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Gaelen Foley - Knight 04

Gaelen Foley - Knight 04

Titel: Gaelen Foley - Knight 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prinz der Nacht
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reisen wollen, wie es ihrem neuen Stand angemessen sei.
    „Passt gut auf euch auf“, sagte Lizzie und drückte Jacin- da durch das offene Fenster noch einmal die Hand.
    „Das werden wir“, versicherte Rackford ihr und zog Ja- cinda ein paar Schritte von den Kutschrädern weg, da der Fahrer Anstalten machte loszufahren.
    Als Lizzies Kutsche aus dem Innenhof rollte, standen Rackford und Jacinda da und winkten ihr nach, solange sie sie noch sehen konnten. Plötzlich merkte Jacinda, dass Rackford sie beobachtete.
    Sie versuchte zu lächeln, was ihr jedoch misslang. „Nun ist sie also weg.“
    „Sie wird es schaffen“, meinte Rackford, ergriff ihre be- handschuhte Hand und führte sie an seine Lippen. „Komm.“
    Er half ihr in seinen Wagen und fuhr mit ihr zu Gunter’s, um sie mit einem Eis aufzuheitern. Doch sie war noch im- mer niedergeschlagen, also fuhr er mit ihr zum Primrose Hill. Am Fuße des Hügels ließen sie den Diener bei der Kut- sche und gingen zu Fuß weiter.
    Ist das denn in Ordnung, fragte sich Jacinda. Schließlich war es helllichter Tag, sie hatte keine Anstandsdame dabei, und jeder konnte sie sehen. Doch jetzt, wo Lizzie fort war, hatte Jacinda keine Lust, sich über Schicklichkeit den Kopf zu zerbrechen. Irgendwie kam es Jacinda so vor, als hätte sich ihr Leben innerhalb eines Tages schlagartig verändert. Sie wollte erst einmal in Ruhe über alles nachdenken. Das Einzige, was sie wusste, war, dass sie über Rackfords ruhi- ge, starke Anwesenheit froh war. Er schien immer für sie da zu sein. Gemeinsam wanderten sie durch die blühenden Wiesen zum Gipfel hinauf.
    Die Sonne ging langsam unter. Als sie eine große, ausla-

dende, im Wind flüsternde Eiche erreichten, ließen sie sich Seite an Seite im hohen Gras nieder und blickten schwei- gend auf die Silhouette von London.
    Am Fuße des Hügels nahm die Familie eines Schäfers ge- rade ein Picknick ein. Die Leute hatten eine Decke auf dem Rasen ausgebreitet, auf der jede Menge Körbe mit Essen standen, und drei kleine Kinder rannten fröhlich den Berg hinunter. Ihr Lachen und Schreien klang von fern in der warmen Abendluft zu Jacinda und Rackford herauf.
    Ansonsten hatten sie Primrose Hill ganz für sich allein. Als Jacinda den Kopf wandte, merkte sie, dass Rackford sie anstarrte. Das rötliche Licht der Abendsonne fiel auf sei- ne sonnengebräunte Haut, umschmeichelte die harten Züge seines männlichen Gesichts und betonte die goldenen Fun- ken in seinen grünen Augen.
    „Wie geht es dir?“ fragte er leise.
    „Gut. Ich habe ja noch dich, nicht wahr?“ Jacinda ergriff seine Hand, drückte sie kurz und lächelte ihn reuig an.
    Überrascht zog Rackford die Brauen hoch. „Natürlich“, entgegnete er und errötete leicht.
    Fasziniert betrachtete Jacinda ihn. Dann streckte sie im- pulsiv die Hand aus und streichelte seine Wange. „Mein lie- ber Lord Rackford“, seufzte sie und schwieg dann. „Ich wollte dir ... ich muss dir etwas sagen.“
    Fragend schaute Rackford sie an.
    „Ich möchte dir danken“, sagte Jacinda.
    „Wofür?“
    „Das will ich nicht verraten!“ rief sie und lachte.
    „Ah, du meinst für neulich Nacht?“
    Jacinda errötete. „Nein – obwohl das fantastisch war.“ Sie schwieg kurz. „Ich wollte mich bedanken, weil du mich da- ran gehindert hast, von zu Hause wegzulaufen.“
    Rackford musterte sie verblüfft. „Wie bitte?“
    Jacinda senkte den Kopf. Ihre seidigen Locken fielen nach vorne und bedeckten ihr Gesicht, während sie einen Gras- halm abpflückte. „Du hattest Recht. Es ist nicht leicht, das zuzugeben, aber das bin ich dir schuldig.“ Sie zwang sich, ihn wieder anzusehen, und lächelte trotz ihrer Verlegenheit. „Damals habe ich es nicht erkannt. Aber wenn ich wegge- laufen wäre, hätte ich vielleicht meine Beziehung zu meiner Familie zerstört. Dabei gibt es für mich nichts Wichtigeres.

Oh – es tut mir Leid!“ rief sie verlegen. „Verzeih mir ...“
    „Wieso denn?“ Verständnislos schaute er sie an.
    „Wie gedankenlos von mir, dass ich hier sitze und davon schwärme, wie wichtig mir meine Familie ist, wenn ich doch weiß, was deine dir angetan hat.“
    „Truro und seine Frau?“ Rackford schnaubte verächtlich und ließ sich zurück ins Gras sinken. „Wir mögen zwar von einem Fleisch und Blut sein, aber meine Familie sind sie nicht.“ Er betrachtete sie lange. „Das bist du.“
    Jacinda hielt bei seinen Worten den Atem an. Sie erwider- te seinen Blick, wusste aber nicht, wie sie

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