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Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Titel: Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schlosser
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sollte sie zum derzeitigen Zeitpunkt auch groß berichten? Der Polizeipräsident teilte ihre Sorge einer Panikmache der Presse, wenn sich wirklich herausstellen sollte, dass die beiden Leichenfunde zusammengehörten. Aber er machte unzweifelhaft klar, dass diesmal alle Informationen herausgegeben werden mussten. Einen neuen Krach mit der Presse wollte er sich nicht leisten. Schließlich konnte er als Polizeipräsident dem Leiter der Kriminalpolizei für dessen unvollständige Informationspolitik gegenüber der Presse keinen auf die Finger geben. Denn er war ja zurzeit selbst der kommissarisch eingesetzte Leiter -K-.
    „Sie sehen erschöpft aus, Frau Kayser“, bemerkte der Polizeipräsident und ließ seinen fragenden Blick weiter auf ihr ruhen.
    Mechthild fühlte sich verunsichert. Was sollte diese Anmerkung? Dachte Logemann jetzt auch schon, dass sie eventuell überfordert sei? Hatte ihm irgendjemand etwas gesteckt, mit einem Hinweis ihre Fähigkeiten angezweifelt? Sie nahm die Gelegenheit für einen klaren Konter wahr.
    „Wie würden Sie sich denn fühlen, wenn Sie sich mit einem Serienmörder in der Stadt konfrontiert sähen?“ blaffte sie los. „Und wo wir gerade beim Thema sind: Ich brauche sofort zusätzliche Leute für ein weiteres Ermittlungsteam. Schon alleine, um der Presse klarzumachen, dass wir diese Fälle ernst nehmen und mit dem nötigen Hochdruck daran arbeiten!“
    Mechthild war laut geworden, und die Härte in ihrer Stimme hielt Logemann davon ab, weitere Fragen in Richtung ihres Befindens zu stellen. Er wollte mit seiner Frage nur väterlich sorgend wirken. Eine Kritik an ihrer Leistung verbarg sich überhaupt nicht dahinter, aber ihre Reaktion veranschaulichte ihm, wie angespannt seine Leiterin der Mordkommission war.
    „Sie bekommen Verstärkung aus dem Raub. Die müssen dann eben ein paar Handtaschendiebstähle liegen lassen“, beruhigte er sie. „Die Kollegen sind Ihnen doch recht, oder?“ Wie die meisten Männer spürte er ein Unbehagen, wenn sich Gefühlsausbrüche von Frauen ankündigten. Er wusste einfach nicht genau, wie damit umzugehen war. Also vermied er sie lieber.
    Raub ist gut, dachte Mechthild. Die Kollegen verfügten alle über viel Erfahrung. Sie waren ebenfalls Spezialisten für die Ermittlung in Beziehungstaten – auch wenn ihre Opfer in der Regel noch lebten und Hinweise auf die Täter geben konnten. Entscheidend waren oft die Zeugen. Die Opfer standen ja meistens unter Schock und entwickelten als Betroffene falsche Bilder. Das kluge Herauskitzeln von Zeugenhinweisen war meist sehr erfolgreich für die Ermittlung der Täter.
    Mechthild war fast zufrieden, aber sie wollte noch mehr. „Ja, Herr Präsident. Damit treffen Sie meine Vorstellungen. Da ich aber sexuelle Motive bei den Taten nicht ausschließen kann, brauche ich wenigstens noch einen Beamten aus dem K 32, der erfahren ist im Umgang mit Sexualdelikten.“
    Logemann knurrte als deutliches Zeichen für Mechthild Kayser, dass sie weiter nicht gehen konnte, aber er stimmte zu. Sie vereinbarten, dass die neuen Kollegen um 13 Uhr ins Besprechungszimmer der Mordkommission kommen sollten. Dann sollten sie in die Fälle eingewiesen, und wahrscheinlich könnten dann auch schon erste Erkenntnisse über die zweite Leiche bekanntgegeben werden.
    Als Mechthild in ihr Büro zurückkehrte, lag auf ihrem Drehsessel eine Ermittlungsakte. KK Heller hatte sich zusammengerissen und einen sauber geordneten Vorgang über den toten Gärtner erstellt. Sie begann die Akte zu studieren. Gleichzeitig erarbeitete sie in ihrem Hinterkopf eine neue Ermittlungs- und Führungsstrategie für ihre ab heute Mittag erheblich vergrößerte Ermittlungsgruppe. Zwischendurch schossen immer wieder kleine, konkrete Schlüsselworte in ihr Bewusstsein, die sie schnell auf einem bereitgelegten Papier festhielt, bevor sie sich wieder in die Akte vertiefte. Halb abwesend griff sie zum Telephon und wies Ayse Günher an, die Kollegen ins Besprechungszimmer zu laden und vorher die Verstärkung bekanntzugeben.
    Mechthild fühlte sich wieder besser. Kraft und Schaffensfreude waren in sie zurückgekehrt. Die Verstärkung ihres Teams machte alles leichter. Die Last der Ermittlungen und der unweigerlich in Kürze entstehende Druck der Öffentlichkeit würde nun auf mehrere Schultern verteilt werden. Viele Spuren – viele Leute: das war ein unumstößlicher Grundsatz bei umfangreichen Ermittlungen.
    Obwohl sie sich vor zwei Jahren, als aus Spargründen die erste

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