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Gaelen Foley - Knight 03

Gaelen Foley - Knight 03

Titel: Gaelen Foley - Knight 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Graf und die schöne Waise
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erwartet hatte. Er drehte sich um und blickte sie ernst an. Sein kantiges Ge- sicht war in das sanfte Licht der Stalllaterne über ihm ge- taucht. Seine grauen Augen wirkten bekümmert. Er nick- te ihr zu, sagte jedoch nichts. Dann bückte er sich und tas- tete das Vorderbein der Stute ab.
    Mit leisem Murmeln befahl er Fancy, den Huf zu heben, und untersuchte ihn sorgfältig. Schließlich richtete er sich wieder auf. Die Stute schnupperte und nahm ein Maul voll Heu.
    „Alles in Ordnung mit ihr?“
    Damien nickte und tätschelte dem Pferd den Hals. „Und du?“
    „Mir geht es gut. Ich habe ein schönes heißes Bad genom- men, das hat gegen die Stauchung von Schulter und Hals gut geholfen. Eigentlich bin ich ziemlich stolz auf mich“, entgegnete sie, um ihm ein Lächeln zu entlocken. „Ich bin nicht runtergefallen und habe das Pferd zum Stehen ge- bracht.“
    Er schenkte ihr ein fast reuiges Lächeln.
    „Willst du Fancy immer noch zurückgeben?“ fragte sie. „Sie hat es nicht böse gemeint. Bestimmt war es mein Feh- ler.“ Miranda hatte keine Ahnung, womit sie die Stute in eine solche Panik versetzt haben könnte, im Gegenteil, sie war prächtig mit ihr ausgekommen. Eben noch waren sie friedlich im Kreis getrabt, und auf einmal war die stille, brave Stute durchgedreht.
    Er sah zu dem Pferd. „Ein Mal können wir ihr so etwas wohl durchgehen lassen – aber nur, wenn du sie noch möchtest.“
    „Das will ich. Ich liebe sie. Hier, Mädchen“, flüsterte sie. Die Stute kam herüber und tastete auf der Suche nach Würfelzucker mit den Lippen Mirandas offen ausgestreck-

te Handfläche ab. „Sie sagt, dass es ihr Leid tut, und ver- spricht, es nicht wieder zu tun. Sie ist einfach noch nicht ganz an ihr neues Leben gewöhnt.“
    „Du hast keine Angst, auf ihr zu reiten?“ erkundigte er sich beifällig.
    „Natürlich nicht. Ich bin doch zurechtgekommen, oder? Gib es ruhig zu – ich habe das ganz hervorragend gemeis- tert.“ Sie grinste. „Ich weiß, dass du dir Vorwürfe machst, weil du sie mir gekauft hast, aber du kannst doch nichts dafür.“ Sie streichelte das Pferd. „Es ist ja nichts passiert.“ Er trat zur Box, lehnte die Stirn gegen die Gitterstäbe und blickte dann Miranda an. Seine Augen wirkten so ver- hüllt und gleichzeitig so voller Sehnsucht.
    „Was ist?“
    „Oliver Quinn will dich heiraten. Bist du interessiert?“
    Erschrocken betrachtete sie ihn. „Nein.“
    Ein spöttisches Lächeln spielte um seine Lippen. „Keine Sorge. Das habe ich ihm schon gesagt. Aber es werden an- dere kommen. Eine ganze Menge, könnte ich mir vorstel- len.“
    Sie versteifte sich, wendete den Blick von seinem schö- nen Gesicht ab. „Du weißt, wem meine Zuneigung gilt.“ „Miranda“, stöhnte er schmerzerfüllt.
    „Ich verstehe dich nicht. Ich merke doch, dass ich dir nicht gleichgültig bin. Warum also schiebst du mich dau- ernd weg?“
    Er schaute ihr in die Augen. „Was meinst du?“
    „Ich glaube, dass es mit deinen Problemen zu tun hat ... mit deiner Verwirrung letzten Abend, deinen Albträumen. Was dich damals dazu geführt hat, mich anzugreifen.“ Sie hielt inne, nicht sicher, wie sie fortfahren sollte. „Ich ... ich habe damals auf Bordesley Green etwas in deinem Blick wahrgenommen ...“ Ihre Stimme erstarb, als die Erinne- rung wiederkehrte.
    „Was hast du denn gesehen?“ fragte er.
    „Etwas Schreckliches. Etwas in dir, was die ... Hölle auf Erden ist.“ Ernst blickte sie ihn an. „Es hat mit dem Krieg zu tun, stimmt’s?“
    Langsam schüttelte er den Kopf. „Ich habe viele Männer getötet. Von meinem Degen floss ein Strom von Blut, und jetzt muss ich dafür bezahlen.“

„Du hast es für England getan.“
    „Es hat mir Spaß gemacht.“ Seine Augen glänzten me- tallgrau. „Du kennst mich nicht, Miranda. Beziehungswei- se weigerst dich, die Wahrheit anzuerkennen.“
    „Ich bin fest überzeugt, dass du ein guter Mensch bist, Damien.“
    Lange blickten sie einander an. Sie konnte das Blut in den Ohren rauschen hören.
    „Ich will dir helfen, so wie du mir geholfen hast“, erklär- te sie.
    „Du hilfst mir am besten, indem du mich vergisst. Deine beste Wahl wäre Lord Griffith, aber das weißt du sicher. Er ist ein guter Mann.“
    Sie fühlte sich verraten. „Aber ich will Lord Griffith nicht. Verstehst du denn nicht, was ich dir sagen möchte? Ich bin in dich verliebt, Damien.“
    Voll Schmerz ließ er den Kopf erneut gegen das Gitter sinken. „Warum tust du mir das

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