Für immer, Emily (German Edition)
setzten sich und aßen eine Weile schweigend.
„Wow, also das ist wirklich sehr lecker. Du bist mit Abstand der beste Sandwichzubereiter, den ich kenne.“
Niclas lächelte. „Danke, das freut mich.“ Er schwieg kurz. „Apropos Single. Gibt es jemanden, der auf dich wartet in deiner Heimatstadt? Ich meine, nicht, dass mich das was angehen würde, einfach nur mal so gefragt.“ Er sah sie aufmerksam an.
Sie fühlte, wie sie leicht errötete. „Nein, es gibt niemanden“, erwiderte sie leise. Sie beugte sich tiefer über ihren Teller und atmete tief durch. Dann hob sie jedoch den Blick und sah Niclas unsicher an. „Ich war zwar schon ab und zu mal aus mit jemandem, wenn du das wissen willst, aber es war nie etwas Ernstes. Eigentlich bin ich nicht so der Typ, der bei Jungs besonders gut ankommt. Sie langweilen sich schnell mit mir.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Sie langweilen sich mit dir? Dann müssen das ja schöne Idioten gewesen sein, mit denen du aus warst.“
Emily sah ihn überrascht an. War das etwa schon wieder ein Kompliment? Ihr Blick versank in seinen Augen, in denen ein warmer Schimmer lag, und sie fühlte, wie ihr Herz heftiger zu schlagen begann. „Meinst du? Ich weiß nicht. Ich bin keins dieser Mädchen mit denen man angeben kann, weißt du. Also, ich war nie bei den Cheerleadern, bin still, ziemlich unsportlich, nicht besonders hübsch, und, ja, einfach langweilig.“ Sie lächelte ihm kurz zu. Niclas sah sie ungläubig an. Das konnte doch unmöglich sein, dass sie so von sich selbst dachte? „Du bist nicht hübsch? So ein Quatsch! Wer hat dir denn das eingeredet? Und ob du hübsch bist, viel hübscher als alle Mädchen, die ich kenne. Und langweilig bist du auch nicht ...“ Er brach ab und senkte den Kopf. Was redete er denn da? War er noch zu retten? Am Ende dachte sie noch, das sei eine billige Anmache. „Also, wenn du noch Hunger hast, kann ich dir noch ein Sandwich machen, es ist noch von allem da.“ Er sah an ihr vorbei.
„Nein danke, ich bin satt, aber mach du dir doch noch eines.“
Er nickte und stand auf. „Ja, warum nicht.“ Er wandte ihr den Rücken zu.
Emily lehnte sich aufatmend zurück. Sie hatte natürlich bemerkt, dass ihm seine Worte von eben plötzlich unangenehm gewesen waren und er deshalb schnell das Thema gewechselt hatte. Ob er es ehrlich gemeint hatte und sie wirklich hübsch fand, oder das nur einfach so dahingesagt gewesen war? Sie wusste es nicht, und eigentlich wollte sie auch nicht weiter darüber nachdenken, geschweige denn reden.
Nach dem Essen räumten sie gemeinsam die Küche auf. Emily bereitete das Futter für Ben zu, der sich hungrig darauf stürzte. Danach gingen sie im Wohnzimmer noch mal ihre Arbeit durch, merkten aber beide schnell, dass sie sich nicht mehr richtig konzentrieren konnten.
„Komm, lassen wir es, wir sind sowieso fast fertig. Wenn wir am Montag noch den Rest machen, können wir es am Dienstag abgeben.“ Niclas lehnte sich im Sessel zurück und strich sich mit einer Hand durch die Haare.
Emily betrachtete ihn versonnen. Sie mochte diese Geste an ihm, es war eine typische Niclas-Geste. Schließlich riss sie sich jedoch zusammen und nickte. „Ja, ich glaube auch, dass wir am Dienstag soweit sind, um es abgeben zu können. Denkst du, es ist gut genug?“
„Klar, du nicht?“ Er sah sie fragend an.
Sie zuckte etwas unsicher mit den Schultern. „Ich weiß nicht, ich finde selten etwas gut genug, was ich mache.“ Sie zwirbelte an einer Haarsträhne und lächelte fast entschuldigend. Niclas zögerte. „Ehrlich? Weißt du, das geht mir genauso. Ich denke immer, ich hätte etwas anders oder besser machen können.“
„Wirklich?“ Sie biss sich auf die Lippen. „Das hätte ich nicht gedacht. Du, nun ja, du wirkst ziemlich selbstbewusst.“
Niclas kraulte Ben am Kopf, der sein Mahl beendet hatte und nun hechelnd neben dem Sessel saß. „Ja, manches ist anders als es scheint.“ Er sah konzentriert auf die goldenen Hundehaare, die zwischen seinen Fingern hindurch glitten.
Emily sah wieder diesen Schmerz, der manchmal von ihm ausging. „Ja, wahrscheinlich.“
Sie schwiegen eine Weile.
„Und jetzt? Was machen wir mit dem angebrochenen Abend? Schmeißt du mich raus, oder was fangen wir damit an?“ Sein jungenhaftes Grinsen war zurückgekehrt.
Emily lachte. „Nein, wenn du möchtest, kannst du natürlich gerne hier bleiben.“ Sie hielt kurz inne. „Ich würde mich freuen.“
Niclas hob den Kopf, und sein Blick
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