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Gaelen Foley - Knight 03

Gaelen Foley - Knight 03

Titel: Gaelen Foley - Knight 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Graf und die schöne Waise
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Ebenso mitfühlend wie amüsiert nahm er den verletz- lichen Ausdruck in ihren Augen zur Kenntnis.
    „Weiß er denn, dass Sie in ihn verliebt sind?“ fragte er. Verlegen betrachtete sie ihn und schüttelte dann ver- zweifelt den Kopf. „Ach, ich weiß nicht. Ich weiß über- haupt nichts mehr. Ich weiß ja nicht einmal, ob ich wirk- lich in ihn verliebt bin. Bitte seien Sie nicht zornig auf mich, ich kann nichts dafür. Sie verraten ihm doch nichts, oder? Bitte versprechen Sie mir das!“
    „Ich verspreche gar nichts, bevor ich nicht alles weiß. Warum behaupten Sie, Sie seien sich nicht sicher? Mir er- scheint es ziemlich eindeutig.“
    „Aber es hat doch keinen Sinn!“ rief sie aus und warf die Hände hoch. „Er ist mir gesellschaftlich weit überlegen! Ich habe keinerlei Absichten auf Ihren Bruder, Mylord, wenn es das ist, was Ihnen Sorgen macht. Wir mögen uns vielleicht in ... gewisser Weise nahe stehen, aber ich weiß doch, wo mein Platz ist. Er ist ein Earl und ein Held. Und ich bin nicht einmal ehelich geboren.“
    „Sie reden einen rechten Blödsinn, Miss FitzHubert. Kommen Sie.“ Er bot ihr den Arm. „Begleiten Sie mich in die Ahnengalerie, da können wir die Angelegenheit in aller Ruhe besprechen.“
    Sie stieß einen rebellischen Seufzer aus, gehorchte je- doch. Bei dem Gedanken, dass die unkeuschen Gefühle, die sie für ihren Vormund hegte – und er für sie –, entdeckt waren, erzitterte sie. Lord Lucien wirkte nicht direkt er- zürnt, aber er schien wild entschlossen, all ihre Geheimnis- se aufzudecken, als wollte er sie auf die Probe stellen. Sie ließ sich von ihm ins Haus führen, wo sie dann langsam die schmale Galerie entlangschlenderten, in der die Knight- Ahnen ernst aus ihren Bilderrahmen herabschauten.
    Er begann Fragen zu stellen, und nach anfänglichem Zö- gern erzählte Miranda ihm alles. Etwas anderes blieb ihr gar nicht übrig. Er war ein kluger, welterfahrener Mann, den nichts schockierte und den man unmöglich belügen konnte. Seine Fragen waren so scharfsinnig, dass sie die Vermutung hegte, er könne ihre Gedanken lesen. Ihr war ein Rätsel, wie Alice so leicht mit ihm fertig werden konn- te. Doch da sie gesehen hatte, wie stark das Band zwischen den Zwillingen war, war ihr auch klar, dass, wenn jemand

Damien im Kampf gegen seine Dämonen beistehen konn- te, Lucien dieser Mensch war.
    Widerstrebend legte sie die Karten auf den Tisch – in der Hoffnung, dass er schlauer daraus wurde als sie. Sie offen- barte ihm alles: ihre Karriere als Miss White, dass Damien sie für eine Hure gehalten hatte, den Überfall der Räuber und wie gewaltig ihr Damien zu Hilfe geeilt war, wie er ihr und ihren Freundinnen gegen Mr. Reed in Yardley beige- standen hatte und schließlich wie er sich in jener Nacht, in der sie ein Bett hatten teilen müssen, auf sie gestürzt hat- te.
    „Und Sie sind sicher, dass das alles war, was in diesem Bett geschah?“ erkundigte er sich ruhig.
    „Alles? Er hätte mich beinahe erwürgt, Mylord. Das soll- te ja wohl reichen, oder?“
    Das gestand er mit einem Kopfnicken ein. „Und doch scheinen Sie nicht zornig auf ihn zu sein.“
    „Wie könnte ich? Er kann doch nichts dafür. Ich will ihm doch nur helfen. Bestimmt sehen Sie ein, dass ich ihm das schuldig bin.“ Sie seufzte und schüttelte den Kopf. „Er wäre so zornig, wenn er wüsste, dass ich Ihnen alles erzählt habe.“
    „Miranda, es gibt ein paar Dinge, die Sie über Damien erfahren sollten. Kommen Sie.“ Er führte sie zu einer Bank am Ende der Ahnengalerie, bat sie, Platz zu nehmen, und setzte sich neben sie.
    Aufmerksam wandte sie sich zu ihm.
    „Mein Bruder war im Krieg an fast jeder größeren Schlacht beteiligt. Ich war dabei, und ich habe die dunk- len Veränderungen gesehen, die das in ihm ausgelöst hat. Bei Ciudad-Rodrigo und Badajoz hat er zum Beispiel Sturmtruppen angeführt. In beiden Fällen gab es nur eine Hand voll Überlebende. Sie haben ihn im Kampf erlebt, Sie wissen also, was für einen schrecklichen Anblick er bietet. Vielleicht haben Sie von dem Aufruhr in unserer Truppe gehört, nachdem Badajoz eingenommen war. Da- mien hat diejenigen von seinen Männern, die in der Stadt vergewaltigt und geplündert haben, zur Strecke gebracht und dann getötet. Er war brutal. Er hat sich von seinen Männern verraten gefühlt, und ich fürchte, er hat sich da- für verantwortlich gefühlt, dass er sie diese drei Tage nicht

unter Kontrolle hatte, aber an diesem Punkt hatte sich die

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