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Full House: Liebeserklärung an die Chaosfamilie (German Edition)

Full House: Liebeserklärung an die Chaosfamilie (German Edition)

Titel: Full House: Liebeserklärung an die Chaosfamilie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sky du Mont
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du den Job nicht übernehmen können?«
    »Welchen Job, Schatz? Ich kann schon gar nicht mehr klar denken vor lauter Eltern.«
    »Na, Elternsprecher! Dann würden wir jetzt die anderen herumscheuchen und nicht die uns.«
    »O Gott, woher sollte ich denn das wissen?«
    »Woher wussten es denn die anderen?«
    »Vielleicht haben die schon ältere Kinder und hatten einen Informationsvorsprung.«
    Kurz schwieg meine Frau (was sie selten tut), dann knuffte sie mich in die Seite, vermutlich um zu checken, ob noch heile Rippen übrig waren, ehe sie mit triumphierender Stimme sagte: »Na gut, beim nächsten Kind stellen wir uns nicht so dämlich an. Da wirst du Elternsprecher und zeigst denen, wo der Hammer hängt!«
    Hat dann aber doch nicht geklappt. Irgendwie scheinen die anderen Eltern den Braten gerochen zu haben. Dennschon, dass meine liebe Frau mich nominierte, kam nicht gut an. Bei der Wahl hatte ich dann genau zwei Stimmen, meine und die von Bea, was tatsächlich megapeinlich war.
    ----

Tagebucheintrag: 14. Februar,
10:45 Uhr – Wohnzimmer
    Valentinstag!
    Habe für heute Abend Karten für »Cats« besorgt, Bea steht doch so auf Musicals (während ich sie nicht ausstehen kann, aber das macht nichts: Für meine Frau tue ich – fast – alles). Super Plätze, zweite Reihe Mitte, Taxi ist schon bestellt, Hemd und Anzug selbst gebügelt. Bea wird Augen machen! Ich darf es ihr nur nicht zu spät sagen, sonst kriegt sie die Krise, weil sie nicht genug Zeit hat, ihre Garderobe auszusuchen. Ach ja, und der Babysitter ist auch gebucht. Für neunzehn Uhr. Louisa. Die war schon ein paarmal da. Sehr zuverlässig.
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Die Überraschung
    »Du hast was?«
    »Karten für ›Cats‹ besorgt, Schatz!«, strahle ich mein Herzilein an. »Alles Gute zum Valentinstag!«
    »Für heute Abend?«
    »Na, heute ist doch Valentinstag, oder nicht?«
    »Und das sagst du mir erst jetzt?«
    »Dass heute Valentinstag ist, steht aber schon seit Längerem fe…«
    »Dass du Karten für ›Cats‹ besorgt hast.«
    »Hab ich ja auch erst heute Vormittag.«
    »Und wie soll das gehen? Hast du mal meine Frisur gesehen?«
    Ich beäuge meine Frau sorgfältig und nicke wohlwollend. »Tolle Frisur, Schatz. Sieht klasse aus.«
    »Ich war seit zwei Wochen nicht beim Friseur!« Sie rennt aus dem Zimmer und wirft die Tür hinter sich zu. Frauen wissen nie, was sie wollen. Lobt man ihre Frisur nicht, behaupten sie, man beachte sie zu wenig. Lobt man sie, passt es ihnen auch nicht. Vielleicht ist Bea auch ein bisschen überempfindlich. Ich finde ja eigentlich immer, dass sie schöne Haare hat. Sie findet eigentlich immer, dass sie sie nicht hat. An diesem Tag jedenfalls ist offenbar ein »Bad-hair-day«. Und ich habe es nicht gemerkt. Zaghaft klopfe ich an die Badezimmertür. »Schatz? Alles okay bei dir da drinnen?«
    »Wenn ich darüber hinwegsehe, dass sie mich im Theater für die Putzfrau halten werden, ja«, zischt sie durch die Tür, dass ich vorsorglich ein paar Schritte auf Abstand gehe.
    »Du könntest dir doch diese schicke Frisur machen, die du neulich bei dem Empfang von Konsul Schlüter-Bölke getragen hast«, schlage ich vor.
    »Das war ein Hut!«
    Gut, dass ich auf Abstand gegangen bin, die bad vibrations hätten mich ganz sicher niedergestreckt.
    »Echt? Sah aber wie ’ne Frisur aus.«
    Sie öffnet die Tür einen Spalt breit. »Dass du das wieder denkst, ist typisch.« Und dann, nach einem Augenblick des Überlegens: »Ich könnte wirklich einen Hut tragen. Weißt du, ich habe da nämlich neulich so ein hübsches Teil mit Federn gekauft, das sehr gut zu meinem durchsichtigen Top kombiniert.«
    »Ähm, durchsichtiges Top?«, frage ich vorsichtig, hin- und hergerissen zwischen Scham und Neugier.
    »Natürlich nicht überall durchsichtig«, rügt sie mich. »Lüstling.«
    Ich sehe schon, meine Bea ist wieder auf der konstruktiven Ebene angekommen. In ein paar Minuten ist sie nicht mehr ansprechbar, wenig später nicht mehr auffindbar zwischen ihren unzähligen Kleiderkombinationen, dann irgendwann werde ich nervös, weil wir endlich los müssen. Die Zeit läuft, das Taxameter auch, der Kragen scheuert, mir steht der Schweiß auf der Stirn. Endlich geht die Schlafzimmertür auf, und meine Frau verkündet: »Bin fertig. Muss mich nur noch anziehen.«
    »Aber Schatz, hast du das nicht den ganzen Nachmittag über gemacht?«
    »Nein, da habe ich ausprobiert.«
    »Und zu welchem Ergebnis bist du gekommen?« Vage erinnere ich mich, irgendetwas von wegen

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