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Für immer, Emily (German Edition)

Für immer, Emily (German Edition)

Titel: Für immer, Emily (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilka Hauck
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zweifellos eine Augenweide. Sie war sehr groß und schlank, sie und Niclas gaben ein wirklich hübsches Paar ab. Außerdem müsste er sich nicht mal besonders tief herunter beugen, um sie zu küssen. Bei dieser Vorstellung fühlte Emily einen Stich in der Herzgegend und ihre Finger verkrampften sich ineinander. In diesem Augenblick wandte er den Kopf und sein Blick traf den ihren. Für Sekunden schienen ihre Blicke ineinander zu verschmelzen, dann sah Emily hastig weg und er drehte sich wieder um und ging mit Viola auf das Gebäude zu.
     

 
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    K apitel 14
     
    Dr. Smith hielt Wort. Er sprach mit dem Hausmeister, damit Emily und Niclas die Bibliothek nach Schulschluss noch für ihre Arbeit nutzen konnten. Dieser war einverstanden, und somit stand der abendlichen Aktion nichts im Wege. Carlos Montez wohnte zusammen mit seiner Frau Teresa und den drei gemeinsamen Kindern in der Hausmeisterwohnung in einem Seitentrakt. Er war sozusagen das Herz der Schule, immer gut gelaunt, freundlich und zuverlässig. Da die Middletown High nicht besonders groß war, kannte hier jeder jeden, und wenn es irgendwo Probleme gab, war Mr. Montez zur Stelle, um sie zu lösen.
     
    Später am Abend saßen Emily und Niclas dann in der Schulbibliothek und gingen die Literatur durch, die sie passend für ihre Arbeit hielten.
    „Sieh mal, was hältst du hiervon?“ Er hielt ihr ein dünnes Buch hin und sie streckte ihre Hand danach aus, dabei berührten ihre Finger zufällig seine und sie zuckte kurz zurück. Sie warf ihm einen erschrockenen Blick zu. War er jetzt wieder sauer? Manchmal reagierte er ja etwas eingeschnappt, wenn sie sich so abrupt von ihm zurückzog. Dieses Mal schien er jedoch nichts bemerkt zu haben, oder zumindest tat er so.
    Sie nahm das Buch und sah es aufmerksam durch, während Niclas sie unauffällig beobachtete. Sie sah richtig süß aus, wenn sie sich auf etwas konzentrierte. Dann runzelte sie die Stirn und biss sich oft unwillkürlich auf die Lippen.
    „Schau mal, diese Passage hier ist toll, sie würde sehr gut in unseren Text passen.“ Emily sah hoch und bemerkte, dass Niclas sie ganz versunken ansah. Sie lächelte etwas verlegen und strich sich eine Locke hinters Ohr. „Niclas?“
    Er zuckte zusammen. „Wie bitte?“
    „Diese Passage hier, hast du die gesehen?” Sie hielt ihm das Buch hin.
    Er räusperte sich und griff schnell danach. „Welche? Zeig mal!“
    Sie tippte mit dem Finger darauf.
    Er las sie aufmerksam durch. „Ja, die ist wirklich gut, die nehmen wir mit rein. Wir müssen den Kram nachher nur noch kopieren.“ Seine Stimme klang nun betont gleichmütig.
    Sie nickte. „Ja, das finde ich auch.“
    Sie wusste nicht, an was er gerade gedacht hatte, als er sie so anschaute, ob an sie oder an irgendetwas vollkommen anderes, aber es war ziemlich eindeutig, dass es ihm unangenehm war und er auf keinen Fall näher darauf eingehen wollte.
    Sie arbeiteten ungefähr zwei Stunden fast schweigend, und Emily hatte das eigenartige Gefühl, dass Niclas sich unwohl fühlte in ihrer Gesellschaft, was sie traurig machte, dabei sollte es ihr doch wirklich gleichgültig sein. Es war mittlerweile schon ziemlich spät und stockdunkel draußen.
    Sie nahm zwei der Bücher, die auf dem Tisch lagen. „Ich gehe diese Seiten hier mal noch kopieren. Vielleicht sollten wir danach Schluss machen? Ich bin wirklich kaputt.“
    Niclas schrieb weiter an seinen Notizen und murmelte, ohne den Kopf zu heben: „Ja, klar. Machen wir Schluss dann.“
    „Okay, dann geh ich mal.“
    Er nickte. Emily erhob sich und verließ die Bibliothek. Sie war wirklich müde, und die ständige Anspannung, wenn sie mit Niclas zusammen war, machte sie ganz mürbe. Sie hatte Angst, sie könnte etwas Falsches sagen und er wäre wieder sauer auf sie. Seine betont an den Tag gelegte Gleichgültigkeit tat ihr weh, und sie war einfach nur froh, wenn sie zuhause war, noch eine Kleinigkeit essen und dann ins Bett gehen konnte. Vielleicht schaffte sie es, noch zwei oder drei Stunden Schlaf zu finden, bevor die Albträume sie wieder zu quälen begannen und ihr die Ruhe raubten.
    Sie hatte Mara Bescheid gesagt, dass sie mit Niclas heute hier lernen würde und sie gebeten, mit Ben Gassi zu gehen, was ihre Cousine natürlich gerne tat, wohingegen sie über Emilys Extra-Schulstunde mit Niclas nicht sehr begeistert war.
    Sie erreichte den Kopierraum am Ende des Flures und schaltete das Licht an. Sie seufzte und rieb

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