Gaelen Foley - Knight 03
die Nase und lächelte ihr beruhigend zu. „Ja, meine Schöne, aber jetzt mache ich alles wieder gut.“ Als er mit der Hand an ihrer Seite entlangstrich, zeigte sich in ihren Augen neue Begierde. Ihr Stöhnen war wenig mehr als ein kleines freudiges Murmeln, doch ihre ge- schmeidigen Bewegungen luden ihn unmissverständlich ein. Sich auf den Händen über ihr abstützend, bewegte er sich in ihr mit langsamer, zärtlicher Sorgfalt, und Miranda bog sich unter ihm in zitternder Begierde.
Der Feuerschein warf die Bilder ihres Liebesspiels als flackernde Schatten an die Wände des einstmals so elegan-
ten Raums, und während Damien spürte, dass er allmäh- lich die Kontrolle über sich verlor, erhaschte er einen Blick auf seine Zukunftsträume: In diesem Haus würde neues Leben stattfinden; seine flammende Miranda würde den Räumen neues Leben schenken, Farben und Gelächter und Musik und Wärme, all die Dinge, die sie ihm bereits zum Geschenk gemacht hatte. Und dann lösten sich alle Gedan- ken in einer warmen Woge von Gefühlen auf, die alle vom Grund seines Herzens kamen. Er drückte sie an sich, ver- lor sich in ihren Küssen, nahm die süßen Schreie ihres Hö- hepunkts in sich auf, während er sich in ihr verströmte und sie unwiderruflich zu der Seinen machte.
Als es vorüber war, ließ er sich auf sie sinken und blieb so liegen, streichelte ihre Wangen und ihr Haar, während sie ihn fest umschlungen hielt. In verzaubertem Schweigen blickten sie einander in die Augen, beide überwältigt von der Tiefe ihrer Leidenschaft. Schließlich schliefen sie eng umschlungen ein.
Gerade als die rote Sonne am östlichen Horizont aufging, näherten sich Algernon und fünfzehn Mitglieder der Rap- tors hoch zu Ross dem Bayley House.
„Umzingelt das Haus und findet sie. Und vergesst nicht: Das Mädchen darf keiner anrühren. Sie gehört mir“, be- fahl er.
Der dunkelhäutige Anführer der Bande nickte mürrisch, schwang sich vom Pferd und bedeutete den anderen, es ihm gleichzutun.
Einer blieb bei ihm, während die anderen sich zum Haus stahlen. Algernon stieg ab und nickte dem anderen Mann zu, ihm zur Eingangstür zu folgen. Leise glitt er die Haupt- treppe hinauf, zog die Pistole und drückte die Klinke der Haustür herunter.
Abgesperrt.
Mit klopfendem Herzen nickte er dem Einbrecher neben sich zu. Das Bandenmitglied zog eine kleine Metallnadel aus dem lächerlichen Hut, den er auf dem Kopf hatte, knie- te sich hin und knackte das Schloss mit der Präzision eines Schweizer Uhrmachers. Kurz darauf betätigte der Einbre- cher lautlos die Klinke, zog sein Messer und schlich ins Haus hinein.
Algernon folgte ihm in die Grabesstille des verfallenden Herrenhauses, in die von Spinnweben überzogene Ein- gangshalle mit ihren kahlen Wänden und der abblättern- den Farbe. In der Luft hing der Geruch von Kaminfeuer. Er schien von oben zu kommen. Algernon nickte seinem Kom- plizen zu, und dann huschten sie zur Treppe.
Damien schreckte hoch, wusste aber nicht, was ihn ge- weckt hatte. Weder hatte er einen Albtraum gehabt, noch hatte er irgendein Geräusch vernommen, doch war er auf einmal hellwach, und seine schlachterprobten Sinne be- fanden sich in höchster Alarmbereitschaft. Miranda schlief friedlich neben ihm. Er war froh, dass sie sich vor dem Einschlafen angezogen hatten, denn in dem riesigen Salon war es eiskalt. Das Feuer war heruntergebrannt.
Durch die hohen Spitzbogenfenster fiel jedoch schon ein orangerotes Leuchten: Hinter den Hügeln im Osten ging die Sonne auf.
Da.
Jetzt hatte er etwas gehört, ein unbestimmtes Knacken. Er verharrte ganz still und lauschte. Vielleicht war es nur eines dieser Geräusche, wie es sie in alten Häusern eben gab, aber dennoch stand er aus dem Bett auf, um nachzu- schauen.
Er achtete darauf, dass er Miranda nicht weckte, als er sich erhob. Ihre Schönheit berührte ihn zutiefst, doch er verweilte nicht, sondern schlich sich ans Fenster. Er hielt den Atem an, als er über ein Dutzend reiterlose Pferde auf dem Rasen stehen sah. Rasch wandte er den Kopf und nahm gerade noch wahr, wie zwei Männer unter dem Fens- ter vorbeihasteten und sich zum rückwärtigen Teil des Hauses wandten. Wer zum Teufel war das? Er hielt sich nicht weiter mit der Frage auf.
Im nächsten Moment zog er eine völlig schlaftrunkene Miranda aus den Decken.
„Sie sind da. Kein Wort“, flüsterte er und schleppte sie zur Tür des Salons. Anschließend kehrte er zu ihrem Lager zurück und griff sich seine
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