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Für immer, Emily (German Edition)

Für immer, Emily (German Edition)

Titel: Für immer, Emily (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilka Hauck
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leicht man sich da, nun ja, in etwas verrennen kann, verstehst du?“
    Emily lehnte sich mit dem Rücken an die Spüle und musterte Mara. „Und nun denkst du also, ich hätte mich in etwas verrannt? In etwas, das nicht gut für mich ist? Mara, hör zu, ich weiß, dass du es gut meinst, das weiß ich wirklich, aber es ist mein Leben. Ich muss die gleichen Erfahrungen sammeln wie jeder andere auch. Im Guten wie im Schlechten. Ihr könnt mich doch nicht ins Glashaus sperren und alles von mir fernhalten.“ Sie schwieg kurz. „Ich bin dir wirklich dankbar, dass du für mich da bist, das weißt du. Und ich ... ich will ja auch gar nichts von Niclas. Es ist nur so, es ist schön, mit ihm zusammen zu sein. Er ist witzig und er bringt mich zum Lachen. Wir haben uns heute wirklich gut verstanden. Er tritt mir nie zu nahe und ... bitte, Mara, ich mag ihn einfach. Lass es dabei bewenden, bitte.“
    Mara stand ganz still da und betrachtete ihre Schuhspitzen. Sie wusste, dass Emily sich etwas einredete, wenn sie behauptete, nichts für Niclas zu empfinden. Sie empfand bereits etwas für ihn, auch wenn ihr das vermutlich selbst noch nicht klar war. Aber sie hatte Recht, sie konnten sie nicht vor allem beschützen, auch wenn sie das nur zu gerne würden, nach allem, was gewesen war. Und wie würde sie reagieren, wenn ihr ständig jemand reinreden würde und zum Beispiel versuchen wollte, ihr Thomas madig zu machen? Sie wäre auch nicht begeistert davon. Sie hob den Kopf. „Okay, okay. Schon gut. Entschuldige bitte. Du weißt, ich bin auf deiner Seite und unterstütze dich bei allem, was du tust. Und wenn du Niclas magst, ja, dann magst du ihn eben, und ich werde in Zukunft netter zu ihm sein. Aber wehe, er tut dir weh, dann ...“ Sie fuhr sich mit der Handkante am Hals entlang.
    Emily lachte. „Ach, Mara, ich weiß, dass du auf meiner Seite bist, und du weißt, wie sehr ich dich lieb habe und dir dankbar bin für alles. Mach dir keine Sorgen, okay? Niclas kann schwierig sein, du hast Recht. Ich bin nicht blöd, er war schon oft unfreundlich zu mir und ich war traurig deswegen. Aber ... ich kann es nicht erklären, ich bilde mir ein, hinter seine coole Fassade sehen zu können, und, na ja, was ich da zu sehen glaube, das mag ich sehr. Er war heute unglaublich lieb zu mir. Auf dem Spaziergang vorhin, da ist uns eine Gruppe Jungs entgegengekommen, und ich hab mich natürlich wieder völlig versteift und Panik bekommen. Es wird einfach nicht besser.“ Sie stockte kurz und strich sich durch die Haare. Für einen Moment sah sie so resigniert aus, dass es Mara im Innersten schmerzte, doch dann fuhr sie mit weicher Stimme fort: „Niclas scheint es bemerkt zu haben, er hat nicht viel gesagt, aber er hat seine Jacke ausgezogen und sie mir umgelegt. So, dass er vor mir stand, als die Gruppe auf gleicher Höhe mit uns war. Verstehst du? Er hat mich nicht mit Fragen gelöchert, er wollte nicht wissen, warum ich mich so komisch verhalte, er war einfach da. Und deshalb denke ich, geht in ihm etwas vor, das ihn meine Probleme verstehen lässt. Es ist manchmal so, als ob uns etwas verbindet, irgendetwas, was ich nicht erklären kann, aber was ich einfach spüre. Ich weiß, es klingt verrückt, so, als ob ich mir etwas einzureden versuche, aber es ist die Wahrheit.“
    „Em, du hattest schon immer eine gute Menschenkenntnis. Und vielleicht empfindet Niclas dir gegenüber ja so ähnlich wie du bei ihm. Also, dass er sich bei dir anders verhält, als bei anderen, warum auch immer. Ich hab dir ja schon mal gesagt, es scheint so, als ob du ihn ganz schön durcheinander bringst.“ Sie lächelte verlegen. „Tut mir leid, ich hab mich wie eine wild gewordene Glucke aufgeführt, was? Ich werde mich bessern und mich mehr zurückhalten, versprochen!“
    Emily lächelte und legte ihrer Cousine den Arm um die Schultern. „Schon gut. Komm, lass uns wieder rüber gehen.“
    Niclas und Thomas waren in ein Gespräch über Motorräder vertieft, als die beiden Mädchen wieder das Wohnzimmer betraten. Mara blieb zögernd stehen. „Können wir gehen? Sonst kommen wir zu spät in die Vorstellung“, fragte sie Thomas.
    Er nickte und erhob sich.
    Mara wandte sich an Niclas. „Nic, ähm, wegen eben, es tut mir leid, ich war ein bisschen drüber. Sorry.“
    Niclas musterte sie. „Klar, schon okay. Mach dir keinen Kopf.”
    Mara lächelte ihm etwas verlegen zu und zog Thomas an der Hand hinter sich her. „Also, dann einen schönen Abend noch. Bis morgen,

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