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Full House: Liebeserklärung an die Chaosfamilie (German Edition)

Full House: Liebeserklärung an die Chaosfamilie (German Edition)

Titel: Full House: Liebeserklärung an die Chaosfamilie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sky du Mont
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Die meldet sich nach gefühlten fünf Minuten, und ich kann am Gesichtsausdruck meiner Frau erkennen, dass etwas Schlimmes passiert sein muss. Louisa hat die Kinder einfach ins Bett geschickt. »Die waren so müde, das hätte jetzt echt keinen Sinn mehr gemacht, noch nach Eppendorf zu gurken.«
    Also gurken wir nach Hause. Als wir wenig später in unserer Eingangstür stehen, knöpft sich gerade irgendein uns vollkommen fremder männlicher Teenager die Jeans zu. »Hi«, sagt er, als wäre nichts dabei. »Wer sind Sie denn?«
    »Die Frage wollte eigentlich ich gerade stellen«, sage ich.
    Bea ist da direkter: »Hast du Louisa in unserem Bett gevögelt, oder habt ihr es gleich hier im Wohnzimmer getrieben?« Auf eine Antwort – obwohl mich die sehr interessiert hätte – wartet sie leider nicht: »Raus hier, undzwar so schnell, dass es staubt. Sonst brennt hier die Luft, verstanden?«
    Wow, meine Frau hat offenbar in letzter Zeit ein paar Western zu viel gesehen. »Bea«, raune ich ihr zu. »Jetzt reg dich nicht auf. So sind junge Leute.«
    »Von mir aus können sie sein, wie sie wollen«, faucht Beate. »Aber nicht hier. Schicken die Kinder ins Bett und machen hier Party.« In dem Moment geht die Klospülung am Gäste-WC, und eine Sekunde darauf steht Louisa vor uns. »Oh, Sie sind schon da?«
    »Dachtest du, wir bleiben im Theater, während hier unsere Kinder in Lebensgefahr sind?« Die Stimme meiner Frau wird immer bedrohlicher. Bea mustert die Babysitterin von oben bis unten. Erst jetzt fällt mir auf, dass Louisa nur ein Top und ihren Stringtanga trägt. »Während ihr euch hier durchs Haus vögelt?«
    Um auch etwas Intelligentes beizutragen, werfe ich ein: »Bist du überhaupt schon volljährig, Louisa?«
    Die drei sehen mich an, als wäre ich vom anderen Planeten, und ich kann deutlich erkennen, dass sogar Beate ein Lachen kaum unterdrücken kann. »Wo sind die Kinder?«, zischt sie schließlich.
    »Die sind oben«, sagt das Mädchen und deutet vage zur Treppe.
    Beate stürmt hinauf. »Ja, also ich geh dann mal …«, murmelt Louisas Freund und angelt seine Jacke hinter dem Sofa hervor. »Ich auch«, schließt sich die Babysitterin an. »Wegen dem Geld …«
    »Welchem Geld?«, frage ich.
    »Für das Aufpassen.«
    »Ha!« Beate steht auf der Treppe wie Brünnhilde in derGötterdämmerung. »Geld? Sei bloß froh, wenn wir dich nicht wegen Körperverletzung und unterlassener Hilfeleistung verklagen. Da!« Sie hält eine Trophäe hoch. »Das hatte Ryan in der Nase.« Sie wedelt mit dem Ding, und jetzt erkenne ich, dass es ein Legostein ist – ein roter. Irgendwie ein Déjà vu für mich. Louisa und ihr Freund sind offenbar genauso sprachlos wie ich. Jedenfalls machen sie sich vom Acker, als wäre der Leibhaftige hinter ihnen her.
    »Wie geht es ihm?«, stammle ich.
    »Er schläft.«
    »Gott sei Dank.« Völlig erledigt lasse ich mich aufs Sofa fallen. Beate schreitet die Treppe herunter wie eine Rachegöttin und setzt sich neben mich. Ich nehme ihr den Legostein aus der Hand. »Und er hatte den in der Nase?«
    »Aber nein, Schatz«, flüstert meine Frau und krault mich am Kinn. »Der ist doch viel zu groß. Er musste nur mal schnäuzen.«
    »Aber Louisa …«
    »Die hatte eine Strafe verdient.« Bea knöpft mir das Hemd auf und fährt mit sanfter Hand über meine Brust. »Und du hast verdient, dass das doch noch ein schöner Valentinstag wird.«
    »Mhm«, stimme ich ein. »Wer braucht da schon ›Cats‹?«

Basteln mit den Kleinen
    Ich war ja schon als Kind nicht sonderlich begabt im Basteln – bei mir sah das alles immer aus, als hätte ich eine »Fehlbegabung«, was handwerkliche Dinge betrifft. Dabei habe ich mir immer Mühe gegeben. Jedenfalls meistens. Zum Beispiel, als es darum ging, Kostüme für den Faschingsball zu basteln. Ich wollte als »Petrus« gehen. Also bastelte ich mir aus Watte weiße Wölkchen, die ich auf dem Kopf trug, und dazu einen blauen Umhang. Die anderen dachten, ich wollte eine Seifenblase darstellen. Das war nicht nur fies, sondern auch ein Mangel an Anerkennung für meine handwerklichen Fähigkeiten. Ein anderes Mal wollte ich ein Dracula-Kostüm kreieren. Die anderen fanden aber, ich sähe aus wie Jack the Ripper in seiner homoerotischen Phase. Also ließ ich das mit den Kostümen und beschloss, nie wieder zu basteln. Ein kluger Vorsatz, der mir viele Enttäuschungen erspart hat – bis ich eines Tages Kinder hatte, die in den Kindergarten und in die Schule kamen.
    Plötzlich

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