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Gaelen Foley - Amantea - 03

Gaelen Foley - Amantea - 03

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Lady mit der Maske
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ließ.
    Rafael schob die Schublade zu. „Nun, hier sind sie nicht. Ich muss sie bei einer anderen benutzt haben.“
    „Wie traurig!“ gab Daniela zurück, die erleichtert be- merkte, dass er zu betrunken war, um sich an den Schlüssel zu erinnern. Nun musste sie ihn nur noch an sich bringen. Zwar würde sie dem Prinzen gefährlich nahe kommen, aber der Schlüssel war ihre einzige Hoffnung.
    Sie hielt die Hände hinter dem Rücken und ging langsam zum Nachttischchen. Schweigend beobachtete sie Rafael. Er klopfte sich auf die Oberschenkel.
    „Wieso setzen Sie sich nicht auf meinen Schoß?“ lockte er sie mit sanfter Stimme.
    Sie errötete. „Warum sollte ich?“
    „Ich will Ihnen eine Gute-Nacht-Geschichte erzählen.“
    „Es ist noch nicht Schlafenszeit, Hoheit“, gab sie zurück und lächelte unwillkürlich.
    „Wunderbar“, murmelte er amüsiert. „Das war das erste Lächeln, das Sie mir geschenkt haben.“ Sein Blick veränderte sich, und seine Augen wirkten nun dunkelgrün.
    Als er sie ein zweites Mal zu sich lockte, klang seine Stimme so verführerisch, dass es Daniela schwer fiel, ihr zu wider- stehen. „Kommen Sie zu mir, Daniela. Wir lassen uns viel Zeit. Das verspreche ich. Es wird wunderbar.“
    Sie blickte ihn an. „Ich weiß nicht ...“
    „Ein Kuss“, flüsterte er. Während sie ihn noch ansah, wurde er mit einem Mal ernst. Er beugte sich nach vorn und stützte die Ellbogen auf die Knie. „Sie sind sehr schön. Wissen Sie das?“
    „Und Sie sind ein geübter Lügner. Es war nicht nett von Ihnen, mich hierher bringen zu lassen.“ Mit heftig pochen- dem Herzen strich sie mit den Fingerspitzen über die Platte des Nachttischchens, während sie näher kam.
    „Ich weiß. Aber ich wollte allein mit Ihnen sein.“ Aufmerk- sam betrachtete er sie. „Sie glauben mir nicht. Warum?“
    Beim nächsten Schritt war sie mit der Hüfte am Tischchen, und der Schlüssel lag nun in Reichweite. „Nun, da gibt es zum Beispiel Miss Sinclair“, erwiderte sie.

Er seufzte betont gequält. „Was bedeutet das schon?“
    „Lieben Sie sie?“
    „Das wäre nicht sehr klug“, erwiderte er ausdruckslos.
    „Ich bin überzeugt, dass Sie mich gar nicht begehren. Denn ich bin nichts Besonderes. Lassen Sie mich gehen. Bitte. Sie könnten jede Frau dort unten haben ...“
    Rafael hob den Kopf und sah sie einen Moment an. „Sie bewegen sich so wunderschön, Daniela“, sagte er. „Sie sind so graziös wie eine Balletteuse und so scheu wie eine Taube, nicht wahr?“
    Sie erstarrte, da sie sich plötzlich vor ihm ängstigte, obwohl sie sich diesmal nicht körperlich bedroht fühlte.
    „Fürchten Sie sich nicht“, flüsterte er und stand auf, ohne sie aus den Augen zu lassen.
    Ihr Herz pochte. Der Schlüssel befand sich zwar in Reich- weite, doch sie vermochte sich nicht zu bewegen. Gelähmt wie ein Reh beim Anblick des Jägers stand sie da und ließ zu, dass er sie an der Schulter berührte. Sanft zog er sie in die Arme und strich ihr mit seiner Wange über das Haar. Sie schloss die Augen und hatte das schockierende Gefühl, diese Berührungen aus ihren Träumen zu kennen.
    Nur ein Gedanke wirbelte ihr durch den Kopf: Er hält mich. Prinz Rafael hält mich in den Armen. Natürlich war es ein Traum. Morgen würde sie aufwachen und wie immer allein weiterkämpfen. Doch für den Moment sog sie den Duft seines Eau de Cologne in sich auf.
    Rafael seufzte, während er sie fester an sich zog. Daniela wunderte sich darüber, wie natürlich es sich anfühlte, sich an ihn zu schmiegen. Sie spürte, wie er ihr mit den Händen liebkosend den Rücken hinaufstrich. Dann hob er ihr Kinn, so dass sie ihn anblicken musste.
    Ihr Herz hämmerte, und sie hatte das Gefühl, dass ihre ganze Welt ins Wanken geriet.
    „Ich möchte Sie gern küssen“, sagte Rafael leise.
    Flehentlich sah sie ihn an. Vergeblich versuchte sie, Nein zu sagen, aber Rafael beschwichtigte sie mit einem atembe- raubend zärtlichen Lächeln.
    Er schloss die Augen, beugte den Kopf zu ihr herab und küsste sie.
    Die zarte Berührung seiner Lippen war unendlich sanft. Warm und samtig fühlte sich sein Mund an. Wohlig seufzend schloss Daniela die Augen. Sie spürte, dass er lächelte, als er sie hörte. Nach einer Weile löste er seinen Mund von ihrem.

„Das war doch nicht so schlimm, nicht wahr?“ flüsterte
    er.
    Ein Laut der Verwirrung entfuhr ihr, denn sie hasste ihn für die Sehnsucht, die er mit diesem keuschen Kuss in ihr ausgelöst hatte. Jetzt legte er

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