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Gaelen Foley - Knight 04

Gaelen Foley - Knight 04

Titel: Gaelen Foley - Knight 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prinz der Nacht
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hatte das Gefühl, dass der kleinste Windhauch sie umpusten wür- de. Sie hatte ihn sofort erkannt, obwohl sein sandfarbenes Haar jetzt kurz geschnitten und glatt zurückgekämmt war, was die klaren Linien seines männlichen Gesichts nur umso besser zur Geltung brachte.
    Von der gestärkten Perfektion seines Krawattentuchs bis zu den polierten schwarzen Schuhen sah er wie der perfek- te Gentleman aus, aber die Bilder, die ungewollt vor ihrem inneren Auge auftauchten, waren die von aufregenden Tä- towierungen auf bronzefarbener Haut. Als ihr verblüffter Blick die rote Gardenie in seinem Knopfloch streifte – eine ähnliche hatte er damals auf seinem Besuch in Knight Hou- se getragen –, riss sie das aus ihrer Benommenheit.

Ach herrje, ich habe einen Kriminellen in die Gesellschaft gelockt!
    Ihre dünnen Strümpfe kamen ihr plötzlich zu eng vor. Ver- zweifelt schaute Jacinda sich um, ob nicht doch jemand Riechsalz bei sich hatte.
    Während sie noch panisch überlegte, was sie machen soll- te, schüttelte Blade Lord Griffith die Hand und maß ihn mit einem taxierenden Blick. Am liebsten wäre Jacinda wegge- rannt, ehe sie an der Reihe war, aber dafür war es zu spät.
    „Und dies“, begann der Duke of Devonshire und blickte sie an, „ist die entzückende Lady Jacinda Knight.“
    Der elegante Fremde, groß, stark, männlich und schön wie ein junger Gott, wandte sich ihr zu, schaute ihr in die Augen und verbeugte sich höflich. „Mylady.“
    Die Liebkosung in den zwei Silben ließ Jacinda erschau- ern. Er mochte anders aussehen, aber seine Stimme war un- verändert warm, genau wie seine faszinierenden Augen. Blassgrüne Augen mit einem dunkleren Ring darum starr- ten sie an.
    Jacinda versagte die Stimme, aber ihre Blicke sprachen Bände, als sie einander betrachteten. Sie wagte nicht zu fra- gen, was er hier wolle.
    Jacindas Herz dröhnte ihr so laut in den Ohren, dass sie kaum etwas hören konnte. Obwohl sie schon einem halben Dutzend gekrönter Häupter vorgestellt worden war, wusste sie nicht, wie sie reagieren sollte. Als er ihre Hand zu einem leichten Kuss an seine Lippen hob, wäre sie fast in Ohn- macht gefallen.
    Blades Gesicht verriet nichts, aber sein kühner Blick hielt ihren fest, und seine rebellischen Augen blitzten vor Ver- gnügen und warnten sie gleichzeitig davor, dass niemand er- fahren durfte, dass sie einander bereits kannten. Kurz und fest drückte er ihre Hand. „Mylady, darf ich um die Ehre dieses Tanzes bitten?“
    Jacinda stammelte etwas Unverständliches.
    Unverschämt wie immer wertete er das als Zustimmung, packte ihr Handgelenk und zog sie mit einem fröhlichen Gruß von ihrer Familie weg, als wenn er nicht vorhätte, sie je wieder zurückzubringen. Ängstlich schaute Jacinda sich nach ihnen um, hatte aber keine andere Wahl, als Blade zu folgen, der sie nicht losließ.

Einen Schritt vor ihr schob er sich mit derselben Aura ei- nes Anführers durch die Menge, die sie auch in seinem Vier- tel an ihm wahrgenommen hatte. Im nächsten Moment lag sie in seinen Armen, als das Orchester einen Walzer an- stimmte.
    „Du kannst tanzen?“ rief sie, als sie die Sprache wieder- gefunden hatte, auch wenn es unter diesen Umständen eine absurde Frage war.
    „Nicht wirklich“, antwortete Blade und blickte sich rasch im Saal um, „aber für dich mache ich mich sogar zum Nar- ren.“
    „Blade!“
    „Rackford“, zischte er warnend. „Du musst mir ein klei- nes bisschen helfen, Liebes. Ich glaube, deine Hand gehört ... hier hin.“ Er legte sich ihre Hand auf die Schulter und lä- chelte sie dann besitzergreifend an. Dann bot er ihr die Lin- ke und wartete, dass sie sie ergriff.
    Jacinda starrte die Hand verwirrt an, dann schaute sie ihm ins Gesicht. „Du hast dir die Haare geschnitten“, stell- te sie verwundert fest.
    Er lächelte. „Keine Sorge, Delilah, ich habe meine Man- neskraft nicht verloren.“
    „Was machst du hier?“ schrie sie.
    „Jacinda, meine Liebste, ich werde dir alles erklären, aber wir werden von tanzenden Debütantinnen überrannt wer- den, wenn wir uns nicht in Bewegung setzen. Schnell.“
    „Aber ich darf keinen Walzer tanzen“, erwiderte Jacinda unglücklich. „Robert wird einen Anfall bekommen.“
    „Mit Robert werde ich schon fertig“, murmelte Blade mit einem wissenden Lächeln. „Nimm meine Hand.“
    Sie ergriff sie und dachte an den Moment in der Gasse, als er ihr wie ein abtrünniger Pirat seine Hand gereicht hatte, um ihr aus dem Müll

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