Fuer immer und alle Zeit
zum Bungalow zurückkamen, verschwand Darci kurz, um die aufgelösten Schokoriegel aus ihrem Ausschnitt zu entfernen. Adam hoffte, dass sie etwas weniger Aufreizendes anziehen würde, doch sie kehrte in ihrem Gymnastikeinteiler zurück. Anstandshalber hatte sie sich zwar ein Sweatshirt aus seinem Schrank geholt und übergezogen, aber ihre Beine wirkten nach wie vor sehr verführerisch.
»Hätten Sie nicht etwas von Ihren eigenen Sachen anziehen können?«, fragte er etwas schnippischer als beabsichtigt.
»Ich wollte nichts verknittern«, erwiderte sie und trug die Einkaufstüten in die kleine Küche.
Adam hatte eigentlich an ein paar einfache Sandwichs gedacht, aber Darci scheuchte ihn aus der Küche und übernahm das Kommando. Sie nahm nicht den kleinen Tisch in der Ecke des Raums, sondern räumte den Couchtisch frei und deckte ihn ordentlich mit Tellern, Besteck und Gläsern aus dem Küchenschrank. Dann packte sie die Einkaufstüten aus. Anschließend kramte sie in allen Schränken, bis sie eine hübsche Vase gefunden hatte, und schnitt - sehr zu Adams Überraschung - mit einer Schere aus der Küchenschublade kundig die Stängel an, bevor sie die Blumen perfekt in der Vase arrangierte.
»Wo haben Sie denn das gelernt?«, fragte er.
»Im Blumenladen von Putnam. Dort habe ich ein paar Monate gearbeitet.«
»Nicht schlecht, wenn man so etwas kann«, meinte er. »Meine Cousine Sarah würde das auch gerne können. In ihrem Garten wachsen Tausende von Blumen, aber sie hat überhaupt kein Talent, einen hübschen Strauß herzurichten.«
»Tausende?«, staunte Darci, als sie die Blumen ins Wohnzimmer brachte.
»Na ja, sie lebt in einem ziemlich großen Haus«, antwortete Adam etwas verlegen. Er wollte nicht allzu viel von sich erzählen und war deshalb sehr dankbar, als Darci keine weiteren Fragen stellte. So konnte er ihr in Ruhe Zusehen, wie sie die langen Baguettes aus den Tüten holte und dann alle seine Einkäufe sorgfältig auf Tellern verteilte. Er hätte die Sachen natürlich auch gleich aus der Verpackung gegessen, aber Darci wollte den Tisch offenbar möglichst elegant und edel decken.
Als sie ihr Werk beendet hatte, wies sie ihm einen Platz an und begann sofort, ihn mit Fragen über all die Dinge zu löchern, die er gekauft hatte. Als er kein scharfes Messer fand, um den Granatapfel aufzuschneiden, sprang sie auf und holte eines. Neugierig sah sie ihm zu, wie er die Frucht aufschnitt und die Samen herauskratzte. Nachdem sie sich eine Hand voll davon in den Mund gesteckt hatte, schwärmte sie begeistert, wie köstlich sie schmeckten.
Sie probierte von allem und war von allem entzückt. Adam erklärte ihr bereitwillig, was er über die verschiedenen Lebensmittel wusste. Sie fragte, wo der Käse hergestellt worden sei, wie Austern geräuchert würden und warum Wassercracker Wassercracker hießen. Adam versuchte ihre Fragen zu beantworten, und wenn er die Antwort nicht wusste, reichte er ihr die Verpackung und sie las, was darauf stand. Sie unterhielten sich auch lang und breit über Weinberge und die Weinerzeugung.
Alles in allem zog sich ihr Mahl über zwei Stunden hin, und am Ende stellte Adam zufrieden fest, dass es ihm viel Spaß gemacht hatte. Er konnte es kaum glauben, aber sie hatten tatsächlich alles aufgegessen. Trotzdem war noch ein bisschen Platz für die köstlichen Pralinen. Er genoss es, Darci dabei zuzusehen, wie sie die Augen schloss und sich die hervorragende Schokolade im Mund zergehen ließ.
Am liebsten hätte er sie in diesem Moment in die Arme genommen. Um dieses Verlangen zu überspielen, fragte er: »Wie machen Sie es, dass Sie nicht dick werden?«
Darci öffnete die Augen wieder. »Ich habe keine Fettzellen. Als Kind habe ich einfach keine entwickelt, und ich habe einen sehr schnellen Stoffwechsel. Meine Mutter meint, das habe ich sicher von meinem Vater. Sie behauptet immer, schon ein Blatt Salat würde sie dick machen.«
»Was ist Ihr Vater denn von Beruf?«
Darci blickte verlangend auf die Pralinenschachtel und schwieg.
»Nur so aus Neugierde«, meinte Adam. »Sie sprechen oft von Ihrer Mutter, aber nie von Ihrem Vater. Lebt er denn auch in Putnam?«
»Keine Ahnung«, sagte Darci bedrückt. »Manchmal gibt es auch in einem kleinen Ort ein paar Geheimnisse, die nie preisgegeben werden. Ich weiß nicht, wer mein Vater ist.« Doch schon lächelte sie wieder. »Und was ist mit Ihrem?«
»Meinem Vater? Tot. Ich war erst drei, als meine Eltern starben, deshalb kenne ich sie
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