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Gaelen Foley - Knight 03

Gaelen Foley - Knight 03

Titel: Gaelen Foley - Knight 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Graf und die schöne Waise
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ein wenig verfrüht.“
    „Sir?“
    „Ich möchte bezweifeln, dass Sie mit meinem Mündel bisher länger als zehn Minuten gesprochen haben.“
    „Aber wir haben auch miteinander getanzt.“
    „Trotzdem können Sie noch nicht wissen, ob Sie über- haupt zueinander passen ...“ Er wurde von einem lauten Schrei von draußen unterbrochen. Sofort fuhr er herum und schaute hinaus. Ihm blieb beinahe das Herz stehen, als er sah, wie die Stute wild durch den Park jagte, während Miranda sich eisern festklammerte.
    „Mylord? Mylord?“ rief der junge Mann noch, doch Da- mien war schon aus dem Raum und die Treppe hinunterge- laufen, ehe Oliver Quinn überhaupt reagieren konnte.
    Mit wild klopfendem Herzen rannte Damien hinaus und über den Hof.
    „Mylord, was ist denn?“ brüllte einer der herbeieilenden Stallburschen.
    „Mirandas Pferd ist durchgegangen.“ Er riss das schmie- deeiserne Tor auf und stürmte in den Park. Der Mund war ihm wie ausgetrocknet. Damien beobachtete, dass sie ei- nen der Zügel hatte fallen lassen, und ihm wurde klar, dass sie sich leicht den Hals brechen könnte, wenn sie aus dem Damensattel fiel. Gott schütze sie. Er hatte ihr gesagt, was sie tun musste, wenn je ein Pferd unter ihr in Panik geriet. Während er ihr nachsetzte, erkannte er, dass sie sich an sei- ne Instruktionen erinnerte.
    Auch wenn sie sich ein wenig ungeschickt anstellte, hat- te sie Erfolg. Mit aller Macht zerrte sie am linken Zügel. Die Stute kämpfte gegen sie an, bog den Kopf in wildem Galopp nach rechts, doch nach ein paar weiteren Schritten wandte sie sich doch um. Miranda klammerte sich fest und hielt wie durch ein Wunder die Balance. Endlich brachte sie das Pferd dazu, in immer engeren Kreisen zu gehen, bis sich das Tier endlich beruhigt hatte.
    Dann stand es auf zitternden Beinen da, das Fell schweißbedeckt. Damien verlangsamte seinen Schritt, um

das Pferd nicht wieder nervös zu machen. Als Miranda zu ihm hinübersah, war ihr Gesicht kalkweiß. Sie hatte das Reithütchen verloren, und der Sattelgurt hatte sich gelo- ckert, so dass er leicht schief auf dem Pferderücken hing.
    „Ruhig, Mädchen, ruhig“, murmelte Damien und meinte damit sowohl die Reiterin als auch die Stute, während er rasch nach dem losen Zügel griff und das Zaumzeug pack- te.
    Der Stallbursche war nur ein paar Schritte hinter ihm und übernahm das Pferd, so dass Damien sich um Miran- da kümmern konnte. Sie glitt aus dem Sattel direkt in sei- ne Arme, am ganzen Körper zitternd. Er ließ sie hinab, bis ihre Füße den Boden berührten, hielt sie jedoch fest um- schlungen. Ihr Herz schlug mit seinem im Einklang.
    Abrupt bog er den Kopf zurück, umfasste ihr Gesicht und betrachtete sie forschend. „Geht es dir gut?“
    Sie nickte, immer noch bleich.
    „Was ist passiert?“ fragte er fast barsch.
    „Ich weiß nicht. J...jemand hat sie erschreckt.“
    Miranda immer noch beschützend im Arm haltend, wandte er sich mit finsterer Miene dem Stallburschen zu. „Schaffen Sie mir das Tier aus den Augen. Bringen Sie es entweder dahin zurück, wo es herkommt, oder töten Sie es.“
    Ängstlich schaute Miranda zu ihm auf. Er schloss sie wieder in die Arme. Vor Zorn und ausgestandener Angst waren seine Lippen ganz schmal geworden. Er ging mit ihr zurück zum Haus, wo er Oliver Quinn dann fortschickte.
    Am Abend desselben Tages schlang Miranda die Pelisse um sich und schlüpfte aus dem Haus, um Damien zu su- chen. Ihr war nach der gestrigen Zurückweisung zwar im- mer noch weh ums Herz, doch die Sorge, die er nachmit- tags um ihre Sicherheit gezeigt hatte, hatte ihr neue Hoff- nung gemacht, doch noch irgendwie zu ihm durchdringen zu können. Außerdem brachte sie es gar nicht fertig, sich von ihm fern zu halten, auch wenn er sie letzten Abend recht barsch darum gebeten hatte. Sie stahl sich über den Hof und eilte an der Remise vorbei zum Stall, wo aus einer Ritze im Tor Licht hinaus auf den verschneiten Boden fiel. Als sie mit wild klopfendem Herzen in den Stall trat,

hörte sie nur das rhythmische Kauen der Pferde. Der wür- zig süße Duft nach Hafer vermischte sich mit dem erdigen Geruch nach Pferd, Leder und Heu. Eine getigerte Katze kam aus dem Schatten geschlichen und rieb sich an Miran- das Beinen. Die Stallburschen hielten sich alle in der Dienstbotenhalle auf, wo sie das Abendessen einnahmen. Miranda bückte sich, um die Katze ein wenig zu kraulen, richtete sich dann auf und ging langsam zu Fancys Box. Damien stand dort, genau wie sie

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