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Für immer in Honig

Für immer in Honig

Titel: Für immer in Honig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietmar Dath
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Revolution muß diese Attribute weitertreiben, damit aber ihren isolierten Status auch aufheben: Sie gebraucht und verbraucht ihre Fachleute, dabei rauskommen sollen am Ende Menschen. Die Soldatin, als Revolutionärin, wird Wissenschaftlerin und Arbeiterin, der Arbeiter wird, als Revolutionär, Wissenschaftler und Soldat, und wer Wissenschaft für die Revolution treiben will, muß arbeiten und Krieg führen können. Der gemeinsame, planvoll vergesellschaftete Betrieb der Produktion kann nicht durch Zombies geschehen, nicht durch Verhexte, deren jeder, einem einzigen Produktionszweig untergeordnet, an ihn gekettet, von ihm ausgeblutet, eine Anlage auf Kosten der anderen ausbildet. Die Erziehung, die man Revolution nennt, muß die Leute das System der Produktion durchmachen lassen, ihre neue, zweite Sozialisierung wird eine sein, in der die individuelle Biographie die Gattungsgeschichte nicht wiederholt, sondern vorwegnimmt. So werden Gegensätze polar springen, der zwischen Stadt und Land verschwindet (auch wenn die letzten Heideggerleser Angst davor haben, daß dann die Welt abermals untergeht).
    Die Atombombe, der Milzbrand und die Laser Guided Missile sind Ergebnisse desselben Vorgangs, der auch MRI -Maschinen und ­Gen­therapie hervorgebracht hat. Wenn die Menschheit, wie es die Rotfeuer- und P.A.S -Krankenbewegung zu fordern scheint, letztere in Besitz nehmen will, darf sie erstere nicht ihren Feinden lassen: Aneignung oder Untergang. (…)
    Rettet uns, ihr Heiligen, wir gehen drauf, weil wir neu geboren werden müssen: Das Rätsel ist groß, vielleicht zu groß für einen Menschen. Grad richtig für die Menschheit also.
    Zuständig fühlen sich Kommunisten dafür, weil sie eben nicht, wie das Hardt und Negri damals in ihrem radikalscharlatanistischen »Empire«-Unsinn vertreten haben, irgendwelche Bettelmönche sind, sondern weil ihre komische Tradition, der jetzt auch, wenn man das von hier hinten richtig erkennt, ganz gegen seine Absichten und seine Laufbahn, der Verf. angehört, ihnen erlaubt, die dreifaltige Lage auch tatsächlich dreifaltig zu erleben: wirtschaftlich, wissenschaftlich und militärisch.
    Sie müssen, solange die Staatsmacht nicht erobert ist, immer wieder darauf bestehen, daß der benötigte Reichtum existiert und fortwährend produziert wird, daß man ihn ausgeben könnte für Alte, Kranke, Schutzbedürftige, nicht aus Barmherzigkeit und sentimentalem Humanismus, sondern weil das jedesmal, für die Verhexten sehr lehrreich, unfehlbar zeigen wird, wie unflexibel der bestehende Besitz gegenüber den Nöten und Bedürfnissen ist. (…)
    Das Kapitalprinzip, wonach Geld mehr Geld werden muß, weil der Besitzer sonst Pleite macht, zwingt dazu, aus sinnlosem, weil bloß abstraktem Reichtum mehr sinnlosen abstrakten Reichtum zu machen, statt ihn zu vergesellschaften – daher Standortkosten etc. Immer fordern, immer die Verhexten überzeugen, daß sie fordern müssen, dann provozieren die Kommunisten den Fortschritt. Das Abschalten des Unterwerfungsreflexes bei den Verhexten ist der Sinn ihrer revolutionären Propaganda.
    10  Was hat der Verf. von der Arbeit mit den W, vom Zusammenleben mit diesen Leuten gelernt? Daß sie diese ganzen Probleme nicht haben. Daß die Art, wie die W zusammengehören, überhaupt kein Produktionsregime ist, daß sie keine Gesellschaft bilden, aber trotzdem Beispiele einer Gattung, eben derjenigen der W sind. Weil diese Art, ihrer Gat tung anzugehören, vielleicht allen bisherigen menschlichen Gesell schaften überlegen ist, brauchen sie uns womöglich nicht. Brauchen wir sie? Man weiß es nicht. Es wäre vielleicht ganz schön schlimm. Deshalb schreibt der Verf. das Buch: Weil wir unser Geschichtsrätsel selber lösen müssen, sonst werden die W vielleicht alle unsere [bricht ab]
    11  Kurz vor dem Totentanz hat man die Sache mal wieder zum Mo ralproblem machen wollen, damit die Verhexten nicht doch noch begreifen, daß das Wirkliche ein Feind des Möglichen geworden war: Alles jammert also, was für »Nieten in Nadelstreifen«, »Abzocker« und »Null­manager« sich blutegelgleich am schönen Kapital festgesaugt haben, und spätestens der Katzenjammer um die Luftbuchungen des Telekom-Kraken WorldCom überbietet im Juni 2002 an Selbstzerfleischung einer öffentlichen Subsphäre alles, was, beispielsweise, dem Kulturbetrieb zu seinen eigenen Entgleisungen je einfallen könnte. Als würde jemand die Französische Revolution aus zeitgenössischem Mangel an

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