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Fuer immer und ledig - Roman

Fuer immer und ledig - Roman

Titel: Fuer immer und ledig - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henrike Heiland
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auf dich.«
    »Jörg?!«
    »Mit Blumen.«
    War er gekommen, um sich zu entschuldigen? Hatte er gar Wind von der Sache mit Marc bekommen und
wollte mich zurück? Ich polterte die Treppe runter - und rannte meinen Agenten Rupert über den Haufen.
    »Warum hat Tim dein Handy?«, zischte er und schielte nervös zu meinem Vater rüber, der sein Rentnerdasein gerade in vollen Zügen vorm Nachmittagsprogramm der privaten Fernsehsender genoss.
    »Lange Geschichte. Was machst du hier?« Ich riss ihm die Blumen aus der Hand. Diesmal war eine Karte dabei. Ich kniff die Augen zusammen und hielt sie auf Armeslänge von mir weg.
    »Was ist das? Ein Aquarell?«, fragte ich.
    »Ähm, so in der Art. Die Karte ist mir in eine Pfütze gefallen. Gleich hier vorm Haus.«
    »Mutter!«, brüllte mein Vater, ohne den Blick vom Fernseher zu nehmen. »Dieser Jörg findet auch, dass wir die Auffahrt neu machen müssen!«
    »Die ist nächstes Jahr dran!«, brüllte meine Mutter von irgendwo im Haus.
    Ich zog Rupert am Ärmel hinter mir her in mein altes Zimmer.
    »Aber du hast die Karte doch gelesen? Was stand drauf?«, drängelte ich, als die Tür hinter uns zu war.
    »Warum nennen sie mich Jörg ?«, fragte Rupert.
    Ich winkte ab. »Jetzt sag schon!«
    Rupert verdrehte die Augen. »Da stand etwas in der Art wie: ›Tut mir leid … Das war kein guter Start …‹ So ungefähr …«
    »Da stand: ›Tut mir leid, das war kein guter Start‹?« Marc hatte wirklich Nerven.

    »Und dann noch irgendwas in Richtung: ›Das nächste Mal wird’s besser‹ … Den Teil hab ich mir leider nicht so genau gemerkt.« Rupert sah mich zerknirscht an, und ich schüttelte fassungslos den Kopf.
    »Warum hat er mich denn nicht angerufen?«
    »Dein Handy«, erinnerte Rupert.
    »Aber was für ein schwachsinniger Text!«, regte ich mich auf. Dann fiel mir ein, dass Rupert gar nicht wusste, worum es ging, und ich erzählte ihm alles von Marc. Und von meinen Schlussfolgerungen.
    »Die Gefühle haben ihn übermannt, und jetzt sucht er einen akzeptablen Weg, um seine Verlobung zu lösen, damit er mit dir zusammen sein kann?«, fasste er vorbildlich zusammen.
    Ich nickte begeistert. Es hörte sich absolut logisch und total wasserdicht an.
    »Okay, ich kenn mich mit diesem Hetenquatsch nicht aus, aber wenn du meinst …«, murmelte mein entzückender Agent, als meine Mutter reinplatzte. Natürlich ohne anzuklopfen.
    »Stör ich? Egal. Wir fahren dann gleich mal«, verkündete sie.
    »Viel Spaß. Äh, wohin?«, fragte ich desinteressiert.
    »Ins ›Carls‹! Verlobungsessen mit Bill und Fina.«
    »Bob!«, brüllte mein Vater aus einem anderen Quadranten.
    »Bob.«
    »Heute?«, fragte ich matt. »Ich dachte, das wäre irgendwann mal!«

    »Heute. Deine Schwester ist heute gelandet, hat heute ins Hotel eingecheckt, und stellt uns heute Bob vor. Also? Ziehst du dich noch, äh, hübsch an oder bleibst du … so ?«
    »Hab ich noch Zeit, vorher nach Hause zu fahren?«
    »Nein.«
    »Dann bleib ich wohl so.«
    »Du kannst was von mir anziehen.«
    »Ich bleibe definitiv so.«
    »Du siehst aus, als hättest du in deinen Klamotten geschlafen«, warf sie mir vor. »Jörg, warum bringen Sie ihr nicht ein bisschen Gefühl für Mode bei? Sie sehen doch auch ganz ordentlich aus.«
    Rupert strich sich geschmeichelt über seinen schimmernden Anzug. »Tja«, hauchte er. »Sie hat eben ihren eigenen Kopf.«
    »Ich kann euch hören«, murrte ich.
    »Jörg ist ja auch eingeladen«, erklärte Mutter.
    »Jörg heißt Rupert und will gar nicht mit!«
    »Ins ›Carls‹? Natürlich will ich mit ins ›Carls‹!«, empörte sich Rupert. »Sie können mich gerne Jörg nennen, wenn Ihnen das lieber ist«, strahlte er meine Mutter an.
    »Irmtraud, aber für Sie gerne Irmi!«, strahlte Mutter zurück.
    »Niemand nennt dich Irmi!«, stöhnte ich.
    »Irmi, es ist mir eine Freude.« Rupert deutete einen Handkuss an, und zum ersten Mal in meinem Leben sah ich, wie meine Mutter kicherte und rot wurde.

    Wenigstens fuhren wir in Ruperts BMW. (Ich war das einzige erfolglose Pferd in seinem Stall.) »Hast du heute nichts Besseres vor, als mit meinen Eltern Essen zu gehen und der Schmach beizuwohnen, dass meine Schwester vor mir heiratet?«, fragte ich gereizt.
    »Irgendwann, mein Schatz, kommst du ganz groß raus, und dann will ich allen erzählen können, dass ich dich schon kannte, als du noch in dem kleinen, hässlichen Zimmerchen bei deinen Eltern im Nordosten Hamburgs saßest und weintest. Sagst du mir

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