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Gaelen Foley - Amantea - 03

Gaelen Foley - Amantea - 03

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Lady mit der Maske
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geschehen?“ fragte er den Hauptmann, als er seinen kräftigen Schimmel vor ihm zum Stehen brachte.
    „Ihre Hoheit wollte ihren Großvater besuchen“, erwiderte der Mann, während er Rafael salutierend begrüßte.
    „Ist er bei guter Gesundheit?“

„Ja, Hoheit. Soweit ich weiß, schon.“
    Rafael schwang sich aus dem Sattel und ging zur Ein- gangstür. Er öffnete sie und schaute sich im Foyer um, wo er niemand entdeckte. Da erinnerte er sich an den herunterge- kommenen Salon, in dem er in jener ersten Nacht mit dem alten Mann gesessen hatte. Also ging er auf dieses Zimmer zu.
    „Daniela!“ rief er. Doch als er die Salontür öffnete, ent- deckte er seine Frau in den Armen eines anderen Mannes.
    Wie vom Donner gerührt blieb Rafael stehen und starrte die beiden an.
    Alle drei waren vor Schreck wie gelähmt. Die Uhr auf dem Kaminsims tickte laut in die Stille hinein. Rafael meinte, nicht mehr atmen zu können.
    Daniela löste sich von Mateo und trat auf Rafael zu. „Mein Liebster ...“
    Er hielt eine Hand hoch, um sie abzuwehren. Ein ein- ziges Wort kam ihm über die zusammengepressten Lippen. „Nein.“
    Aus Danielas Gesicht wich jegliche Farbe. Mit einem Mal war es das Gesicht einer Fremden für ihn.
    „Rafael ...“
    Das erste Wort, das ihm einfiel, war Verrat.
    Der erste Gedanke, der sich einstellte, war die Vermutung, dass sie das Ganze von Anfang an geplant hatte.
    Rafael gefror innerlich.
    Er trat einen Schritt zurück ins Foyer und schloss die Tür. Steif drehte er sich um und ging davon, während sie ihm nachlief. Ohne auf ihr Flehen zu achten, schritt er unbeirrt weiter zur Leibgarde.
    Er würdigte Daniela keines Blickes.
    „Geh nicht weg! Das darfst du mir nicht antun, Rafael. Ich kann dir alles erklären ...“
    „Im Haus befindet sich ein Flüchtiger“, sagte er ruhig zu den Soldaten. „Nehmt ihn gefangen.“
    „Rafael!“ schrie sie und umklammerte seinen Arm. „Es ist nicht so, wie du denkst. Ich liebe dich! Sieh mich an!“
    Grob schüttelte er sie ab, während in ihm ein Sturm tobte. Dann ging er schweigend weiter. Am liebsten hätte er sie ge- fragt, warum sie das getan habe, brachte die Worte aber nicht über die Lippen. Seine Hände zitterten, und seine Bewegun- gen waren fahrig, als er die Zügel seines Pferdes ergriff und sich wieder in den Sattel schwang.

„Rafael!“ schrie Daniela, als er seinem Schimmel die Sporen gab und davonritt.
    Auf der Landstraße angelangt, sah er, wie drei Reiter auf ihn zugaloppiert kamen. Da sie heftig winkten, hielt er sein Pferd an. Als er sie vor sich sah, erkannte er sie als königliche Boten.
    „Hoheit! Vicomte Berelli hat uns geschickt.“
    „Was gibt es?“ brachte Rafael mühsam hervor. Anschei- nend war Elan die einzig treue Seele, die es auf der Welt gab.
    „Er bittet Sie, sogleich zum Palast des Bischofs zu kom- men. Prinz Leo ist aus Spanien zurückgekehrt. Der Bischof hat den Prinzen zu sich genommen und sich auf sein Recht als sein Vormund berufen. Seine Exzellenz meint – verzei- hen Sie mir, Hoheit – , er sagt, dass er Ihnen nicht traue und deshalb den Jungen nicht unter Ihrer Aufsicht wissen möchte.“
    „Wie, um Himmels willen, gelangte mein Bruder allein nach Amantea zurück?“ wollte der Kronprinz zornig wissen. Er drängte seinen Schimmel neben die Pferde der königlichen Boten, die bereits wieder zu traben begonnen hatten. „Er ist erst zehn Jahre alt! Meine Eltern würden ihn doch niemals allein reisen lassen.“
    „Es scheint, als ob Prinz Leo häufig mit den anderen Kin- dern in Spanien aneinander geraten ist und beschlossen hat zu fliehen. Er versteckte sich auf einem Schiff, das hierher zu- rückkehrte. Der Kapitän meinte, dass er wohl ein Abenteuer erleben wollte.“
    „Dieser Schelm, das glaube ich gern“, brummelte Rafael. „Ich werde sofort zum Bischof reiten.“
    „Gut, Hoheit. Seine Exzellenz wollte den Prinzen weder mit dem Vicomte noch mit jemand sonst sprechen lassen.“
    „Der alte Mann ist wirklich eine Plage“, stellte er miss- mutig fest.
    Solange Orlando noch auf freiem Fuß war, hatte der Bi- schof nicht genügend Möglichkeiten, um Leo ausreichend zu beschützen.
    Seine Leibgarde holte den Kronprinzen erst jetzt ein. Ge- meinsam ritten die Männer in Richtung Belfort zurück, wobei sich Rafael darauf zu konzentrieren versuchte, wie er sei- nen kleinen Bruder in Sicherheit bringen konnte. Doch sein Herz zog sich beim Gedanken an Danielas Verrat schmerzhaft zusammen.

Er verdrängte das

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