Mr. Emmerson statt, und sie wollte nicht gleich beim ersten Termin fehlen, obwohl sie viel lieber wieder ins Bett gegangen wäre. Ihre Knie zitterten, sie fühlte sich wirklich nicht gut. Zu allem Elend nieselte es auch noch und war windig und kalt.
    Sie setzte sich an den Tisch und rührte zwei Teelöffel Honig in die warme Milch. Das hatte ihre Mom ihr früher immer gemacht, wenn sie Halsschmerzen hatte.
    Nach diesem etwas kargen Frühstück zog sie sich an, eine Jeans, eine Bluse und einen dicken Pullover. Darüber die Jacke und Handschuhe, denn sonst würden ihr mit Sicherheit die Finger abfrieren, bei dem kalten, nassen Wetter.
    „So, Ben, mein Großer, ich muss dann los. Du hast es gut, kannst schön hier im Warmen bleiben. Bis später, sei brav.“
    Sie lief schnell die paar Schritte hinüber zu dem Haus ihrer Tante, wo Mara und Bob schon auf sie warteten. Bob fuhr die beiden Mädchen mitsamt ihren Fahrrädern an

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