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Gaelen Foley - Amantea - 02

Gaelen Foley - Amantea - 02

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erhören Sie mich Prinzessin
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Mannes der Traum jeder Frau. Erst als sie ihm allmählich immer näher gekommen war – so weit das bei Da- rius Santiago überhaupt ging – , war ihr klar geworden, dass es ein Hindernis für ihre Pläne gab, von dem niemand wuss- te. Der Narr war Hals über Kopf in die Tochter des Königs verliebt.
    Mein Gott, sie hasste die Prinzessin. Warum nur verhielten sich alle so, als ob dieses barfüßige kleine Biest ein Geschenk Gottes wäre?
    Zornig ballte Julia die Hand zur Faust, öffnete sie wieder und betrachtete ihre Handfläche, die noch immer rot von der Ohrfeige war, die sie Darius gegeben hatte.
    Das war unklug von ihr gewesen. Sie konnte es sich kaum leisten, ihn sich zum Feind zu machen. Ihre Züge verhär- teten sich, als sie zum wiederholten Mal an ihre belastende Finanzlage dachte.
    Ihr Gatte war gestorben und hatte ihr nur Schulden hinter- lassen. Julia schwor sich, dass ihre Sorgen bald ein Ende ha- ben würden, sobald sie ihre Schlinge um Darius’ Hals gelegt hatte.
    Wenige wussten, dass Santiago reich war, denn er prahlte mit seinem Vermögen nicht. Er besaß nicht nur das Vertrauen des Königs und unzähliger fremdländischer Persönlichkeiten, sondern seine politischen Machenschaften und sein Schiffs-

handel hatten ihm zu einem enormen Reichtum verholfen. Noch weniger Leute wussten, dass er seit dem Tod seines Va- ters ein Conte geworden war, dem weitläufige Besitzungen und Weingüter in Andalusien gehörten.
    Selbst dem König war diese Tatsache unbekannt. Das Ein- zige, was Julia nicht herausfinden konnte, war, warum Darius sich weigerte, sein Erbe anzutreten.
    Wenn er erst einmal ihr Gatte war, würde sie ihn schon dazu zwingen. Was würden die Leute sonst über sie sagen? La Divina Julia heiratet einen Bürgerlichen?
    Als sie ein Geräusch im Korridor vernahm, spähte sie um die Ecke und bemerkte, dass die Tür zu seinen Gemächern offen stand. Er trat soeben heraus. Hastig wich sie zurück, beobachtete aber, wie er den Gang in beide Richtungen entlangspähte.
    Selbst aus dieser Entfernung spürte sie seine magische Anziehungskraft. Sein rabenschwarzes Haar schimmerte im Licht der Wandleuchter. Begehrlich betrachtete sie Santiago.
    Er fehlte ihr im Bett. Als Liebhaber besaß er die Hände ei- nes Gitarristen und die Seele eines Dichters. Vor langer Zeit hatte sie jeden Zoll seines herrlichen, kraftvollen Körpers er- kundet, doch seine Haltung ihr gegenüber hatte sich gewan- delt, seitdem die Prinzessin sie eines Nachmittags überrascht hatte. Nun wirkten seine Galanterien gezwungen. Manchmal schien er ihr sogar aus dem Weg zu gehen.
    In diesem Moment hielt Darius die Tür noch weiter auf und führte Serafina aus seinen Gemächern.
    Sofort verwandelte sich Julias Begehren in Feindseligkeit. Sie biss die Zähne zusammen, als sie die beiden miteinander scherzen hörte und mit ansehen musste, wie Serafinas Schön- heit noch strahlender wurde, wenn sie Darius ansah. Obgleich die Prinzessin sich anderen Männern gegenüber hochmütig und kühl verhielt, errötete sie bei ihm.
    Julia ballte wieder die Hand zur Faust, als sie beobachtete, wie Darius mit dem Blick jede Bewegung Serafinas verfolgte.
    Es war unerträglich.
    Sie freuten sich schamlos an der Anwesenheit des anderen. Verbittert fragte sich Contessa Calazzi, wie sie es überhaupt geschafft hatten, sein Schlafzimmer zu verlassen.
    Aber nein! Die Prinzessin war so rein wie der Schnee.
    Darum hat sich schon Anatol gekümmert, dachte Julia.
    Das schöne Paar betrat nun einen Quergang. Schweigend sah Julia ihnen hinterher, wie sie verschwanden.

Solange die Prinzessin in der Nähe war, wusste sie, dass sie keine echte Chance hatte, Santiagos Aufmerksamkeit zu gewinnen. Es blieb ihr also keine Wahl, als zu warten, bis Anatol Serafina mit sich nahm.
    Julia schürzte hämisch die Lippen, als sie an den Russen dachte. Der berühmte Kriegsheld war aus Russland angereist, um die Tochter des Amanteaner Königs zu umwerben. Doch Contessa Calazzi hatte rasch festgestellt, dass der Bräutigam genauso anfällig wie andere Männer war.
    Während sie den Gang entlangeilte, erinnerte sie sich selbstzufrieden an die kleine Rache, die sie aus Hass an Serafina genommen hatte. Wie auf dem Schlachtfeld war Anatol, der blonde Hüne, auch im Bett ganz der Eroberer gewesen.
    Als Serafina und Darius vor dem Beratungszimmer des Kö- nigs ankamen, öffnete er ihr die Tür. Die Prinzessin ging an ihm vorüber in das eichengetäfelte Gemach und stellte fest, dass ihr

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