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Gaelen Foley - Amantea - 02

Gaelen Foley - Amantea - 02

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erhören Sie mich Prinzessin
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etwas. „Ich hoffe, er wurde nicht allzu traurig bei dem Gedanken an meine Abreise. Wir verstanden uns wundervoll.“
    „Ja, ich weiß“, erwiderte Anatol. „Deshalb fand ich es auch seltsam ...“
    „Was fanden Sie seltsam, Anatol?“
    „Dass er Sie ohne Anstandsdamen mit einem Mann aufs Land geschickt hat, für den Sie sich einmal zur Närrin gemacht haben.“
    Entgeistert blickte Serafina Anatol an.
    Er lächelte überheblich. „Glaubten Sie, dass dieser San- tiago der Einzige ist, der die Geheimnisse eines anderen enthüllen kann?“
    Sie wollte etwas erwidern, brachte jedoch keinen Ton heraus.
    „Natürlich weiß Ihr Vater nicht das Geringste von Ihrer Begeisterung für diesen Spanier.“
    „Ich war damals ziemlich jung“, erklärte sie leise.
    „Kam er ihnen zu nahe?“
    „Nein.“
    „Wirklich nicht?“
    „Nein!“ Ihr Herz klopfte heftig.
    „Ihr Vater vertraut ihm.“
    „Dazu hat er auch jeden Grund. Santiagos Benehmen ist

ohne jeden Tadel. Meine frühere Zuneigung zu ihm leugne ich keineswegs. Der Mann hat meinem Vater das Leben gerettet.“
    „Beeindruckt Sie das? Es ist ganz normal, dass ein Mann auf dem Schlachtfeld sein Leben für seine Freunde lässt.“
    „Ich war zwölf, Anatol – ein Kind. Ich sah es mit eigenen Augen. Ich hatte sein Blut auf mir.“
    Er warf ihr einen argwöhnischen Blick zu, schaute aber be- sänftigter aus. „Sie sagen also, dass Sie nur für Ihren Helden geschwärmt haben?“
    „Als Kind, doch inzwischen kennen Santiago und ich uns kaum mehr.“ Serafina blickte Anatol in die Augen, obgleich sie sich dafür hasste, solche Lügen aussprechen zu müssen. Sie schienen die Reinheit und Schönheit des Vertrauens, wie sie es mit Darius erlebt hatte, zu beschmutzen. Wenigstens hoffte sie, überzeugend zu klingen.
    Anatol kam um den Tisch herum auf sie zu und warf ihr ein Lächeln zu, mit dem er wahrscheinlich andere Frauen zu be- tören pflegte. „Ich hoffe, dass Sie mich nicht belügen, meine süße Inselblume.“ Er strich ihr über den Arm, ehe sie ihn wegzog. „Schließlich werde ich es in unserer Hochzeitsnacht erfahren, nicht wahr?“
    Sie schnappte nach Luft, wirbelte herum und entfernte sich mit zitternden Beinen ein Stück von ihm. Er lachte und folgte ihr.
    „Serafina ...“
    „Sie sind zu vertraulich, Anatol“, erklärte sie kühl und ging weiter.
    „Serafina, ich wollte Sie nur auf die Probe stellen.“
    Sie drehte sich herum. „Mich auf die Probe stellen?“
    „Sind Sie nicht froh, Sie bestanden zu haben?“
    Seine Frechheit verblüffte sie so, dass sie gar nicht merkte, wie er sie an die Wand drängte. Sie verschränkte die Arme und sah ihn herausfordernd an. Er beugte sich über sie und wollte sie anscheinend wieder genauso einschüchtern wie das letzte Mal, als er ihr angekündigt hatte, sie zu zähmen.
    Mit geradezu unerträglicher Selbstgefälligkeit legte er den Kopf zurück und blickte auf sie hinunter. „Mir wurde zuge- tragen, dass Sie sich vor drei Jahren bei Ihrem Debütball auf den armen Mann gestürzt haben, er aber geflohen ist. Dies zeigt mir, dass er wahrhaftig ein Ehrenmann ist und weiß, wo sein Platz ist.“
    „Das beruhigt mich ungemein.“
    Er bedeutete ihr zu schweigen. „Ihr Vater sollte froh sein,

einen solchen Mann zu haben. Treue findet man selten. Ich frage mich nur, ob Sie Santiago während Ihres Landaufent- halts in Versuchung geführt haben. Eine Frau wie Sie erträgt es nicht, wenn ein Mann ihrem Charme nicht erliegt.“
    „Eine Frau wie ich?“ Ungläubig blickte Serafina Anatol an. „Sie kennen mich offenbar überhaupt nicht. Wenn Sie mich nun entschuldigen würden. Ich habe Ihre Frage bereits drei Mal beantwortet.“ Sie wollte an ihm vorbeigehen.
    Doch er versperrte ihr den Weg und drängte sie erneut gegen die Wand. Es war demütigend.
    „Verlassen Sie mich noch nicht. Leisten Sie mir noch etwas Gesellschaft, Serafina“, sagte er lächelnd.
    In diesem Moment trat Darius durch das Eingangsportal.
    Oh, mein Gott! Serafina sank der Mut.
    Anatol machte sich kaum die Mühe, einen Blick über die Schulter zu werfen. Mit nachdenklichem Gesicht betrat Da- rius die Halle, schaute auf und entdeckte die beiden. Er erstarrte.
    Zuerst blickte er Serafina an, dann Anatol, und seine Augen begannen vor Zorn zu funkeln.
    Ohne Zögern schritt er durch den Raum auf sie zu, packte Anatol an der Schulter, drehte ihn herum und schlug ihn ins Gesicht.

13. KAPITEL
    Serafina schnappte nach Luft, als Anatol einen Schritt zu-

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