Für immer, Emily (German Edition)
reingekommen und dann ... dann ... wollte er mich nicht durchlassen und da ist es eben passiert, er hat mir den Ellenbogen ist Gesicht gestoßen. Bitte, Nic, lass ihn. Bitte.“ Sie fasste nach Niclas‘ Ärmel, doch er hatte sich schon in Bewegung gesetzt und schüttelte ihre Hand ab. „Niclas, nicht!“
Emily stürzte hinterher und hielt den Atem an, als er Rocco erreichte, ihn am Kragen packte und zu sich herumzerrte. Oh Gott, warum nur hatte sie sich nicht besser verstellen können?
„Was hast du gemacht? Hm? Du ... du bist ein feiges Arschloch. Kannst du dich nicht ein einziges Mal mit jemandem anlegen, der nicht schwächer ist als du?“
Eines der Mädchen kreischte auf, als Niclas Rocco beide Hände vor die Brust stieß und der fluchend nach hinten taumelte.
„Mann, bist du irre? Finger weg!“ Rocco schlug mit der Faust nach Niclas, doch der duckte sich und hatte Rocco blitzschnell wieder gepackt.
„Richtig, Finger weg! Hab ich dir nicht gesagt, du sollst Emily in Ruhe lassen? Hab ich?“ Er drückte Rocco gegen dessen Wagen und der funkelte ihn voller Hass an.
„Lass mich los, Delaney! Sonst wirst du das wirklich bereuen.“ Roccos Stimme kippte fast vor Wut, er sah aus den Augenwinkeln seinen Kumpel, sah die Mädchen, vor denen er gut dastehen wollte, und versuchte, sich mit aller Kraft aus Niclas‘ Griff zu winden.
Doch der hielt ihn eisern fest und zischte: „Bereuen werd ich das? Ich sag dir was: Wenn du Emily noch einmal anfasst, wirst du das bereuen, und zwar richtig. Fass sie nie wieder an! Komm nie wieder auch nur in ihre Nähe, sonst mach ich dich fertig! Kapiert?“
Emily sah entsetzt zwischen den beiden hin und her. Roccos Augen versprühten blanken Hass, und sie wusste, das würde er Niclas nie verzeihen, dass der ihn hier dermaßen bloßstellte. Noch nie hatte sie Niclas so wütend gesehen. Sie wusste von seiner Verachtung für Rocco, wie sehr er es verabscheute, wenn der mal wieder Schwächere drangsalierte. Und sie wusste, wie sehr er sie vor allem beschützen wollte, was ihr wehtun könnte. Sie trat einen Schritt vor und legte ihre Hände auf Niclas‘ Hüften. „Lass ihn los! Bitte. Bitte, komm jetzt.“
Er warf ihr über die Schulter einen kurzen Blick zu. „Vergiss nicht, was ich dir gesagt habe! Komm ihr nie wieder zu nahe!“, wandte er sich noch einmal an Rocco.
Rocco warf erst ihm, dann Emily einen hasserfüllten Blick zu. „Hau ab und nimm deine kleine Schlampe mit. Eins solltest du nicht vergessen, Delaney: Das hier wirst du noch bereuen.“
Niclas verzog angewidert das Gesicht und stieß Rocco wieder gegen den Wagen, als hinter ihnen eine Stimme ertönte: „Was ist hier los? Auseinander, aber sofort!“
Emily wandte sich um und sah Dr. Smith, der sich zwischen den anderen, die um sie herumstanden, hindurch schob und seine Hand auf Niclas‘ Arm legte. „Niclas? Haben Sie mich verstanden?“
Der atmete noch einmal kurz durch und ließ Rocco dann widerstrebend los. Er trat einen Schritt zurück und legte seinen Arm um Emilys Taille, während er Rocco nicht aus den Augen ließ. Der starrte ihn weiterhin hasserfüllt an, senkte dann aber den Kopf und sah, mit vor der Brust verschränkten Armen, zu Boden.
„So, kann mir nun bitte mal jemand sagen, um was es hier geht?“ Dr. Smith‘ Blick schweifte zwischen Niclas und Rocco hin und her. „Mr. Bentz? Sie sind mir vorhin im Kopierraum bereits aufgefallen, gibt es da vielleicht etwas, was Sie mir sagen möchten?“
Rocco wich dem Blick des Lehrers aus und schüttelte den Kopf. „Weiß nicht, was Sie meinen.“
„Nun gut. Niclas? Haben Sie vielleicht etwas dazu zu sagen?“ Dr. Smith musterte Niclas forschend. Er mochte den jungen Mann sehr, und ihm war klar, dass Niclas niemals ohne Grund auf Rocco losgehen würde. Aber genauso klar war ihm auch, dass er diesen Grund nicht erfahren würde. Obwohl er sich denken konnte, was passiert war, wenn er in Emily Alexanders Gesicht schaute und die Schwellung unter ihrem Auge ansah.
Emily blickte zu Niclas hoch, sah, wie er die Zähne zusammenbiss und stumm den Kopf schüttelte.
Dr. Smith nickte. „Nun, ich kann Sie natürlich nicht zwingen, mir zu sagen, was passiert ist. Aber ich möchte klarstellen, dass wir solche Raufereien hier nicht dulden. Und halten Sie mich bitte nicht für dumm, Mr. Bentz. Ich werde Sie im Auge behalten.“
Rocco funkelte den Lehrer zornig an. „Mich? Wieso mich? Was kann ich dafür, wenn Delaney wie ein Irrer auf mich losgeht?“
Dr.
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