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Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Titel: Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schlosser
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schloss die Tür wieder behutsam. Links von ihr war die Küche. Sie krabbelte nach rechts tiefer in den Raum. Ihre Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit. Es war ein großer Raum. Die Küche war integriert. Vielleicht ist er gar nicht da, dachte sie. Eine unverschlossene Haustür war auf dem Lande nichts Außergewöhnliches und kein Zeichen dafür, dass jemand zu Hause sein musste.
    Sie musste nach oben. Kein vernünftiger Polizist wechselte in ein anderes Gebäude, solange er nicht alle Räume inspiziert hatte. Die hölzerne Treppe knarrte unter ihr. Oben am Treppenabsatz stand ein geöffneter Schrank. Ein schneller Blick hinein. Nur Kleidung. Mechthild wandte sich nach links. Vor ihr stand ein benutztes Bett. Am Fußende stand auf einem Hocker ein Fernseher. Die dazugehörige Fernbedienung lag neben dem Kopfkissen. Auf dem Nachttisch lag eine Kopfleuchte für Grubenarbeiter.
    Vielleicht ein unterirdisches Verließ! schoss es ihr durch den Kopf, und Grauen breitete sich in ihr aus. Jetzt bloß nicht die Nerven verlieren. Sie atmete tief durch. Auf Zehenspitzen ging sie bis zu der einzigen weiteren Tür im Raum. Auch sie war unverschlossen. Sie riss sie hektisch auf und zeigte mit der Pistole hinein. Das Badezimmer war leer. Erleichtert ließ Mechthild ihre Waffe sinken.
    Also musste sie vorsichtig wieder aus dem Haus raus. Im Erdgeschoss suchte sie die Wand neben der Kücheneinrichtung ab. Es gab keine Tür von hier aus in das Nebengebäude. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als wieder durch die Haustür zu gehen. Dort angekommen, bemerkte Mechthild, dass sie schon völlig durchgeschwitzt war. Sie zog ihren Mantel aus und schob ihn unter einen Sessel, so dass er nicht gleich entdeckt werden konnte. Das schaffte nicht nur eine leichte Abkühlung, es verbesserte auch ihre Bewegungsfreiheit. Dann zog sie hockend die Tür wieder so weit auf, dass sie hinauskriechen konnte. Draußen hatte sich nichts verändert. Alles lag so friedlich vor ihr. Vögel zwitscherten. Sie meinte, den Ruf einer Amsel zu erkennen. Im Grunde befand sie sich hier in einer Idylle. Der Idylle, von der Bernd Schultze in seinen Visionen gesprochen hatte. Aber die Stimmung täuschte. Hier lebte ein Serienmörder. Mechthild umklammerte den Griff ihrer Pistole noch fester. Sie hatte noch nie auf einen Menschen geschossen. Würde sie es können, wenn der Täter vor ihr stehen würde?
    Auf allen Vieren kroch sie zur Tür des Anbaus. Das muss ein Stall gewesen sein, dachte sie. Das niedrige Dach, die kleinen Fenster in Reihe an der Längswand entlang. Sie versuchte sich ein Bild vom Inneren zu machen. Was würde sie erwarten? Ein langer Raum, rechts und links mit leeren Boxen für Schweine oder Kühe? Oder war er auch schon umgebaut, so wie das Haus?
    Vor der niedrigen Tür kniend, presste Mechthild ihr Ohr an das Holz. Kein Mucks war zu hören. Sie nahm ihre Pistole in die linke Hand und fuhr mit der rechten am Holz entlang nach oben, bis sie den alten Türdrücker erreichte. Fest umschloss sie das kalte Eisen. Ihr Blick fiel auf das Schloss. Ein moderner Sicherheitszylinder war dort eingesetzt. Ohne ein Geräusch zu verursachen, drückte sie die Klinke herunter. Die Tür stand etwas unter Spannung und sprang gleich einen Spaltbreit nach innen auf. Mechthild suchte Deckung hinter dem Türrahmen. Sie zählte langsam bis fünf. Warum, wusste sie nicht. Dann schob sie mit der Fußspitze die Tür weiter auf. Sie spähte hinein. Es war dunkel. Die von innen bemalten Fenster ließen so gut wie kein Licht hinein. Mechthilds nächster Gedanke war ihre Taschenlampe. Aber die war in der Tasche ihres Mantels. Ein Fehler, gestand sie sich ein. Aber nicht zu ändern. Sie sprang auf die andere Seite des Türrahmens, dort, wo das Türblatt angeschlagen war, und drückte sie weiter auf. Viel mehr war immer noch nicht zu erkennen. Nur der unmittelbare Bereich hinter der Türlaibung wurde erhellt. Mechthilds Pistole wanderte wieder in ihre rechte Hand. Mit dem Daumen ertastete sie einen herausstehenden Stift am Ende des Pistolenverschlusses, der ihr signalisierte, dass ihre Waffe durchgeladen und schussbereit war.
    Mutig trat sie einen Schritt in das Gebäude hinein. Sie bewegte hastig ihren Kopf hin und her, um möglichst viel Informationen aufnehmen zu können. Aber ihre Augen konnten sich nicht so schnell an die Dunkelheit gewöhnen. Hektisch und kurz ging ihr Atem. Sie hörte ein schwaches Geräusch. Aus dem ihr gegenüberliegenden Dunkel sah sie etwas auf sich

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