Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gabriel

Gabriel

Titel: Gabriel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Killough-Walden
Vom Netzwerk:
wir drin sind, stoppen wir den Aufzug und verschwinden mit Juliette.«
    »Und ich war oft genug in Fünfsternehotels, um zu wissen, dass es da nicht nur einen Lift gibt«, wandte Uriel ein. »Führt nicht ein eigener Aufzug zu den Suiten?«
    »Nicht im Trinity«, antwortete Max. »Wenn man zu den Suiten fahren will, muss man einen Lift mit einer Schlüsselkarte aktivieren.«
    »Zur Sicherheit stoppen wir alle Lifte«, entschied Michael.
    »Jedenfalls müssen wir verdammt schnell arbeiten«, mahnte Max. »Bevor Sam etwas merkt und uns einen Strich durch die Rechnung macht.«
    »Das schaffen wir«, meinte Azrael gelassen, und alle sahen ihn an. Von Natur aus konnten sich die Erzengel blitzschnell bewegen. Aber als Vampir bildete Az nur einen verschwommenen Schemen, wenn er richtig auf Touren kam.
    Einige Sekunden lang schwiegen die Brüder wieder.
    »Verdammt, worauf warten wir?«, fragte Gabriel schließlich.
    »Okay.« Max leerte sein Glas und knallte es auf den Tisch vor dem Barschrank. »Legen wir los.«

14
    Daniel wusste, was er tun musste. Nachdem er den Adarianern entkommen war, hatte er genug Zeit gefunden, um nachzudenken. Er war die Bahnschienen entlang bis in den Wald gelaufen und dadurch Mitchell und den beiden anderen entwischt.
    Danach war er noch eine gute halbe Meile weitergerannt, bis ihn Mitchells psychischer Radar nicht mehr bedrohte. Als ein Zug vorbeifuhr, hatte er seine adarianische Kraft genutzt, war auf ihn aufgesprungen und nach Glasgow gelangt.
    Jene Momente in der Station von Muir of Ord hatten alles verändert. Denn die Anwesenheit Elys, Lukes und Mitchells bedeutete, dass sie irgendwie gewusst hatten, entweder er oder der Sternenengel würden sich dort aufhalten. Vielleicht konnten sie mittlerweile Personen orten oder sogar hellsehen. Er hatte keine Ahnung, wie oder wann es dazu gekommen war. Jedenfalls änderte es seine Situation, und er gab seinen Plan auf, den Sternenengel zu kidnappen und dem General zu übergeben. Denn Kevin würde befürchten, Daniel könnte in die Zukunft der Sternenengel blicken, und das sicher nicht schätzen.
    Also musste er sich etwas Besseres ausdenken und auf eigene Faust handeln. Wenn der General das Talent eines Erzengels – oder eines Adarianers – absorbierte, indem er deren Blut trank, warum sollte es ihm, Daniel, nicht gelingen, sich Juliettes Fähigkeiten auf dieselbe Weise anzueignen? Und wenn ihr ganzes Blut durch seine Adern floss, würde er ihre Kräfte für immer besitzen.
    Für Kevin Trenton war die Heilkunst besonders wichtig. Sollte Daniel sie beherrschen, nebst anderen Gaben, wäre er ein wertvoller Gefolgsmann des Generals und würde seinen Platz unter den Adarianern zurückgewinnen. Nach wie vor sah er in Juliette seine Rettung. Aber nun würde sie eine andere Rolle spielen. Eine von kürzerer Dauer.
     
    Schwer stützte Juliette sich auf das kühle Messinggeländer im Lift, der zu den oberen Hoteletagen emporschnellte. Letzten Endes hatte sie doch noch den Wein getrunken, und der war wirklich stark gewesen.
    Aber sie hatte nur die Wahl gehabt, von ihm zu trinken oder in Gegenwart dieser beiden umwerfenden Männer ohnmächtig zu werden. Denn als sie den ›Schwarzen Zauberer‹ erwähnt hatten, da schien sich die Welt vor ihren Augen zu drehen. Ein Kriegsherr mit schwarzem Haar und silbernen Augen? Der hatte sogenannte Sternenengel in sein Bett geholt? Das war einfach zu viel. Und sicher kein Zufall.
    Sofort würde ich mit ihm schlafen, dachte sie leichtfertig, Gabriel Black ist wahnsinnig sexy. Vor allem sein schottischer Akzent. Und er küsst wie ein Engel. Sekundenlang schloss sie die Augen, und die Erinnerung an seine Küsse entlockte ihr ein Stöhnen.
    Verdammt, ich bin beschwipst. Obwohl sie nur ein Glas getrunken hatte. Aber dieser Wein, so machtvoll, so rot … Betörend hatte er in ihrer Kehle gebrannt. Nach dem dritten Schluck war ihre Angst verflogen wie Staub im Wind. Und sie hatte begonnen, über Sams und Laws Legende nachzudenken.
    Falls das alles stimmte – konnte Gabriel der Schwarze Zauberer sein? Und sie ein Sternenengel?
    Unmöglich. Oder? Nur ein Zufall, nicht wahr? Niemand lebte zweitausend Jahre. Und jetzt gab es keine Kriegsherren mehr. Zauberer schon gar nicht. Und was immer ein Sternenengel sein mochte, mit ihr hatte es nichts zu tun.
    Andererseits … Juliette konnte Verletzte heilen. Und das Wetter beeinflussen. Und Telekinese anwenden. Dazu waren normale Leute nicht fähig. »O Gott, was passiert mit meinem

Weitere Kostenlose Bücher