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Für immer, Emily (German Edition)

Für immer, Emily (German Edition)

Titel: Für immer, Emily (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilka Hauck
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dich. Glaub mir, du irrst dich. Und nun komm, lass uns sehen, dass wir diesen Abhang hochkommen.“
    Sie senkte den Kopf und nickte. „Okay.“ Sie wusste, er würde nicht näher darauf eingehen, und sie würde ihn genauso wenig bedrängen, wie er sie. Aber er wusste nun, dass er nicht alleine war. Sie hoffte zumindest, dass er es wusste.
    Es wurde ein ziemlich mühseliges Unterfangen, den rutschigen Abhang hochzuklettern, da Emily ihre rechte Hand kaum einsetzen konnte. Sobald sie versuchte, sich irgendwo abzustützen oder hochzuziehen, tat es höllisch weh. Niclas hielt sie allerdings die ganze Zeit über fest und sie hatte keine Angst, wieder abzurutschen. Auf dem letzten Stück kamen Thomas und Kevin ihnen entgegen, und schließlich hatten sie es geschafft.
    „Emily, Gott sei Dank. Geht‘s dir gut?“ Mara schluchzte fast vor Erleichterung, als sie ihrer Cousine um den Hals fiel. „Was habt ihr denn so lange da unten gemacht? Ich bin fast verrückt geworden. Hast du dir wehgetan?“ Sie drückte Emily fest an sich, und die zuckte zusammen. „Aua. Ja, meine Hand ist anscheinend verstaucht.“
    Mr. Emmerson tauchte neben ihnen auf. „Um Himmels willen, Miss Alexander. Was machen Sie denn? Das war aber wirklich sehr ungeschickt. Nun mussten wir alle umdrehen und auf Sie warten und haben dadurch viel Zeit verloren“, meinte er verärgert. Er fuchtelte mit den Händen in der Luft herum.
    Niclas starrte ihn ungläubig an. „Wie bitte? Ungeschickt? Zeit verloren? Fällt Ihnen sonst nichts dazu ein? Sie hätte sich das Genick brechen können, und das wäre alleine Ihre Schuld gewesen. Wessen bescheuerte Idee war das denn, uns bei diesem Sauwetter hier stundenlang durch die Gegend zu scheuchen? Also, wagen Sie es ja nicht, so mit Emily zu reden, kapiert?“
    Emily starrte Niclas erschrocken an, dessen Augen vor Wut blitzten, und sah dann zu ihrem Lehrer, der mit offenem Mund dastand und um Fassung rang. Schließlich zischte er: „Nicht in diesem Ton, Mr. Delaney. Nicht in diesem Ton.“ Er warf einen Blick in die Runde, sah allerdings an den Gesichtern seiner Schüler, dass er wohl nicht auf Unterstützung hoffen durfte. „Lassen Sie uns nun endlich fahren“, brummte er.
    Niclas verdrehte die Augen. „Emily kann nicht Rad fahren, ihre Hand ist verletzt.“ Er war nun wirklich wütend.
    Emily fasste schnell nach seinen Arm. „Lass nur, Nic, es wird schon gehen. Ich schiebe das Rad eben.“ Sie warf einen Blick zu ihrem Lehrer. „Ich glaube wirklich nicht, dass ich mit einer Hand fahren kann.“
    Und so schob Niclas Emilys und sein eigenes Rad, während sie den anderen langsam folgten. Auch Mara, Thomas und Kevin trabten stumm neben ihnen her. Jeder spürte die merkwürdige Stimmung zwischen Emily und Niclas. Keiner redete ein Wort, Emily hielt ihre Hand und sah sehr bedrückt aus, während Niclas mit seinen Gedanken weit weg zu sein schien. Kevins Blicke schweiften nachdenklich zwischen den beiden hin und her, und innerlich raufte er sich die Haare. Was war nur los mit seinem besten Freund? Er hatte Niclas noch nie so durcheinander gesehen wie in der letzten Zeit.
    Alle waren froh, als sie endlich die Schule wieder erreichten.
    „Ich kann nicht mehr. Ich will jetzt nur noch nach Hause in mein Bett“, meinte Emily stöhnend.
    Von Mr. Emmerson war zum Glück nichts mehr zu sehen, was ihr nur recht war, bevor Niclas wieder mit ihm aneinander geraten würde.
    „Ja, das kann ich mir denken, aber das muss noch warten. Du musst erst zum Arzt.“ Niclas stellte die Räder ab.
    Emily sah ihn erschöpft an. „Was? Nein, das muss nicht sein. Meine Hand ist nur verstaucht, wirklich.“
    Er nickte. „Bist du Ärztin?“
    Sie verzog das Gesicht. „Nein, natürlich nicht. Aber ...“
    „Nichts aber. Du gehst zum Arzt, basta! Und diskutiere nicht mit mir, okay? Heute Morgen hast du dich durchgesetzt, und wir sehen ja, was dabei herausgekommen ist. Also, lass es.“
    Emily schnappte nach Luft und wollte etwas entgegnen, doch Niclas schnitt ihr das Wort ab.
    „Ich schwöre dir, ich trage dich eigenhändig da hin, wenn es sein muss.“ Seine Augen blitzten verärgert, und Emily schloss den Mund wieder. Das würde sie ihm ohne weiteres zutrauen. Sie warf einen missmutigen Blick zu Mara, die an der Wand lehnte und grinste. Irgendein kindischer Impuls regte sich in Emily, sie hätte den beiden am liebsten die Zunge heraus gestreckt, aber selbst dazu war sie zu erschöpft.
    „Nun gut, okay. Wenn du dann zufrieden bist.

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