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Gaelen Foley - Knight 04

Gaelen Foley - Knight 04

Titel: Gaelen Foley - Knight 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prinz der Nacht
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Pavillon.

Jacinda blickte ihm amüsiert nach. Man konnte nie vor- hersehen, wann Rackford mal wieder aus der Haut fuhr.
    Kurz darauf verließ auch Lizzie mit finsterem Gesicht und vor Wut geröteten Wangen den Ausstellungsraum.
    „Wo geht ihr denn alle hin?“ rief Jacinda erstaunt.
    „Lass uns verschwinden, Jacinda, und diese Stätte des Verbrechens verlassen. Den Parthenon zu plündern, also wirklich!“ empörte sich Lizzie verbittert und warf noch ei- nen letzten Blick auf die Figuren. „Lord Elgin ist in meinen Augen auch nicht besser als jeder gemeine Dieb.“
    Am Ende war nur noch Jacinda im Pavillon und schaute sich um. „Aber sie sind doch wunderschön! Meine Güte, wir sind Briten – wir hätten sie doch nicht dort stehen und ver- gammeln lassen können!“
    Der Museumsführer nickte ihr zustimmend zu, aber in dem Moment steckte Miss Hood den Kopf durch die Tür. „Mylady, trödeln Sie nicht herum, und kommen Sie. Die Kutsche wartet.“
    Jacinda beschloss, die seltsame Reaktion ihrer Freunde zu vergessen, und lief aus dem Pavillon.
    Rackford war froh, dass Jacinda ihn zu den Elgin-Marmor- statuen mitgenommen hatte. In Gedanken versunken, lief er nach Hause. Das Erlebnis hatte ihn stark aufgerüttelt, und er hatte erkannt, dass seine neue Stellung in der Gesell- schaft ihm eine große Machtposition verschaffte, dank derer er dieselben Ungerechtigkeiten wie einst in seinem Viertel bekämpfen konnte, nur diesmal auf legale Weise und auf viel höherem Niveau.
    Jetzt konnte er mehr tun, als vor Wut über die dummen Beschlüsse des Tory-Kabinetts und seine herzlose Politik stumm innerlich zu kochen. Vor Energie sprühend, begab Rackford sich am nächsten Tag zum ersten Treffen der Ra- dikalen Partei. Kaum war er angekommen, erkannte er, dass er hier richtig war und nun endlich etwas tun konnte, um die Welt zu verbessern.
    Obwohl Rackfords Titel für all das stand, was die Radika- len verabscheuten, hatte der Vorsitzende der Partei ihn mit offenen Armen empfangen, da er sofort begriffen hatte, wel- chen Wert ein zukünftiger Marquis für ihre Partei besaß. Der Großteil der Anhänger waren Kaufleute, Industrielle

und andere gut betuchte Bürger von niederem Adel wie Reg und Justin auch. Doch auch ein paar höher gestellte Adeli- ge hatten sich ihnen angeschlossen.
    Als Rackford Jacinda erzählte, dass er in die Radikale Partei eingetreten war, reagierte sie mit entsetztem Kopf- schütteln. Wieder und wieder versuchte sie ihn zu überre- den, sich doch lieber den Whigs anzuschließen, die zwar ei- ne ähnlich soziale Einstellung hatten, aber wenigstens adlig waren. Doch Rackford gingen die Reformforderungen der Whigs nicht weit genug. Jacindas Einwände konnten ihn nicht daran hindern, seine neuen politischen Interessen zu vertreten, zumal die Spitzel von Sir Anthonys Polizisten aus der Bow Street immer öfter nachts vor seinem Haus Wache standen und ihn dadurch daran hinderten, sich davonzu- schleichen, um den Jackals übel mitzuspielen.
    Rackford erwähnte davon Jacinda gegenüber nichts, denn er hatte Angst, dass sie ihn davon abhalten würde, den Ja- ckals eins auszuwischen. Er wusste, dass sie annahm, er hätte auch O’Dell angeschwärzt, so wie er die Pläne vieler anderer Verbrecher verraten hatte, aber so war es nicht. Nein, diesen Bastard wollte er selbst zur Strecke bringen. Seine letzten Attacken waren recht tollkühn gewesen, denn Rackford beabsichtigte, sein blutiges Geschäft unbe- dingt zu Ende zu bringen, bevor er Jacinda heiratete. Er wollte die Tür zu seiner dunklen Vergangenheit ein für alle Mal hinter sich zuschlagen, um eine goldene Zukunft mit Jacinda vor sich zu haben.
    Sie war natürlich ein störrisches Geschöpf, aber er war davon überzeugt, dass er sie schon dazu bringen würde, ihn zu ehelichen, sobald er ihr Vertrauen ganz und gar gewon- nen hatte. Allerdings verlor er langsam die Geduld, weil sie sich hartnäckig weigerte zuzugeben, dass auch sie spürte, dass zwischen ihnen eine erotische Anziehung bestand.
    Den Grund dafür kannte er: Die Lady wollte unbedingt frei sein. Sie hatte Angst, sich an ihn zu binden, aber er wusste, dass er sie faszinierte.
    Immer, wenn er mit ein paar Schrammen und Kratzern von seinen nächtlichen Kämpfen bei ihr in Knight House auftauchte, machte sie ein solches Aufheben um ihn, als wä- re er ein kleines Kind. Dann küsste und streichelte sie ihn und wollte unbedingt wissen, wie er sich die Verletzungen

zugezogen hatte. Natürlich genoss

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