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Gaelen Foley - Amantea - 01

Gaelen Foley - Amantea - 01

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Herrscher von Amantea
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überwältigte sie. Tränen stiegen hinter ihren geschlossenen Augen auf und liefen langsam ihre Wangen hinab.
    Er fing sie mit seinen Lippen auf, während ihr Körper noch verzweifelt und verlangend an ihm hing. Schließ- lich hatte sie seinen Fingern den letzten Tropfen Lust entrungen.
    Allegra lag völlig erschöpft und erleichtert da. Unfä- hig, sich zu bewegen, spürte sie nur das wundervolle Ge- fühl der Ganzheit. Sanft zog Lazar seine Hand weg, und sie konnte auf einmal spüren, wie stark die empfindliche Stelle zwischen ihren Beinen angeschwollen war. Noch im-

mer atmete sie stoßweise, ihr Puls raste, und die Befrie- digung breitete sich warm zwischen ihren Schenkeln aus. Lazar hatte die Augen geschlossen, während sein Körper erbebte. Er zog sie in die Arme und hielt sie an sich ge- drückt, wobei er raunte, dass sie das schönste Wesen sei, das er jemals erblickt hatte.
    Sie küsste seine Wange, fühlte sich ausgelaugt, aber doch erfüllt. Es war wunderbar, ihm so nahe zu sein.
    „O Lazar“, sagte sie und seufzte.
    Er erwiderte nichts, sondern schmiegte seine Wange an ihre Brust. Sie fuhr ihm mit den Fingern durch sein kurzes, weiches Haar und liebkoste seinen Rücken. Dabei hielt sie die Augen geschlossen und gab sich dem sehr unvernünfti- gen Gefühl hin, dass sie sich ihm in diesem Moment näher als irgendjemand sonst fühlte. Diesem verletzten Fremden, in dessen Augen sich die Tragik seines Lebens widerspie- gelte, diesem Banditen, der ein Held sein könnte, wenn er es nur versuchte.
    Er hatte so viel Zärtlichkeit in sich.
    Während sie sich an ihn drückte, fragte sich Allegra, ob es bereits zu spät für sie war, Lazar aus ihrem Leben zu verbannen. Es schien so – zumindest für den Moment –, dass er tatsächlich zu ihr gehörte. Aber dieser Gedanke erschreckte sie zutiefst.
    Es kam ihr so vor, als näherte sie sich dem Abgrund, vor dem sie sich fürchtete, mit rasender Geschwindigkeit. Ängstlich betete sie, der Himmel möge ihr helfen, sie davor zu bewahren, ihr Herz an Lazar zu verlieren. Bitte, lieber Gott. Bitte nicht er. Jeder andere, nur nicht er. Er ist zu gefährlich für mich.
    Lazar war ein Pirat und ein Draufgänger.
    Er würde jung sterben, lange bevor er klüger wäre und an die revolutionäre Idee glauben würde, nur eine Frau zu lieben. Sollte es nicht so sein, würde er nicht sie wählen – die langweilige, züchtige, schrecklich moralische Tochter seines Erzfeindes.
    Lazar war ein Verbrecher. Er hatte ihr Leben zerstört. Die Leute behaupteten sogar, dass er das personifizierte Böse sei. Ein wilder, unwiderstehlicher Mann, der sich in ihre Fantasiewelt drängte. Und irgendwie war sie ihm vom ersten Moment an, als sie ihn erblickt hatte, verfallen.
    Wer auch immer er sein mochte.

11. KAPITEL
    Alle sehen, was du zu sein vorgibst, doch nur wenige spü- ren, was du wirklich bist. Und diese wenigen werden es nicht wagen, sich den vielen in den Weg zu stellen ...
    Das Geläut der Kirchenglocken unterbrach ihn beim Lesen. Domenico Clemente sah auf.
    Zwei Uhr morgens.
    Er legte seine abgegriffene Ausgabe von Machiavelli beiseite und erhob sich. Nachdem er sich ausgiebig ge- streckt hatte, verließ er die Villa, um etwas frische Luft zu schöpfen.
    Vor einer Woche war Klein-Genua geplündert und ange- zündet worden. Monteverdi hatte sich in den Tod gestürzt. Allegra war entführt worden, und ihm war die ganze Macht zugefallen.
    Seitdem hatte sich die Insel im Aufruhr befunden – Brandstiftungen, Aufstände, Angriffe von Dorfbewoh- nern auf Soldaten. Die Gäste des Jahrestagsfestes hat- ten gemeinsam mit den meisten Genueser Adeligen alles zusammengepackt und waren Hals über Kopf geflohen.
    Nachdem Domenico mit einem gebrochenen Handge- lenk, einem blauen Auge und ohne Verlobte Gouverneur geworden war, musste er feststellen, dass er nicht nur für Ordnung sorgen musste. Er wurde auch noch durch die Rebellen, die die Gelegenheit nutzen wollten, um an die Macht zu kommen, empfindlich bei seiner Aufgabe gestört.
    Domenico hatte herausgefunden – nachdem er einige der Rebellen gefangen genommen und durch Foltern zum Re- den gebracht hatte –, dass der Fremde, der Klein-Genua zerstört hatte, seltsamerweise nicht zu ihnen gehörte. Kei- ner in den verschiedenen Splittergruppen kannte ihn, und niemand konnte seine Gewalttaten oder sein Verschwinden erklären.
    Es sah beinahe so aus, als wäre der schwarzäugige

Schurke, der Allegra entführt hatte, überhaupt keiner der

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