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Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Titel: Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schlosser
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Heller in Kürze über den Botendienst erreichen. Ayse Günher wurde von ihrer Chefin mit einer Anfrage aus den neuen Bundesländern beauftragt. Dort war in Leipzig eine Prostituierte ermordet worden, und man bat um Auskünfte über ähnlich gelagerte Fälle. Sie liebte es, an ihrem Computer die Tatort- und Täterdateien zu durchforsten und nach Übereinstimmungen in den Fällen zu suchen. Mechthild wusste, dass Ayse ein echter Fan von Serienkillern oder besser – und weniger reißerisch ausgedrückt – von Wiederholungstätern war. Obwohl es sie unter Mördern selten gab. Kurt Roder musste sich mit einer Bitte des Bundeskriminalamtes befassen. Das BKA wollte eine Expertise über Ausstattung und Einsatzmöglichkeiten von Observationsfahrzeugen erstellen, und alle Bundesländer waren aufgefordert, ihre Erfahrungen darzustellen. Genau das Richtige für Roder, der es gerne sah, wenn unter einem Papier, das zentral in der Polizeiführung ausgewertet wurde, sein Name stand.
    Mit dem Wissen, dass sie sich selbst mit elender Kriminalstatistik zu beschäftigen hatte, entließ Mechthild ihre Kollegen in den Tag. Wenn kein Tötungsdelikt zu bearbeiten war, ging das Leben in der Mordkommission einen beschaulichen Gang. Überstunden konnten abgebummelt werden, endlich war dann Zeit für Weiterbildungen, oder alle konnten mal wieder zum Schießen fahren und die jährlich vorgeschriebenen Übungen ableisten. In solchen Zeiten galt es für Mechthild gegenüber ihren Kollegen großzügig zu sein, was die Ausgestaltung der Dienstzeit betraf. Denn bei Vorliegen eines Kapitalverbrechens änderte sich abrupt alles. Urlaub und Freizeit wurden nicht gewährt. Und wer glaubte, einen Acht-Stundentag zu haben, wurde arg enttäuscht. Solche Haltungen gab es jedoch nicht in der Mordkommission. Wenn es galt, einem Verbrecher habhaft zu werden, scheute niemand Zeit und Mühe, und alles andere wurde zurückgestellt.
    Thomas Brandt parkte den gemieteten weißen Lkw vor dem geöffneten Rolltor einer ehemaligen Fertigungshalle in der Bremer Neustadt. Hier hatte ein Betrieb bis vor etwa zehn Jahren Stanz- und Falzmaschinen zur Blechbearbeitung hergestellt. Sie waren pleite gegangen oder hatten den Betrieb verlagert. Das wusste Thomas Brandt nicht. Und es interessierte ihn auch nicht.
    Als Partyveranstalter war er stetig auf der Suche nach neuen, ungewöhnlichen Örtlichkeiten, die man in der Szene „locations“ nannte, um den Erlebnishunger seiner jungen Kundschaft immer wieder aufs Neue zu befriedigen.
    Das Geschäft war in den letzten Jahren schwerer geworden. Auch andere veranstalteten jetzt Partys, und der Wettbewerb hatte dazu geführt, dass Brandt sich jedes Mal etwas wirklich Neues, Irres ausdenken musste, um es der Konkurrenz zu zeigen. Als er begann, reichten ein paar künstliche Palmen neben einer Cocktailbar in einem alten Keller aus, dazu noch ein paar Lichteffekte und natürlich einer der angesagten Discjockeys der Stadt. Und fertig war die Dschungelparty. Mittlerweile ließ er DJs aus London, New York und Barcelona einfliegen. Jede Party bekam ihr eigenes, gestyltes Image, ein Motto, das von der gesamten, aufwendigen Dekoration und Aufmachung widergespiegelt wurde. Dabei explodierten natürlich die Kosten, und immer weniger blieb für ihn übrig.
    Für die Party vom letzten Wochenende hatte er einen „martial-industry-sound“ angekündigt. Dafür hatte er die alte, heruntergekommene Fertigungshalle angemietet. Unter die nicht mehr funktionsfähigen Lastkräne an der Decke der Halle hatte er Gitterkäfige mit Gogo-Girls hängen lassen. Die mit Bikinis bekleideten Mädchen traten im Schweißeroutfit auf. Am Eingang brannten helle Feuer in verrosteten Ölfässern, und der Clou der Party war eine Anlage, die oberhalb der Tanzfläche brennende Gasfontänen mit hohem Druck über die Tanzenden schoss, so dass man beim Tanzen einen heißen Schauer abbekam. Das war alles sehr teuer. Und die Eintrittseinnahmen waren auch nicht mehr so berauschend. Da er sich nicht mehr darüber ärgern wollte, wie viel Geld ihm seine Bedienungen an den Theken klauten, hatte er den gastronomischen Teil seiner Veranstaltungen gegen eine Gebühr an einen örtlichen Caterer vergeben. Aber trotz der Verluste durch Diebstahl fehlte ihm unter dem Strich etwas. Er hatte zwar die Eintrittspreise erhöht, aber es gab Grenzen, deren Überschreitung das Bremer Publikum nicht mehr akzeptieren würde. Um Ausgaben zu sparen, fuhr er nun selbst den Lkw für den Abtransport

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