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Für immer untot

Für immer untot

Titel: Für immer untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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mich an die ziemlich harte Steinwand.
    »Lassen Sie mich los!« Ich wand mich hin und her, aber er hielt mich fest, und im schwachen Licht der Kugel nahm er eine visuelle Leibesvisitation vor.
    »Her mit der Karte!«
    »Ich habe sie nicht!«
    »Keine Lügen mehr!«, fauchte Pritkin.
    »Ich habe sie nie gefunden!«, rief ich und versuchte vergeblich, ihn fortzustoßen. »Wenn Sie mich jetzt nicht sofort loslassen… « Er brachte mich zum Schweigen, indem er mich küsste, so wüst und zornig, dass ich nicht wusste, wie ich darauf reagieren sollte. Ich blieb passiv und brachte keinen Ton mehr hervor, weil er mir die ganze Luft nahm. Es fühlte sich fast an, als probierte er eine neue Art des Anschreiens aus, da er mit der anderen nicht weiteres gekommen war. Deutlich spürte ich seinen Stoppelbart und den festen Druck seiner Finger durch die Seide meines Kleids, und dann wich er abrupt zurück und sah mich mit blitzenden grünen Augen an.
    »Wo ist sie?«
    Für einen Moment war ich so verblüfft, dass ich gar nicht daran dachte, mich zur Wehr zu setzen – ich starrte ihn nur an. Halb getrocknetes Blut klebte an seiner Stirn, und am Kinn zeigte sich ein großer blauer Fleck, aber in seinen Augen gleißte es heller als jemals zuvor. Eine süße, schwere Wärme breitete sich in mir aus, und ich merkte, wie ich trotz der Kälte zu schwitzen begann.
    Plötzlich konnte ich mir Pritkin sehr gut als halben Inkubus vorstellen.
    Der Sprechzauber breitete sich wie eine Droge in mir aus. »Ich habe danach gesucht, als Sie mich angegriffen haben«, antwortete ich und versuchte nicht, dagegen anzukämpfen. Ich sagte die Wahrheit und brauchte meine Kraft für die Flucht. »Ich dachte, Sie hätten sie, aber in Ihren Sachen habe ich sie nicht gefunden.«
    »Keine Lügen mehr, habe ich gesagt!« Pritkin küsste mich erneut, mit ebenso viel Zorn wie zuvor. Er nahm meine Unterlippe zwischen die Zähne und biss zu.
    Seine Lippen waren kalt und rissig vom kalten Winterwind, aber der Kuss war wild, heiß und hungrig. Das Herz sprang mir in den Hals, und der Fluchtreflex machte sich bemerkbar, doch diesmal versuchte ich nicht, ihn wegzustoßen.
    Plötzlich waren meine Hände an seinen Schultern, und die Fingernägel bohrten sich in die festen Muskeln, die sie dort fanden, als ich den Kuss mit brutaler Leidenschaft erwiderte.
    Ich hakte mein rechtes Bein hinter seins und fühlte seine Erektion am seidenumhüllten Oberschenkel, während er an den Schnüren auf meinem Rücken zog. Unter dem Kleid trug ich nicht viel – es saß so eng, dass ich auf einen BH verzichten konnte — und das wurde offensichtlich, als Pritkin es zur Taille hinunterschob. Die kalte Luft auf der Haut kam einem Schock gleich, der mich in den eigenen Körper zurückwarf, und ich spürte, wie Pritkins Hände über meine Haut wanderten. Es bereitete mir eine gewisse Genugtuung zu sehen, dass er nicht viel besser aussah als ich. Schweiß glänzte auch auf seiner Haut, rann ihm aus dem Haar und über den Hals. Und trotz allem wünschte ich mir, mein Gesicht in diesem feuchten Haar zu vergraben, über die feuchte Haut zu lecken und in die Schulter zu beißen.
    »Wo ist die Karte?« Pritkin packte meine Oberarme und schüttelte mich. Die Bewegung sorgte dafür, dass das Kleid noch tiefer sank. Mit einem leisen Zischen glitt die Seide über meine Haut und blieb schließlich auf dem Boden liegen, wo der durchsichtige Stoff wie Plastikfolie aussah. Nur mit einem Slip und in Pritkins für mich viel zu großen Stiefeln stand ich in der Eiseskälte.
    Zorn und Schmerz bildeten einen Kloß in meinem Hals, und einige Sekunden lang konnte ich Pritkin nur mit brennenden Augen ansehen, als er die Suche fortsetzte. Er nahm mir nicht auch noch den Rest Kleidung, betastete aber jeden Quadratzentimeter der Haut und machte nur an den gestohlenen Stiefeln Halt. »Du hast sie nicht bei dir!« Er sah anklagend zu mir hoch, die Hände noch an meinen Waden.
    »Das habe ich Ihnen doch gesagt!« Ich musste mich sehr beherrschen, um ihm nicht ins Gesicht zu treten.
    »Du hattest Zeit genug, die Karte zu verstecken!«
    Er machte sich an den Schnürsenkeln zu schaffen, während ich rasch überlegte.
    Noch einmal zu leugnen, dass ich nichts von der Karte wusste, nützte mir wahrscheinlich nichts – in dieser Hinsicht schien Pritkin taub zu sein. »Es erschöpft dich, nicht wahr?«, sagte ich stattdessen. »Ich meine, jemanden zu verführen, der sich widersetzt.« Ich fand, nach den jüngsten

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