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Fuer immer und ledig - Roman

Fuer immer und ledig - Roman

Titel: Fuer immer und ledig - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henrike Heiland
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Aufzählung von Menschen, die dir etwas bedeuten, nicht wirklich drin?
    »Tilly, ich kann dir nicht helfen. Ich hab nun wirklich genug eigene Probleme«, sagte er, drehte sich um und wollte schon zur Tür gehen.
    Ich fragte ihn schnell: »Was ist jetzt mit uns?«
    Marc blieb stehen. »Das war ein Fehler.«
    Mir wurde schlecht. »Ein Fehler? So plötzlich? Vor ein paar Tagen haben wir hier noch …«
    »Ja«, unterbrach er mich. »Ein Fehler. Ich habe mit Fina gesprochen. Keine Sorge, ich habe nichts von dir erzählt. Aber sie hat mich gefragt, ob ich ihr treu sei. Natürlich hat sie gespürt, dass mit mir etwas nicht stimmt. Und da habe ich gemerkt, wie sehr sie an mir hängt. Weißt du, sie braucht mich.«
    »Meine Schwester braucht niemanden! Außer vielleicht ihrem Spiegelbild, das sie bewundern kann. Aber sonst kommt sie ja wohl sehr gut alleine klar. Ihr ist doch vollkommen egal, wen sie heiratet, Hauptsache,
sie heiratet überhaupt! Weißt du, was sie zu mir gesagt hat? Dass es einen besseren Eindruck macht, wenn sie demnächst im Vorstand sitzt und verheiratet ist, weil sämtliche Leute, die ihr die Steigbügel halten, verdammt konservativ sind. Besser geschieden als Single! Das hat sie zu mir gesagt! Hört sich das so an, als würde sie dich besonders dringend brauchen?«
    Er sah wirklich erschüttert aus. »Das glaube ich nicht.«
    »Oh doch, das kannst du mir ruhig glauben. Und ich sage dir noch was: Du liebst sie doch gar nicht. Du liebst mich! Also, was soll das Ganze?«
    Marc stand einfach nur da. Gleich neben meinem alten Rietmann-Flügel. Seine Schultern hingen runter, und er sah zehn Jahre älter aus. Zwanzig, eigentlich. Ich hielt die Luft an und wartete darauf, was er erwidern würde. Aber er sagte nichts. Eine Ewigkeit stand er da, starrte auf den Boden und sagte nichts. Dann, endlich, schien wieder Leben in ihn zurückzukehren. Er drehte sich zu mir, öffnete den Mund - und sagte immer noch nichts. Mit einem Kopfschütteln wandte er sich zur Tür.
    Und ging.
     
    Ich verbrachte den Rest der Nacht damit, Tiffy in allen Einzelheiten zu erzählen, was passiert war. Immer und immer wieder sprach ich von unserer ersten gemeinsamen Nacht, von den Gesprächen, von den leidenschaftlichen Begegnungen in meinem Proberaum. Ich erzählte ihr, was meine Schwester über das Heiraten gesagt
hatte, und ich gestand von vorne bis hinten, wie ich ihr als »Brautjungfer« vermeintlich die Hochzeit organisierte, gleichzeitig aber darauf schielte, dass sie gar nicht stattfand, und zu allem Überfluss auch noch wahnsinnig genug gewesen war, ein ganz kleines bisschen zu hoffen, ich würde diejenige welche sein, die stattdessen mit ihm vor den Altar treten würde.
    »Damit hast du ehrlich gerechnet?«, fragte Tiffy.
    »Klingt total durchgeknallt, was?«
    Tiffy nickte.
    »Ich kann dir gar nicht sagen, wie ich mich schäme«, schniefte ich.
    Tiffy nickte immer noch.
    »Und dann wird die Party am Sonntag auch noch ein kompletter Reinfall«, jammerte ich. »Mein ganzes Leben geht gerade den Bach runter!«
    Und Tiffy hörte gar nicht mehr auf zu nicken. Na, vielen Dank auch.
    »Notschlachten?«, fiepte ich, und sie nickte weiter. Langsam fragte ich mich, ob sie mir zugehört hatte oder heimlich Musik auf ihrem iPod hörte und dazu im Takt mit dem Kopf wippte. Aber dann hörte sie endlich auf zu nicken und sagte: »Kämpf drum. Was hast du zu verlieren? Wenn du nichts machst, hast du alles verloren. Aber wenn du was tust - du kannst nur gewinnen. Sag Rupert, er soll seine Leute schicken, weil du spielen wirst. Und du wirst spielen!«
    »Werde ich nicht!«
    »Warum nicht?«

    Und immer wieder dieselbe Frage, auf die ich keine Antwort hatte.
    »Wenn du nicht spielst, fällt alles ins Wasser. Wir haben kaum eine Chance gegen von Lahnstein, aber der einzig realistische Funken Hoffnung, den wir haben, hängt von dir ab. Also? Und um den Mann würde ich an deiner Stelle auch kämpfen. Was bist du deiner Schwester schon großartig schuldig? Ihr seid zufällig verwandt, das war’s aber auch schon. Sie ist seit drei Jahrzehnten gemein zu dir, und du hast dich noch nie wirklich gegen sie gewehrt. Aber jetzt geht es um die große Liebe, oder etwa nicht?«
    Sie hatte Recht. Marc war wirklich der Mann, den ich liebte. Ich hatte damals zu lange gezögert, und ich durfte ihn dieses Mal auf keinen Fall wieder gehen lassen. Natürlich war er gerade verwirrt - ich stellte mir vor, wie meine heulende Schwester ihm ein schlechtes Gewissen gemacht

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