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Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Fricke
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verwirren. Am Ende wusste ich fast schon nicht mehr, was Realität und was Spinnerei und Verdächtigung war. Also beschloss ich einen Spaziergang durch den nahen Wald zu machen.  
     
    Der Wald war schön, nicht groß aber es gab Wild und viele kleine Tierchen, die ich als Mensch immer übersehen hatte.
    In Wolfsgestalt kam ich mir früher immer eingeschränkt vor. Zwar konnte ich schnell laufen, aber das war auch schon alles. Ich hatte es nie besonders gemocht, meine Familiengabe zu benutzen. Doch jetzt nahm ich auch die Vorteile war. Ich nahm die vielen Gerüche in mich auf und konnte Dinge, Lebewesen, Pflanzen, Zusammenhänge sehen, die mir mit den Augen eines Menschen verschlossen blieben.
    Als Mensch war man so reizüberflutet, fiel mir plötzlich auf. Die ganzen Farben, die auf einen eindrangen. Ja sie waren schön, aber lenkten von wesentlichen Dingen an.
    Wie viel klarer musste die Welt für einen farbenblinden Menschen sein?
    Als Wolf konnte ich im Dunkeln viel besser sehen und eine Menge Details, die eigentlich in der Masse der Farben untergingen, stachen mir direkt ins Auge. Ich konnte den Spuren der Tiere folgen, die schon seit langer Zeit unsichtbar waren.
    Ich konnte sogar noch viel mehr wahrnehmen. Ich roch die Angst der Rehe, wenn ich sie überraschte. Ich spürte die Aggression einer Wildschweinmutter, als ich ihren Jungen zu nahe kam, wie Wellen aus reinem Hass.
    Hass war eigentlich das falsche Wort fiel mir auf. Hass hatte einen so negativen Touch.
    Aber es war faszinierend die Tiere so zu betrachten.
    Gegen Abend, ich wusste nicht, wie lange ich schon im Wald herumstreunte, fand ich eine Wasserstelle, an der sich einige Rehe, zwei Wildschweine und eine Katze zusammengefunden hatten. Ich überlegte kurz leise davon zu schleichen, um die Ruhe nicht zu stören, immerhin war ich ein Raubtier.
    Doch ein falscher Schritt verriet mich auf meinem Rückzug. Unter mir knackte ein Stock. Ich zuckte zusammen und schlug mit dem Kopf gegen ein paar tief hängende Äste, die, wie es mir schien, überdimensional laut raschelten. Ein Vogel weit über meinem angeschlagenen Kopf schlug kurz Alarm, flatterte dann aber davon.  
    Erschrocken erstarrte ich in der Bewegung. Eigentlich wollte ich mit meinem Rückzug genau das verhindern was…
    Plötzlich erwischte mich die Erkenntnis hart. Es war wieder passiert! Ich wollte etwas verhindern und dadurch, dass ich Gegenmaßnahmen getroffen hatte, ist es eingetreten! War das ein Zufall?  
    Überrascht von meiner Entdeckung blieb ich reglos im Unterholz verharren und starrte auf die Wasserstelle. Die Rehe und ein Hirsch sahen mich direkt an. Ihre Muskeln waren angespannt, bereit zur Flucht.  
    Eines der Wildschweine hatte sich umgedreht und drohend den Kopf gesenkt, bereit zum Angriff. Nur das Kätzchen, welches mich nur kurz anblickte, ignorierte meinen unbeholfenen Rückzugsversuch und versuchte die Reflexionen auf dem Wasser mit einer Pfote zu fangen.
    Vorsichtig atmete ich aus. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich die Luft anhielt.
    Die Spannung löste sich etwas. Ich sah durch das Blattwerk zum Himmel, der sich schon rot verfärbte, dann wieder auf die vorhin noch trinkenden Tiere. Das Ohr eines Rehs zuckte nervös. Vorsichtig wandte ich mich von der Gruppe ab, aber nur halb.
    Ich war unentschlossen. Sollte ich meinen Rückzug fortsetzten, obwohl schon alles in Gang gesetzt wurde? Ich spürte, für die Tiere würde es nicht mehr wie vorher sein. Wahrscheinlich würden sie hastig etwas trinken und dann wieder im Wald verschwinden. Aber was hatte ich für eine Wahl?  
     
    Ich könnte zu ihnen gehen…
     
    Ein seltsamer Gedanke. Aber es war eine Option, die ich von vornherein ausgeschlossen hatte. Was würde passieren, wenn ich mich ihnen näherte?
    Vorsichtig, bemüht leise bewegte ich mich in Richtung des gestauten Wassers. Die Blicke des Wilds verfolgten mich gespannt.
    Ich dachte an das, was ich über Pferde wusste und wand den Tieren meine Seite zu. Ich wollte ihnen zeigen, dass ich nicht angreifen würde. Tiere, die angriffen, liefen frontal auf ihr Opfer zu.
    Es schien Wirkung zu haben. Das Wild beäugte mich zwar immer noch misstrauisch, doch es schien nicht mehr so verängstigt zu sein. Als weiteres Zeichen des Friedens wählte ich das Wasser als Bezugspunkt für meine Augen. So gerne, wie ich die Tiere auch beobachtet hätte, ich heftete meinen Blick auf das tanzende Abendlicht in den sanften Wellen, die vom Spiel der Katze aufgescheucht wurden. Ein Ohr

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