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Fyrgar - Volk Des Feuers

Fyrgar - Volk Des Feuers

Titel: Fyrgar - Volk Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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und Aldavinur verließ das Tal.
    Hoch oben schwebten Greifvögel, die plötzlich laut pfeifend abdrehten. Aus dem Süden näherte sich eine wimmelnde schwarze Wolke.
    »Was ist das?«, fragte Resimbar. »Sarundi, du hast schärfere Augen als ich, was siehst du?«
    »Ich kann es nicht erkennen«, bedauerte Efrynns Mutter.
    »Ich werde nachsehen.« Die Grypha breitete die Flügel aus und stieß sich ab. Mit schweren, aber kräftigen Schlägen gewann sie schnell an Höhe und hielt auf die Wolke zu.
    Efrynn trat zu Aldavinur. »Meister, was denkst du?«
    Aldavinurs Nüstern blähten sich weit, sämtliche Tasthaare spreizten sich. »Resimbar, Sarundi, macht euch zum Kampfbereit!«, sagte er alarmiert.
    Efrynns Eltern starrten ihn entgeistert an. »Was ... aber warum ...«
    »Weil wir angegriffen werden!«, rief der Lehrmeister und sah seinen Schützling eindringlich an. »Efrynn, es ist nicht mehr weit. Sobald ich dir das Zeichen gebe, wirst du laufen, durch den Pass, verstanden? Du wirst dich nicht um uns kümmern! Bring dich in Sicherheit!«
    »Ja, Meister ...«, stammelte der Junge verwirrt.
    »Wer sollte uns angreifen, und warum?«, rief Resimbar ungläubig, doch Beserdems Ruf aus der Höhe übertönte ihn.
    »Krahim! «
    Die Grypha kam mit rauschendem Flügelschlag zurück. »Ich kann sie nicht zählen, so viele!«
    »K-Krahim ...«, stotterte Efrynn.
    Aldavinur nickte grimmig. »Gondwins Rache. Ich hatte es befürchtet. Beserdem, kannst du Efrynn tragen?«
    »Auf dem Boden, ja. In der Luft, nein.«
    »Also gut, dann stellen wir uns jetzt um den Jungen herum und schützen ihn! Efrynn, ich wiederhole es noch einmal: wenn ich dir befehle zu laufen, dann wirst du es auf der Stelle und ohne Widerspruch tun! Hast du verstanden?«
    »Ja, Meister, ich verspreche es«, sagte der Junge eingeschüchtert.
    »Aldavinur, was hat das zu bedeuten?«, fragte Sarundi. »Wieso will Gondwin Rache nehmen?«
    »Wir haben dafür keine Zeit mehr, und durch meine Schuld«, sagte Aldavinur zornig. »Bleibt dicht beisammen - und lauft! «
    Da rannten sie alle los.
 
    Die Fyrgar waren große, mächtige Geschöpfe, und ihre Sprünge trugen so weit wie ein halber Speerwurf. Obwohl es steil bergauf ging, näherten sie sich dem Pass rasend schnell.
    Doch da waren die Krahim schon heran, und eine riesige, wimmelnde, krächzende Wolke aus Tausenden brausenden Flügeln senkte sich auf die Fliehenden herab.
    Soweit die Erinnerungen zurückreichten, waren die Fyrgar noch nie angegriffen worden. Die Achtung vor dem Volk des Feuers war zu groß. Doch Krahim achteten niemanden. Die einen Wandelkrähen griffen in ihrer Vogelgestalt an, mit scharfen Fängen und kräftigen Schnäbeln, die anderen wechselten die Gestalt und trugen nun Waffen, die sie im Köcher mit sich geführt hatten - Speere, Spieße, Messer und Schwerter.
    Die Fyrgar waren bekannt für ihre Friedfertigkeit, es gab keine Geschichte über sie, in der sie jemals ein intelligentes Wesen zuerst angegriffen, verletzt oder gar getötet hätten. Die Flammenritter mochten da eine Ausnahme bilden, doch sie waren nicht hier, sie waren kein Teil der Berge oder des Volkes mehr, und man wusste so gut wie nichts über sie.
    »Los!«, rief Aldavinur, öffnete das Maul und schickte den Krahim ein donnerndes Gebrüll entgegen, das Felsstücke aus den umliegenden Bergen sprengte.
    Die Wandelkrähen mochten annehmen, dass ein für seine friedliche Lebensweise bekanntes Volk unfähig war, Gewalt anzuwenden. Aber das war ein Trugschluss. Dass sie jedes Leben achteten und bewahrten, bedeutete nicht, dass die Fyrgar nicht in der Lage waren, sich zu wehren. Der Lehrmeister erteilte den Krahim nun diese Lektion.
    Die vier erwachsenen Fyrgar sprangen den Wandelkrähen entgegen, die in beiderlei Gestalt auf sie zustürmten, und bevor diese auch nur eine Waffe heben oder mit dem Schnabel zielen konnten, wurden sie mit gewaltigen Prankenschlägen, fegendem Schwanz und scharfen Zähnen und Krallen aus der Luft geholt und zu Boden gerissen. Mit diesem ersten Schlag töteten die Fyrgar mehr als zwei Dutzend Krahim, und während die Federn noch durch die Luft wirbelten, landeten die toten Körper zerfetzt auf den Felsen.
    Die übrigen waren so überrascht, dass sie erschrocken zurückwichen und ein großes Durcheinander entstand, weil die Nachdrängenden noch nichts bemerkt hatten.
    Die Fyrgar ließen ihnen keine Zeit, nachzudenken und sich neu zu formieren, sie setzten ihnen nach, Resimbar und Sarundi am Boden, Beserdem

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