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Fuer immer nur du

Fuer immer nur du

Titel: Fuer immer nur du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janette Kenny
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getan.
    Immerhin gab er sich eine Mitschuld an den Ereignissen, die zum Tod seiner Eltern geführt hatten.
    „Bitte, ich muss es wissen“, drängte sie ihn sanft.
    Alle Kraft schien aus seinem Körper gewichen zu sein. Er schien total erschöpft, und der Zorn in seinen Augen war erloschen.
    Und wenn er ehrlich zu sich war, hielt er Kira eigentlich nicht länger für eine skrupellose Betrügerin. Oder war sie wie seine Schwester und tat bedingungslos alles, was Bellamy von ihr erwartete? André wusste nicht, ob er das Kira jemals verzeihen könnte.
    „André, bitte!“
    „Meine Schwester war mit Edouard zusammen“, begann er.
    „Er verführte sie, als sie erst fünfzehn Jahre alt war.“
    Erschrocken biss sie sich auf die Lippen und schluckte. „Dann hasst du ihn also dafür, dass er ihre Unschuld geraubt hat?“
    „ Oui , damals hat es angefangen.“
    Insgeheim fragte er sich, ob es damals überhaupt jemanden interessiert hatte, dass Bellamy Kira ebenfalls direkt von der Schulbank entführte, um ihren Gönner zu spielen.
    „Was ist noch geschehen?“, wollte sie wissen.
    Es war André zuwider, dass sein Mitgefühl inzwischen eher Kira als seiner eigenen Familie galt. Er wollte seinen tiefsten Schmerz und sein schlechtes Gewissen nicht mit ihr teilen, und doch fühlte er sich ihr auf eine merkwürdige Art näher als irgendeinem anderen Menschen auf der Welt.
    „Es ist kompliziert“, seufzte er.
    „Das sind die meisten Intrigen. Bitte erzähle es mir!“
    „Meine Eltern waren außer sich und verboten Suzette, sich mit Edouard zu treffen“, fuhr er langsam fort. „Aber meine Schwester war zutiefst beeindruckt von seinen Millionen und seinem Versprechen, ihr die Welt zu Füßen zu legen.“
    „Und er hat ihr also weiterhin eifrig nachgestellt?“
    „ Oui . Eines Nachts lief sie fort. Ich war zwölf Jahre alt und habe natürlich keine Sekunde verloren, alles meinem Vater zu petzen.“
    „Ist er ihr gefolgt?“
    André versteifte sich und ballte die Hände zu Fäusten. „Nein, meine Mutter tat es. Im letzten Augenblick sprang er zu ihr in den Wagen, weil sie eine so fürchterlich schlechte Autofahrerin war. Noch bevor sie den Fuß des Berges erreicht hatten, verunglückten sie tödlich.“
    Betroffen schloss Kira für ein paar Sekunden die Augen. „Und deine Schwester?“
    „Später erfuhr ich, dass Edouard Suzette nach Amerika mitgenommen hat.“
    Zum Château Mystique, schloss Kira im Stillen. „Was geschah nach dem Tod deiner Eltern mit dir?“
    „Ich wurde zu entfernten Verwandten gebracht, die mich zwar nicht wollten, aber monatlich reichlich für ihren Aufwand entlohnt wurden.“
    „Ich weiß genau, wie hart das Leben manchmal sein kann.“
    „Das kannst du nicht einmal ahnen. Während du dich auf deinem Eliteinternat amüsiert hast, musste ich neben der Schule hart arbeiten.“
    Er starrte aus dem Fenster, und Kira ersparte es sich, André über ihre eigene Vergangenheit aufzuklären.
    „Wer hat diese Zuwendungen geleistet?“ Ihre Stimme war dünn.
    „Edouard Bellamy. Er bezahlte meine Verwandten dafür, dass sie mich von ihm und Suzette fernhielten.“
    Und André hatte die Tage gezählt, bis er dieser Hölle entfliehen konnte. Damals schon war es sein fester Plan gewesen, diesen Mistkerl irgendwann zugrunde zu richten.
    „Das Ganze tut mir so leid“, sagte Kira ernsthaft.
    „Muss es nicht.“ Auf keinen Fall würde er zugeben, wie unerträglich seine Schuldgefühle waren, weil er Suzette in jener Nacht verraten und damit eine Katastrophe ausgelöst hatte. „Meine Schwester hat ihre Wahl getroffen, ich die meine.“
    Was für eine Ironie des Schicksals, dass Edouard und seine blutjunge Geliebte ebenfalls bei einem schweren Autounfall ums Leben gekommen waren, dachte Kira. „Und du wolltest Edouard ruinieren, weil deine Schwester sich auf ihn eingelassen hatte?“
    Aus Kiras Mund klang das so fürchterlich trivial! „Das ist längst nicht alles. Mein Vater hat das Château Mystique für meine Mutter erbauen lassen“, erklärte André. „Es war sein Geschenk an sie. Doch bevor es fertig gestellt werden konnte, brachte Bellamy es auf dubiose Weise in seinen Besitz. Ich habe nur zurückgeholt, was ohnehin meiner Familie gehörte, und damit unsere Ehre wieder hergestellt.“
    Lange starrte Kira ihn schweigend an, dann hob sie die Hände und applaudierte. „Bravo, André! Du hast erreicht, was du dir vorgenommen hast. Im Namen der Ehre und ebenfalls auf höchst dubiose Weise, genau

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