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Gaelen Foley - Knight 03

Gaelen Foley - Knight 03

Titel: Gaelen Foley - Knight 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Graf und die schöne Waise
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als ihn irgendeine leise Ahnung beschlich – je- ner siebte Sinn, der ihn letzte Nacht dazu veranlasst hatte, sich genau in dem Moment noch einmal nach ihr umzudre- hen, als die Angreifer aufgetaucht waren. Mit misstrauisch zusammengekniffenen Augen klopfte er noch einmal an die Tür, diesmal lauter.
    „Miranda?“
    Immer noch keine Antwort.
    Nun hämmerte er an die Tür. „Bist du da drin?“ Lieber Gott, wenn nun etwas nicht in Ordnung wäre? „Miranda, antworte mir!“ Inzwischen war er ganz in Alarmbereit- schaft. Er packte den Türgriff und riss die Tür auf. Im Zim- mer war es dunkel, das Bett unberührt.
    Sie war weg.
    Leise fluchend wirbelte er herum und holte sich seinen Degen, da er inzwischen ja wusste, dass sie dazu neigte, sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen. Einen Augen- blick später rannte er die Treppen hinunter und durch die Eingangshalle, ohne sich um das Personal und die Gäste zu kümmern, die ihn mit großen Augen anstarrten. Mit lau-

tem Getöse riss er die Tür auf und stürzte hinaus in die Dunkelheit.
    Leise rieselte der Schnee auf ihn herab, als er auf das ele- gante Curricle blickte, das reisefertig im Hof stand. Der Stallbursche legte gerade letzte Hand ans Zaumzeug. Und dort, auf dem Kutschbock, zwischen zwei bartlosen Jüng- lingen, saß sein Mündel.
    Damiens Nasenflügel bebten vor Zorn, als ihm klar wur- de, dass sie ihn wieder einmal sitzen gelassen hatte. Wü- tend marschierte er auf den Wagen zu.

5. KAPITEL
    „Heda, zur Seite!“ schrie einer der jungen Burschen.
    „Wer ist das?“ murmelte der Lehrer.
    Doch Miranda konnte nur bestürzt auf die Gestalt star- ren. Das Mondlicht zeichnete die Silhouette des breit- schultrigen Mannes nach, der vor ihnen im Schnee stand, den Degen in der Hand – die pure Zerstörungskraft. Um ihn kondensierte der Atem, so dass Damien wie irgendein von Nebelschwaden eingehüllter urzeitlicher Krieger wirkte.
    „Halt!“ rief er mit tiefer Stimme.
    „Tun Sie, was er sagt“, platzte sie heraus, voll panischer Angst, er könnte wieder anfangen zu wüten.
    „Sie kennen ihn?“ meinte der zweite Jüngling.
    „Das ist ... der Colonel“, erklärte sie schwach.
    Das Curricle hatte kaum angehalten, doch Damien ging schon darauf zu.
    „Aber Sie haben behauptet, er wäre alt!“
    „Was geht hier vor?“ begehrte der Lehrer zu wissen.
    „Also, Moment mal ...!“ Der erste Jüngling schluckte sei- nen Protest hinunter, als er Damiens Degen sah, dessen Spitze seiner Kehle bedrohlich nahe kam.
    „Winterley! Tu ihm ... tun Sie ihm nichts, es ist alles mei- ne Schuld!“ schrie Miranda entsetzt.
    „Colonel ... Lord Winterley?“ hauchte der Lehrer ver- ängstigt.
    Damiens Blick wanderte von ihm zu Miranda.
    Sie wies auf seine Waffe. „Stecken Sie die sofort weg!“ Unverwandt erwiderte sie seinen Blick, beschwor ihn, sei- ne Wut zu bezähmen.
    Langsam erlosch das wilde Licht in seinen Augen, doch seine Lippen verzerrten sich vor Wut. Er senkte den Degen

und rammte ihn mit der Spitze voran in die morastige Straße, so dass er zitternd im Boden stecken blieb. Ohne Zögern streckte er die Hände aus, hob sie einfach aus dem Wagen und legte sie sich über die Schulter.
    Miranda kreischte.
    „Geben Sie mir ihre Tasche“, knurrte er die Jünglinge an. Ehrfürchtig gab der Lehrer ihm das Gewünschte. „Bitte verzeihen Sie den Jungen, Mylord. Die junge Dame hat ih- nen eine rechte Lügengeschichte erzählt.“
    „Das kann ich mir vorstellen“, stieß er zwischen zusam- mengebissenen Zähnen hervor und wandte sich zurück zum Gasthof.
    „Damien, lass mich gefälligst runter!“ rief Miranda, sich das lange Haar aus dem Gesicht schüttelnd, doch er hielt sie mit stählernem Griff fest. Er holte seinen Degen.
    Sie mühelos über der rechten Schulter tragend, in der linken Hand ihre Tasche und den Degen, so ging er über den Hof und zurück in den Gasthof. Nicht einmal im Inne- ren ließ er sie herunter, trotz der erstaunten Blicke des Gastwirts. Sie wand sich vor Verlegenheit und Angst da- vor, was er ihr antun würde, wenn sie allein waren. Lang blieb sie nicht im Ungewissen. Nur zu bald marschierte er durch den Flur im zweiten Stock. Er riss die Tür zu ihrem Zimmer auf, ging hinein und trat sie hinter sich wieder ins Schloss. Dann warf er Miranda aufs Bett.
    Sie landete mit dem Rücken auf der weichen Matratze und starrte zu ihm auf. Das Herz schlug ihr bis zum Halse, als er sich mit wildem, wütendem Blick über sie beugte.
    „Du undankbarer

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