Gaelen Foley - Amantea - 03
ihr einen Arm um die Taille, um Daniela noch enger an sich zu drücken. Zuerst küsste er sie auf die Stirn, dann ließ er die Lippen über ihre Schläfen, die Lider und die Wangen gleiten. Ihr wurde schwindlig, und ihre Brüste hoben und senkten sich unter raschen Atemzü- gen. Nun beugte er sich zu ihrem Hals hinab und strich mit dem Mund liebkosend darüber.
Es war die verwirrendste Empfindung, die sie jemals erlebt hatte. Benommen legte sie ihm die Arme um den Nacken, da sie Rafael nicht länger widerstehen konnte. Als sie sein gold- braunes Haar berührte, fuhr er ihr mit seinen langgliedrigen Fingern über den Rücken und die Arme. Ihre Haut fühlte sich mit einem Mal übermäßig empfindlich an. Und immer drängender wurden seine Zärtlichkeiten.
Als Rafael sich an ihr rieb, erschauerte sie lustvoll. Sie seufzte, während er sehnsüchtig stöhnte. Erregt umfasste er ihren Po und presste Daniela leidenschaftlich an sich. Sie stieß einen leisen Schrei aus, der sowohl ihre Verwirrung als auch ihr Verlangen ausdrückte.
„Oh mein Gott, bist du hinreißend“, brachte er keuchend hervor und zog mit den Lippen eine heiße Spur über ihre Wangen.
Sie spürte, wie auch er erbebte, als er ihr Gesicht umfasste und immer wieder ihren Mund küsste. Allmählich brachte er sie dazu, ihre Lippen zu öffnen, und so zeigte er ihr, wie ein Mann eine Frau richtig küsst. Tief drang seine Zunge in ihren Mund ein und erforschte das Innere. Diese Art der Liebkosung brachte Daniela so durcheinander, dass sie sich vor Schwäche an ihn klammern musste.
Beinahe verlor sie den Rest an Selbstbeherrschung, doch eine mahnende innere Stimme meldete sich energisch zu Wort. Keinesfalls durfte sie seinem Zauber erliegen. Sie ver- suchte, den Kopf wegzudrehen, aber Rafael ließ es nicht zu.
„Hab keine Angst, süße Daniela“, sagte er rau. „Es ist schöner, wenn du mich auch küsst.“
„Ich will nicht“, erwiderte sie atemlos.
„Nein?“
„Nein!“
Sein leises Lachen klang ein wenig tadelnd. „Schau mich an, Daniela.“
Widerstrebend öffnete sie die Augen und entdeckte, dass er sie mit einem zärtlichen Lächeln betrachtete. Seine Lip- pen waren feucht, und seine Augen erinnerten sie an ein aufgewühltes Meer.
„Was ist?“ flüsterte sie.
„Hat dich noch nie zuvor jemand geküsst?“ erkundigte er sich sanft.
Errötend senkte sie den Kopf. Sie fühlte sich beschämt, dass er es erraten hatte! Mit einem Mal fühlte sie sich unend- lich verletzlich. Doch dann hob er erneut ihr Kinn, damit sie ihn anblicken sollte. Diesmal strahlten seine Augen Wehmut und Melancholie aus.
„Was für eine hinreißende Unschuld du doch bist.“ Er lieb- koste ihre Wange und steckte dann unvermittelt die Hände in die Taschen, als wollte er sich davon abhalten, sie von neuem zu berühren. Ein wenig verlegen trat er zurück und blickte zu Boden. „Vielleicht möchten Sie mit mir einen Spa- ziergang machen. Ich könnte Ihnen die Gärten zeigen. Bei Mondlicht sind sie wunderschön. Wir könnten miteinander reden ...“
Er sprach nicht weiter, und sie sah ihn verwundert an.
„Ach, lassen wir das“, sagte er mit schwerer Stimme. „Was für ein verdammter Unsinn. Es tut mir wirklich … Es tut mir wahrlich Leid, Signorina Daniela. Sie sind eine Dame, aber ich glaubte ... Ich weiß nicht. Verzeihen Sie mir. Und nun gehen Sie besser. Nehmen Sie den Schlüssel auf dem Nachttischchen. Ich habe ihn dort für Sie hingelegt.“
„Sie wollten, dass ich entkomme?“
„Ehrlich gesagt, bin ich mir nicht im Klaren darüber, was ich wollte.“ Einen Moment schloss er die Augen. Als er sie wieder öffnete, bemerkte sie den Ausdruck von Trauer und Einsamkeit darin. „Gehen Sie“, flüsterte er. „Dieser Ort der verlorenen Seelen ist nichts für Sie.“
Nun gab er ihr die Möglichkeit, von ihm fortzugehen, und sie nutzte sie nicht.
„Vielleicht ist er auch nichts für Sie“, meinte sie leise.
Ohne einen Anflug von Hochmut sah er sie lange an. „Es gibt keinen anderen Platz für mich.“
Sie spürte, wie sie sich nach ihm sehnte. Obgleich sie über ihre eigene Torheit entsetzt war, trat sie dennoch einen Schritt auf ihn zu und glitt mit der Hand seine Brust hinauf.
Mit zusammengebissenen Zähnen beobachtete Rafael Da- niela und schien innerlich mit sich zu kämpfen. Dann hörte Daniela, wie er leise seufzte, als sie die Hand um seinen Nacken legte. Sie zog Rafael zu sich herab und küsste ihn sanft.
Er legte ihr die Arme um die Taille
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