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Gaelen Foley - Knight 03

Gaelen Foley - Knight 03

Titel: Gaelen Foley - Knight 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Graf und die schöne Waise
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musst dir schon etwas Besseres ausdenken, wenn du mich loswerden willst.“
    „Etwas Besseres?“ wiederholte er.
    „Ja, weil ich immer noch finde, dass wir gemeinsam da- mit fertig werden können. Davon bin ich fest überzeugt.“
    „Also schön, vielleicht stimmt dich ja das um: Du bist mir nicht ebenbürtig. Wie ist es damit? Du hast keinen Penny, du bist illegitim, und ich bin ein Earl.“
    Jeder Mensch hat seinen wunden Punkt, und Damien wusste, dass es bei Miranda die Herkunft war, da sie, bevor sie nach Knight House kam, von allen Seiten wegen ihrer gemischten Elternschaft abgelehnt worden war. Für ihn waren diese Worte das letzte Mittel, mit tödlicher Genau- igkeit eingesetzt. Er beobachtete, wie sie in sich zusam- menfiel, allen Mut verlor, ihr Glaube an ihn in ihren Augen erlosch, doch er konnte die Worte genauso wenig zurück- nehmen wie ein Straßenräuber eine gut gezielte Kugel. Al- so stand er nur da, stumm vor Schmerz angesichts der

Wunde, die er ihr zugefügt hatte, aber sich Miranda zulie- be gegen die Reue stemmend, die ihn zu überwältigen drohte.
    Allmählich nahm sie die grausame, verletzende Bemer- kung in sich auf. Eine lange Weile schwieg sie, schaute ihm forschend ins Gesicht. Dann wandte sie den Blick ab und schluckte hart.
    „Du ... Sie haben Recht“, erwiderte sie mit ziemlich er- stickter, aber ruhiger Stimme und nickte steif. „An diesen Fakten kommt man nicht vorbei. Verzeihen Sie mir, Lord Winterley. Ich werde Sie nicht mehr belästigen.“
    Im nächsten Moment war sie verschwunden.
    Er kämpfte gegen den Drang an, ihr nachzulaufen, sie in die Arme zu nehmen und nie wieder gehen zu lassen. Sie schlüpfte durch das Scheunentor. Sobald sie außer Sicht- weite war, hörte er, wie sie zu rennen anfing. Er schloss die Augen und senkte voller Qual den Kopf, während Fancy sich mit ihrer samtenen Schnauze an seiner Rocktasche zu schaffen machte.
    „Du ungeschickter Pfuscher!“ brüllte Algernon und ver- passte seinem Diener eine schallende Ohrfeige.
    Egann heulte auf und flog quer durch das Arbeitszim- mer, bis er als Häufchen Elend auf dem Boden liegen blieb. „Tut mir Leid, Mylord. Ich habe getan, was Sie mir aufge- tragen hatten ...“
    „Ich habe dir nicht aufgetragen zu versagen, und doch hast du genau das getan. Zwei Mal. Du bist völlig un- brauchbar. Steh auf und hör auf zu heulen. Ich muss nach- denken.“ Frustriert ging Algernon auf und ab, die Hände in die Hüften gestemmt. Heimlichkeit war unumgänglich, wollte er sein Ziel erreichen, doch wurde sie mit jedem weiteren Fehlschlag mehr gefährdet. Am schlimmsten je- doch war seine eigene verräterische Erleichterung, als auch Eganns zweiter Anschlag auf das Leben seiner Nich- te danebengegangen war.
    Algernon hatte Miranda FitzHubert auf dem Weih- nachtsball bei Lady Holland endlich selbst einmal zu Ge- sicht bekommen, auch wenn er sich von ihr fern gehalten und die Gesellschaft verlassen hatte, ehe sie oder einer der erschreckenden Knight-Brüder ihn hätten bemerken kön-

nen. Die seltsamsten Gefühle erschütterten ihn, wenn er an den Anblick dachte, den die junge, vitale Schönheit gebo- ten hatte – so voller Leben, Frische und Frohsinn. Nie zu- vor hatte er eine derartig exquisite, anmutige Kreatur ge- sehen. Mit ihren strahlenden grünen Augen, den vollen ro- sa Wangen und den dunkelbraunen Locken, die ihr in kunstvollen Flechten auf die Schultern fielen, erinnerte sie an eine Botticelli-Göttin. Sie strahlt vor Jugend und Ge- sundheit, dachte er, und ist wie gemacht dafür, prächtige gesunde Jungen auf die Welt zu bringen. Sie besitzt Fannys Frohsinn und Richards Feuer.
    Fanny.
    Früher einmal hatte Algernon Sherbrooke Fanny geliebt. Mit fünfundzwanzig hatte all sein Sinnen und Trachten dem Vorhaben gegolten, die berühmte Schauspielerin zu seiner Geliebten zu machen. Er war so aufmerksam gewe- sen, so gewissenhaft, doch gerade als sie wie ein exotischer Schmetterling in seine Reichweite geflattert war, war sein älterer Bruder Richard des Wegs gekommen, mit seinem Charme und seiner Beliebtheit, seinem Vermögen, seinem guten Aussehen, seinem Titel. Herzlos hatte er sie ihm vor der Nase weggeschnappt. Und die Schlampe war ihm gern gefolgt.
    Später hatten Richard und sie sich bemüht, ihm ihre Ge- fühle füreinander auf eine Art und Weise zu erklären, die ihn nicht verletzen würde, doch Algernon hatte die Demü- tigung einfach geschluckt und sich mit vornehmer Würde in ihre illegitime Verbindung

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