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Fuzzy Sapiens

Fuzzy Sapiens

Titel: Fuzzy Sapiens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. Beam Piper
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herauszubekommen; schließlich wird es genau nach Vorschrift hergestellt…“
    Als Malcolm Dunbars Visifonschirm heller wurde, erschien darauf das Gesicht von Dr. Jan Christian Hoenveld. Er vergeudete keine Zeit mit Begrüßungsfloskeln.
    „Ich denke, wir haben da etwas, Mr. Dunbar. Es gibt da einen Bestandteil in dem Zeug von Odin Dietics und Argentine Syntho-Food, der in unserem Material fehlt. Es ist kein synthetischer Nährstoff oder ein Vitamin oder ein Hormon, es ist auch kein Nahrungsbestandteil, der irgendwo in der Natur vorkommt oder der etwa künstlich hergestellt werden könnte; nein, es handelt sich um ein sehr langes organisches Molekül, das zum größten Teil aus Sauerstoff, Wasserstoff und Kohlenstoff besteht, zu dem aber auch einige Atome Titanium gehören. Wenn es wirklich das ist, was die Fuzzys in unserem Produkt vermissen, so kann ich nur sagen, daß sie das feinste Geschmacksempfinden aller Geschöpfe, ob nun vernunftbegabt oder nicht, besitzen.“
    „Also gut, das haben sie offenbar. Ich sah, wie sie unser Ex-Te-Drei angewidert wegschoben, und dann gab ihnen Mr. Grego ein wenig von dem Argentine-Erzeugnis, und sie haben es mit größtem Vergnügen verspeist. Wieviel von diesem unbekannten Bestandteil befindet sich im Ex-Te-Drei?“
    „Ein Promille“, sagte Hoenveld.
    „Und das Titanium?“
    „Fünf Atome von vierundsechzig im Molekül.“
    „Ein verdammt gutes Geschmacksempfinden.“ Er dachte einen Augenblick nach. „Ich nehme an, dieses Molekül befindet sich im Weizen, der Rest ist ja künstlich hergestellt.“
    „Nun, natürlich, Mr. Dunbar. Das ist eine unausweichliche Schlußfolgerung“, sagte Hoenveld.
    „Wir besitzen ein wenig metallisches Titanium, das wir importiert haben, bis wir eigene Stahlwerke besitzen. Glauben Sie, daß Sie dieses Molekül künstlich herstellen können, Dr. Hoenveld?“
    Hoenveld schaute ihn unverhüllt mißbilligend an. „Aber natürlich, Mr. Dunbar. In etwa eineinhalb oder zwei Jahren. Soweit ich aber weiß, sollte dieses Zeug nur eine kurzfristige Notlage überbrücken, bis in sechs Monaten Nachschub von Marduk eintrifft. Solange ich nicht von Mr. Grego eine genaue und verbindliche Anweisung dazu erhalte, werde ich meine Zeit nicht mit weiteren Versuchen vertun.“
    „Titanium“, sagte Victor Grego. „Das ist ja interessant.“ „Mehr fällt Ihnen dazu nicht ein, Mr. Grego?“ fragte Dunbar vom Bildschirm herunter. „Ich würde sagen: eine aussichtslose Sache. Titanium ist auf diesem Planeten genauso selten wie Kalzium und Uller. Es ist vorhanden, das ist alles. Ich wette, das meiste davon wurde damals hergebracht, als wir nach der Entdeckung des Planeten noch kein eigenes Stahlwerk hatten, das ja auch erst seit neun Jahren steht.“
    Das war natürlich alles maßlos übertrieben, denn es gab hier Titanium, nur hatte man noch keinen ökonomisch vertretbaren Prozeß entwickelt, es profitabel abzubauen.
    „Es scheint also, daß wir am Ende sind, Mal“, sagte Grego. „Ob Chris Hoenveld dieses Molekül künstlich herstellen kann?“
    „Er sagt, er könnte es – in spätestens zwei Jahren. Er weigert sich, es zu versuchen, solange Sie ihm nicht einen speziellen Auftrag dazu erteilen.“
    „Und bis dahin haben wir alles Ex-Te-Drei, das wir wollen. Nun, eine große Zahl Fuzzys wird eben ohne auskommen müssen, meinen eingeschlossen.“
    Er schaltete das Visifon ab, entzündete sich eine Zigarette und sah zu dem Globus von Zarathustra, den Henry Stenson wieder justiert hatte, und von dem er auch die Zeit ablesen konnte. Es würde noch eine Stunde dauern, bis Sandra aus dem neuen Adoptionszentrum zurückkommen würde. Leslie war drüben auf dem Epsilon-Kontinent und besprach mit Klienten etwas, was er nicht über Funk machen wollte. Ben Rainsford hatte es endlich geschafft, zur Wahl von Delegierten für eine Verfassungsgebende Versammlung aufzurufen, und sie wollten eigene Kandidaten aufstellen. Wie es aussah, mußte Victor Grego heute abend wohl seinen Cocktail allein mit sich trinken.
    Titanium, dachte er wütend. Ausgerechnet das.Wie nannte man das noch? Ah ja, das nymphomanische Metall – wurde es heiß, verband es sich mit jedem und allem. Plötzlich schoß ihm eine Idee davon, bevor er sie greifen konnte. Zwischen seinem Tisch und dem Bad blieb er auf halbem Weg stehen. Dann hatte er sie wieder, und in Sekundenbruchteilen war er am Visifon und drückte Malcolm Dunbars Kombination ein.
    Es dauerte einige Minuten, bis Dunbar antwortete; er

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