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Fuer immer und einen Tag

Fuer immer und einen Tag

Titel: Fuer immer und einen Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Brooke
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an Unschuld, sehr zu Emmas Belustigung.
    Â»Ach, ich weiß nicht. Hast du was auf dem Herzen?«, sagte sie lachend.
    Â»Wir könnten natürlich über die neueste Krise im Bistro sprechen.«
    Â»Aha, davon hast du also gehört. Du warst nicht ganz von jeglicher Kommunikation abgeschnitten.«
    Â»Okay, ich gebe mich geschlagen. Spann mich nicht länger auf die Folter. Hast du die Antworten bekommen, die du brauchtest?«, fragte Meg, jetzt ernster.
    Â»Na ja, es waren sicher nicht die Antworten, die ich erwartet hatte. Ich glaube, er wollte mir sagen, dass er nicht wusste, wie er sich als Vater verhalten sollte, bis es zu spät war.«
    Â»Und ist es zu spät?«, fragte Meg neutral.
    Â»Für mich, ja. Ich habe ihm gesagt, dass ich kein Bedürfnis habe, ihn noch einmal zu sehen. Er bekommt von mir nicht die Chance, die verlorene Zeit nachzuholen.«
    Â»Willst du das wirklich?«
    Â»Ich habe keine Wahl. Die Zeit läuft gegen mich«, antwortete Emma. Ihre Mutter streichelte ihre Hand. »Immerhin bin ich froh, dass ich Olivia und Amy kurz kennenlernen konnte.«
    Â»Seine Töchter?«
    Â»Meine Halbschwestern«, sagte Emma und wartete ab, wie ihre Mutter darauf reagierte. Meg lächelte schwach, aber gefasst.
    Â»Und wie fanden sie ihre neue große Schwester?«
    Â»Es gehört wohl nicht viel dazu, eine Dreijährige und eine Fünfjährige zu beeindrucken«, antwortete Emma lächelnd und dachte an die beiden Mädchen, die sie ansahen, als würden ihr auf der Stelle Engelsflügel wachsen. »Sie waren sehr süß, Mum«, fügte sie hinzu, und ihre Stimme klang plötzlich brüchig von den Gefühlen, die sich ohne Vorwarnung angeschlichen hatten.
    Meg sagte nichts, sondern wartete geduldig, bis Emma sich wieder im Griff hatte, was eine Weile dauerte. »Ich weiß, ich wiederhole mich, aber es ist einfach nicht fair. Als ich diese entzückenden kleinen Mädchen sah, dachte ich nur, warum ist ihm das Glück vergönnt, Kinder zu haben, und mir nicht?«
    Sie war fest entschlossen, nicht zu weinen, aber als sie den Kopf an die Schulter ihrer Mutter lehnte, merkte sie, wie sich Tränen in ihren Augenwinkeln sammelten.
    Â»Vielleicht irgendwann mal …«, begann Meg, rief sich dann aber zur Ordnung. »Du hast recht, mein Schatz, das Leben ist nicht fair.«
    Emma spürte, wie ihre Mutter sich verkrampfte, und wusste, dass sie ebenfalls das Weinen unterdrückte. Das drohende Abgleiten des Gesprächs in einen gemeinsamen Heulkrampf genügte, um sie aus ihrer Trübsal herauszureißen. Sie atmete tief durch und hob den Kopf, versuchte, an das zu denken, was sie realisieren konnte, und nicht an das, was nun einmal unerreichbar bleiben würde. Sie nahm ihren Laptop und schaltete ihn ein. »Ich glaube, es ist Zeit, dass ich dir ein bisschen mehr über mein Buch erzähle.«
    Â»Ich habe mich schon gefragt, wann ich das mal zu sehen bekomme. Dauernd sehe ich dich und Ben die Köpfe über dem Computer zusammenstecken, langsam fühle ich mich ausgeschlossen.«
    Â»Das tut mir leid, Mum. Es ist dir doch noch recht, dass Ben hier ist, oder?«
    Megs Lächeln kam von Herzen. »Aber ja. Ich sehe doch, wie glücklich ihr miteinander seid und wie gut er dir tut. Ich wüsste nicht, worüber ich mich beklagen sollte. Jetzt aber genug mit der Verzögerungstaktik.« Sie machte eine erwartungsvolle Miene, als die ersten Seiten von Emmas alternativem Leben auf dem Bildschirm erschienen.
    Â»Das Schreiben ist eine Möglichkeit für mich, ein paar von den Erfahrungen zu machen, die mir im wirklichen Leben versagt bleiben«, erklärte Emma. »Einer der Gründe, weshalb ich dich bisher nicht miteinbezogen habe, ist, dass ich nicht sicher war, ob du das akzeptieren kannst. Ich wollte nicht, dass du es als unwichtig abtust oder behauptest ›irgendwann einmal‹…«
    Â»Wenn es dich froh macht, werde ich es bestimmt nicht gering schätzen«, sagte Meg abwartend. »Und ich helfe dir gern, wenn ich kann.« Sie legte einen Arm um Emma und sah zu, wie sie zu dem letzten Eintrag scrollte.
    Emma holte tief Luft, weil sie wusste, dass es für ihre Mutter möglicherweise keine leichte Lektüre werden würde. »Es geht darin nicht nur um Dinge, die ich gern erlebt hätte, es ist auch zu einer Art Vergangenheitsbewältigung geworden. Vielleicht kannst du diesen

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