Fuzzy Sapiens
dann Ybarra und Mallin. Holloway stellte Ahmed Khadra vor.
„Die beiden sind Flora und Fauna“, fügte er hinzu. „Ich habe sie mitgebracht, damit sie Diamant kennenlernen.“
Grego bückte sich und begrüßte sie. „Hallo Flora, hallo Fauna. Aki-gazza heeta-so.“
Die Aussprache war schon recht gut, wenn er auch noch vor jedem Wort überlegen mußte. Die beiden Fuzzys antworteten höflich. Grego wollte gerade sagen, daß Diamant auf der Terrasse sei, als er ihn durch die Wohnzimmertür lugen sah. Sekundenbruchteile später entdeckte Diamant Flora und Fauna und kam herangerannt, um sie aufgeregt stammelnd zu begrüßen. Ihm folgte eine große Frau mit rotem Haar, und Grego stellte sie als Sandra Glenn vor. Ihr wiederum folgte Juan Jimenez, den sie alle bereits kannten.
„Gehen wir hinaus auf die Terrasse“, schlug Grego vor. „Im Wohnzimmer ist es mit drei Fuzzys sicherlich reichlich bevölkert. Manchmal ist einer darin schon zuviel.“
Als sie den genannten Raum durchquerten, fiel ihnen auf, daß die teuren und exquisiten Möbel schon ein wenig gelitten hatten. Fuzzys schienen sich überall gleich zu verhalten. Auch einen Lügendetektor entdeckten sie unter all dem elektronischen Gerät – Grego wollte offenbar, daß man ihm jedes seiner Worte glaubte.
Das, was bisher Gregos Privatgarten gewesen war, war durch viel Arbeit und Geld zu einem Fuzzygarten geworden. Klettergerüste und anderes Spielzeug stand herum, ein Badeteich war angelegt worden – Grego hatte alles einbauen lassen, was Fuzzys gern hatten. Jetzt kamen die drei Fuzzys ebenfalls heraus und belegten mit freudigem Gekreische die Geräte. Vermutlich würden Fauna und Flora ihn, Holloway, sofort damit nerven, diese Geräte auch in seinem Lager anzuschaffen.
Gemäß ihrem Plan blieben Ahmed Khadra und Pancho Ybarra mit den Fuzzys auf der Terrasse, während er und Gus, Grego, Mallin und Coombes wieder hineingingen. Einige Minuten unterhielten sie sich ganz allgemein über Fuzzys, und eines war offensichtlich: Grego mochte Fuzzys, und seinen hatte er besonders gern.
„Ich nehme an, Sie möchten wissen, wie er hergekommen ist. Wenn es Ihnen recht ist, werde ich unter dem Detektor aussagen, damit es keine Diskussionen darüber zu geben braucht. Wollen Sie das Gerät testen, Mr. Brannhard?“
„Eine gute Idee. Jack, möchtest du nicht eine Testaussage machen?“
„Wenn du mich verhörst.“
Der Detektor funktionierte so, daß er das ganz eindeutig wahrnehmbare elektromagnetische Gehirnwellenmuster, das entstand, wenn man eine wahre Aussage unterdrückte und durch eine falsche ersetzte, aufspürte. Selbst die leiseste Absicht, etwas Falsches auszusagen, ließ die blaue Signallampe des Geräts grellrot aufleuchten. Auch ein Yoga-Schüler wäre nicht in der Lage gewesen, seine Gedanken derart zu kontrollieren, daß man es nicht bemerkte. Holloway nahm seinen Platz vor dem Gerät ein, brachte die Elektroden an und setzte sich den Helm auf.
Dann fragte Brannhard ihn nach Daten aus seinem Leben, und jedesmal, wenn er etwa wegließ, hinzufügte oder falsch angab, schlug das Gerät Alarm. Nach einigen Minuten konnte Holloway den Platz verlassen, und Grego kam an seine Stelle.
Die Lampe blieb während der gesamten Aussage Gregos darüber, wie er den Fuzzy in seinem Schlafzimmer gefunden hatte, blau. Diese Geschichte hatten sie bereits auf dem Flug von Beta hier her in den Nachrichten gehört. Dann machte Grego Mallin Platz, ihm folgte Jimenez. Sie alle hatten mit dem Verbringen des Fuzzys nach Mallorys Port nichts zu tun, und der Detektor unterstrich das noch. Dann waren sie sich schnell darüber einig, daß Diamant Herckerd und Novaes als die Männer erkannt hatte, die ihn und vermutlich weitere Fuzzys dort hingebracht hatten.
„Was glauben Sie“, sagte Coombes, als sie alle wieder in ihren Sessel saßen. „Sind die Fuzzys hergebracht worden, um als Haustiere verkauft zu werden?“
„Ich sehe keinen anderen Grund – ich habe so etwas schon erwartet. Warum aber haben sie sie ins Gebäude der Gesellschaft gebracht? Darin sehe ich keinen Sinn.“
Keiner wußte eine befriedigende Antwort darauf.
Dann kam Khadra von draußen herein, setzte sein Schiffchen ab, behielt seinen Waffengurt aber um.
„Es waren insgesamt sechs“, sagte er. „Diamant und fünf andere. Herckerd und Novaes – da ist er sich sicher – haben sie hergebracht und zwei Tage in einem dunklen Raum in diesem Gebäude festgehalten. Dann wurden die anderen fortgeschafft.
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