Für immer, Emily (German Edition)
freuen uns doch, dass Sie hier sind. Das ist sehr nett von Ihnen, vielen Dank.“
Er lächelte. „Gern geschehen. Und bitte, sagen Sie doch du zu mir.“
Dorothy nickte. „Gerne. So, wollt ihr beide schon mal nach draußen gehen und ein wenig was mitnehmen? Die anderen sind alle schon im Garten.“
Draußen stellte Emily Niclas ihrem Onkel vor, der ihm freundlich die Hand schüttelte und ihn ebenso herzlich willkommen hieß wie seine Frau. Weiter hinten saßen Mara und ihre Clique, sowie Andrea mit ihrem Schwarm Casey. Als Mara Emily und Niclas sah, stand sie auf und kam auf sie zu. „Nic, hi. Schön, dass du da bist.“ Sie klang nicht wirklich herzlich, aber sie schien sich Mühe geben zu wollen, was Emily ihr hoch anrechnete. Sie gingen zusammen an den Tisch und begrüßten die anderen. Alle waren freundlich, nur Jeffrey starrte eher missgelaunt und schweigsam vor sich hin. Emily warf ihm hin und wieder einen prüfenden Blick zu, dem er allerdings beharrlich auswich. Mara hatte ihr schon erzählt, dass Jeffrey etwas für sie zu empfinden schien, aber sie hatte das nicht wirklich ernst genommen, er hatte auch noch nichts gesagt. Aber nun schien ihm Niclas‘ Gegenwart ziemlich sauer aufzustoßen. Emily fühlte sich unwohl bei dem Gedanken, dass Jeffrey in sie verliebt sein könnte. Alleine die Vorstellung bereitete ihr Schweißausbrüche. Sie konnte und wollte sich nicht vorstellen, dass ein Junge sie mögen oder gar begehren könnte. Nur bei einem konnte sie das, aber darüber durfte sie nicht näher nachdenken, denn das war völlig ausgeschlossen. Niclas und sie waren Freunde, mehr nicht.
Nach einer Weile schoben sie alle Tische zusammen, und es wurde eine lustige Runde. Dorothys und Bobs Freunde waren nette Leute, die gerne scherzten und redeten, und so fiel es nicht weiter auf, dass Jeffrey ein Gesicht wie zehn Tage Regenwetter zog und Emily still und zurückhaltend war. Solche Treffen, und vor allem so viele Menschen, waren eine Belastungsprobe für sie, aber heute empfand sie es als angenehm, und das lag nur an Niclas. Er saß neben ihr, und das genügte schon, damit sie sich wohl und sicher fühlte.
Manchmal fühlte sie seinen forschenden Blick auf sich ruhen und wenn sie ihn ansah, lächelte er ihr zu, und sie lächelte schüchtern zurück. Sie war froh, dass er hier war. Sie konnte es nicht erklären, aber seit sie ihn kannte, war ihre Welt nicht mehr ganz so dunkel, sie erhellte sich, wenn er in ihrer Nähe war. Er war auch eher still, aber es schien ihm ganz gut zu gefallen hier, worüber sie sich sehr freute.
„Niclas, ist das dein Motorrad da draußen?“ Bob setzte sich neben Emily und Niclas auf die Bank, und gleich darauf waren die beiden Männer in eine angeregte Unterhaltung über Motorräder vertieft. „Ah, das war auch immer mein Traum, als junger Mann habe ich mir nichts mehr gewünscht, als eine Maschine zu haben und damit quer durch Amerika zu fahren. Frei wie der Wind.“ Bob strich sich durch die Haare und warf einen liebevollen Blick zu seiner Frau. „Aber dann hat mir die Liebe einen Strich durch die Rechnung gemacht. Anstelle eines Motorrads bekam ich das süßeste Mädchen das man sich nur vorstellen konnte, und ich entschied mich natürlich für sie.“ Er lachte.
Niclas sah lächelnd in Dorothys Richtung. „Ja, das kann ich gut verstehen. Ihre Frau ist wirklich sehr nett.“
Bob nickte. „Das ist sie. Junge, wenn du mal die Richtige triffst, wirst du alles für sie aufgeben. Alles. Und es wird dir nicht ein einziges Mal leid tun.“
Niclas nickte und sein Blick streifte beiläufig Emily, die neben ihm saß und ihren Onkel lächelnd ansah. „Onkel Bob, ich wusste gar nicht, dass du so ein Romantiker bist.“
Er grinste. „Bin ich auch nicht, ich tu nur manchmal so.“
Sie lachte und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr.
Bob tätschelte ihre Hand, dann stand er auf. „So, nun werde ich mich mal um die Fleischesgelüste kümmern. Es wird Zeit, dass etwas auf den Rost kommt.“ Er legte Niclas die Hand auf die Schulter. „War nett, mit dir zu reden. Vielleicht können wir beide ja bei Gelegenheit mal eine kleine Spritztour mit deiner Maschine machen, das würde mich sehr freuen.“
Niclas nickte. „Sicher, jederzeit. Sagen Sie einfach Emily oder Mara Bescheid, wenn Sie mal Zeit und Lust haben, dann komm ich vorbei und wir machen eine Tour.“
„Darauf werde ich zurückkommen, versprochen.“
Niclas wandte sich an Emily, die ihrem Onkel lächelnd hinterher
Weitere Kostenlose Bücher